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Mittheilungen des Museen-Verbandes als Manuscript für die Mitglieder — 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.35224#0024
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SM
B Kunstbi

ibliothek
staatliche Museen
zu Berlin

sie so steif und gefühllos angebracht wie auf dem vorliegenden
Spiegel.“ Ich habe mit den von Dr. Zahn angezogenen Tafeln
den Spiegel nochmals verglichen und gefunden, daß bei den auf
jenen dargestellten Spiegeln die Strichel den Körperkontur nirgend
erreichen, sondern in etwas schräger Richtung in geringer Ent-
fernunz vor ihm halt machen, während bei der gefälschten
Gravierung die Strichel in rechtem Winkel mit den Zeichnungslinien
zusammenstoßen. Daß dies Merkmal in allen Fällen ausschlag-
gebend sei, soll damit nicht gesagt werden. Leider will unser
Freund bei seiner nächsten Reise nach dem „Süden dieses
interessante Stück dem Verkäufer wieder andienen. Ich lasse es
für das Archiv photographieren und hoffe, es in Brüssel noch vor-
legen zu können. JS. B.

314. Modell zu einer Medaille des Hans Petzoldt.
Auf der Medaillenauktion Lanna (am 18. Mai) sagte mir Herr
Belmonte (Adolf Heß Nachfolger) aus Frankfurt, daß er das
Originalmodell der Medaille auf Hans Petzoldt von 1628 (Kat.
Lanna Nr. 1223) habe. Er bot es mir an, und ich ließ es mir
senden. Es ist sehr gut und sorgfältig gearbeitet, gleichwohl
erregte die Formbehandlung am Kragen und am Armabschnitt
Mißtrauen, das durch Vergleichung mit einem alten Bleiabguß be-
stätigt wurde. Der Kopf ist auf dem Blei energischer und aus-
drucksvoller modelliert, und in der Gewandung sind kleine Unter-
schiede; das Buchsrelief ist vereinfacht. Es hat nicht das aus
PVF zusammengesetzte Monogramm, das sich auf der Medaille
findet. Da Adolf Heß selbst eine sehr instruktive Sammlung von
Fälschungen hat, ist, wenn er sich überzeugt, daß das Medaillon
falsch ist, kaum anzunehmen, daß er es weiter anbietet. Es war
früher von ihm an Green verkauft worden und ist vor einiger
Zeit wieder an ihn zurückgekommen.

Nürnberg, den 30. Mai 1911. Bezold.



Druck von Lütcke & Wulff, Hamburg.

A483

M. 495
 
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