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Heidelberger Schlossverein [Hrsg.]
Mitteilungen zur Geschichte des Heidelberger Schlosses — 4.1903

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Starck, Alfred: Graf Charles de Graimberg, sein Leben und Wirken in Heidelberg
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https://doi.org/10.11588/diglit.3260#0034
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von dein Großherzog von Frankfurt nnt einem beurtheilenden Rabinets-
schreiben und der großen goldenen Medaillc geehrt. Zm Dahr l82r wurde
er von der Redaktion der allgemeinen Lncyclopädie der wissenschaften
und Künste durch prosessor Lrsch in Lsalle zuin dllitarbeiter an diesem
werke für das Fach der Livilbaukunst eingeladeu und bei Abgang der
beiden Großh. badischen Zlrchivräthe Dr. Molter und Dr. Düinge mit Be-
arbeitung der badischcn Landes- und Grtsbeschreibung für dieses deutsche
Nationalwerk beaustragt.

Aüt firer Besoldung und tvtaatsdienereigenschast wurde er am Zftsten
Iuli l8f8 von der Staats-Behörde angestellt, und am 26. April f82f
zuin Professor der Philosophie ernannt; am sft. Nlärz s822 wurde er
ordentliches Aütglied des Großh. badischen landwirthschaftlichen Dercins,
ani f f. Ianuar f823 außerordentliches korrespondirendes Lhrennütglied
der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichte und Geschichtsquellenkunde zu
Frankfurt a. Aü, ain 30. Alärz f33^ korrespondireudes Aütglied der aka-
dcmischen Socictät für Ackerbau, lVissenschaft und Runst des üepartement
6e I'/^ube.

Lr lebte zurückgezogen allein der U)issenschaft, gab verschiedene größere
und kleincre IVerke heraus und hinterließ zwei unvollendete große lVerke,
nämlich: „NaZna ürancorum aü Ukenum cbronica aä mentem et ver-
bum monumentorum conscripta" und „Nonumentorum vul§ari littera-
rum oräine äiZestum", ferncr das erklärende Verzeichniß der Denkmäler
in der v. Graimberg'schen Alterthümersammlung von f838/fift, den Führer
durch das Lseidelberger Schloß f837. f860), den Führer durch den

Bchwetzinger Garten von f828 und f836.

Leger hatte einen durchdringenden Verstand und tiefe Aenntnisse, war
voll edler Begeisterung für IVissenschaft und Aunst und hatte eine nner-
müdliche Arbeitskraft. ))rdische Güter waren ihm nicht bescheert, er lebte
stets in bedrängten verhältnissen.

Bei seiner Anstellung im ()ahre f8(8 erhielt er eine Besoldung von
300 fl., die erst durch Lrlaß des Nlinisteriums des Iunern vom chep-
tember f83f auf 300 fl. erhöht wurde, als Leger Dienstfahre lfinter
sich hatte und im üftsten Lebensfahr stand. Auf seine vielfachen Lingaben
erlfielt er aus der lüüversitätskasse außerordentliche Zuwcndungen von
fOO—200 fl. Gr war zweimal verehelicht, starb am 6. Nkärz f853 in
Geidelberg, kinderlos.
 
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