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!V.
G. Berckheyde's Ansicht von Heidelberg.
(vazu Tafel XXXVIII)
Die Aönigliche Gemälde-Gallerie von Aopenbagen, ebemals im Schloffe
Lhristiansborg, jetzt vorübergehend im Schloffe Lharlottenborg daselbst auf-
gestellt, besitzt ein 25'/, zu 39 dänische Zoll') großes Velgemälde des bollän-
dischen Nlalers Gerbard Berckbsede auf keinwand, welches eine
wertbvolle Ansicht von Schloß und Stadt Seidelberg bietet.') Der Aünstler,
dessen Signatur auf dem Bilde stebt,') wurde in Sarlem (638 geboren uud
starb ebendaselbst am (0. Iuni (698.') lvir wissen, daß er nüt seinem
älteren Brudcr geraume Zeit in kseidelberg lebte und vom pfälzischen biofe
beschäftigt wurde.
Der Standpunkt des Malers, den ich an Drt und Stelle ermittelt
babe, war aus dem jetzt kfeydweiler'schen Grundstück, etwas oberbalb des
Wobichauses. Um aber das Bild im Vordergrund abzurunden, bat der
Aünstler das Ufer dazu komponirt. Zemer hat derselbe zur Gewinnung
eines schöneren Abschluffes auf der rechten Seite das nördliche Brückcncnde,
sowie den Abhang des Seiligenbergcs etwas vorgerückt und mit zur Dar-
stellung gcbracht; denn beide können von deni bezeichneten Standxunkt aus
nicht gesehen werden.
Der Vordergrund zeigt die den Neckar entlang führende Straße durch
Neiter, Fuhrleute und Fußgänger aller Art belcbt. Der Neckar durchschneidet
das Bild von links nach rechts bis zur Brücke. Den Nkittelpunkt bildet
>) — 0,SS7 zu 1,02 m. Dcr dänische Fuß mißt wie der xreußische ll,z >585 m.
Durch die gütige vermittlung unseres vercbrten Mitgliedcs ftrof. vr. G. Ublig
wurde eine Pliotograxhie des Bildes hergestellt, nach welcher der anf Tafel XXXVIII
beigefügte kichtdruck in eutsprechender verkleinerung durch I. Baeckmann in Rarlsruhe
angefertigt ist.
b) Nach dem llLtuloziis äes ouvrages >Io peiuture äs la Mlerie roz ale äe Lkristiaus-
borg (Ooxend. 1880) p. 7 n. 30, wekchem auch obige Ulaaße entlehnt sind, lautet dic
Signatnr: Oerrit Ilerclc. Ilvz'cle.
>) vgl. Lode im Allgem. Rünstlerlerikon III (keipzig IS83), S. 586. Das Lioxr.
vooräeudoelc von Vuu äer Xa und godotel neiint ihn lierkbeväon uud gibt als die
Ieit seines Todes den 25. Nov. zsgZ an. Ulein verehrter Lollege, Vberbibliothekar
I>r. X. äu klieu in keiden, hat die Güte gehabt, Nachforschungen Lber dieses Datum
anznstellen und Bode's Angabe bestätigt: der io. Iuni isgs steht fest nach einem ge-
zeichneten Portrait. Dagegen laffen sich leider die Iahre, in welche» fich G. Berkheyde
mit seinem Bruder in keidelberg aufhielt, nicht feststellen.
!V.
G. Berckheyde's Ansicht von Heidelberg.
(vazu Tafel XXXVIII)
Die Aönigliche Gemälde-Gallerie von Aopenbagen, ebemals im Schloffe
Lhristiansborg, jetzt vorübergehend im Schloffe Lharlottenborg daselbst auf-
gestellt, besitzt ein 25'/, zu 39 dänische Zoll') großes Velgemälde des bollän-
dischen Nlalers Gerbard Berckbsede auf keinwand, welches eine
wertbvolle Ansicht von Schloß und Stadt Seidelberg bietet.') Der Aünstler,
dessen Signatur auf dem Bilde stebt,') wurde in Sarlem (638 geboren uud
starb ebendaselbst am (0. Iuni (698.') lvir wissen, daß er nüt seinem
älteren Brudcr geraume Zeit in kseidelberg lebte und vom pfälzischen biofe
beschäftigt wurde.
Der Standpunkt des Malers, den ich an Drt und Stelle ermittelt
babe, war aus dem jetzt kfeydweiler'schen Grundstück, etwas oberbalb des
Wobichauses. Um aber das Bild im Vordergrund abzurunden, bat der
Aünstler das Ufer dazu komponirt. Zemer hat derselbe zur Gewinnung
eines schöneren Abschluffes auf der rechten Seite das nördliche Brückcncnde,
sowie den Abhang des Seiligenbergcs etwas vorgerückt und mit zur Dar-
stellung gcbracht; denn beide können von deni bezeichneten Standxunkt aus
nicht gesehen werden.
Der Vordergrund zeigt die den Neckar entlang führende Straße durch
Neiter, Fuhrleute und Fußgänger aller Art belcbt. Der Neckar durchschneidet
das Bild von links nach rechts bis zur Brücke. Den Nkittelpunkt bildet
>) — 0,SS7 zu 1,02 m. Dcr dänische Fuß mißt wie der xreußische ll,z >585 m.
Durch die gütige vermittlung unseres vercbrten Mitgliedcs ftrof. vr. G. Ublig
wurde eine Pliotograxhie des Bildes hergestellt, nach welcher der anf Tafel XXXVIII
beigefügte kichtdruck in eutsprechender verkleinerung durch I. Baeckmann in Rarlsruhe
angefertigt ist.
b) Nach dem llLtuloziis äes ouvrages >Io peiuture äs la Mlerie roz ale äe Lkristiaus-
borg (Ooxend. 1880) p. 7 n. 30, wekchem auch obige Ulaaße entlehnt sind, lautet dic
Signatnr: Oerrit Ilerclc. Ilvz'cle.
>) vgl. Lode im Allgem. Rünstlerlerikon III (keipzig IS83), S. 586. Das Lioxr.
vooräeudoelc von Vuu äer Xa und godotel neiint ihn lierkbeväon uud gibt als die
Ieit seines Todes den 25. Nov. zsgZ an. Ulein verehrter Lollege, Vberbibliothekar
I>r. X. äu klieu in keiden, hat die Güte gehabt, Nachforschungen Lber dieses Datum
anznstellen und Bode's Angabe bestätigt: der io. Iuni isgs steht fest nach einem ge-
zeichneten Portrait. Dagegen laffen sich leider die Iahre, in welche» fich G. Berkheyde
mit seinem Bruder in keidelberg aufhielt, nicht feststellen.