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Modus: Prace z historii sztuki — 2.2001

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Organisty, Adam; Kolbiarz, Artur: Die schlesische Plastik vom 16. bis 18. Jahrhundert: Bemerkungen zum Katalog von Romuald Nowak
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https://doi.org/10.11588/diglit.17165#0122
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(Nr. 250-251, S. 112-113). Dariiber hinaus schreibt Nowak ihm noch fol-
gende Figuren zu: hl. Agatha (Nr. 268, S. 117), gekreuzigter Christus (Nr.
334, S. 132), Madonna (Nr. 371, S. 140) und Immaculata (Nr. 372, S. 140).
Zu Arbeiten, die im Umkreis des Meisters entstanden, gehóren: hl. Agnes
(Nr. 252, S. 113), hl. Barbara (Nr. 253, S. 114), hl. Katharina (Nr. 293,
S. 124), Relief der Weihnachtskrippe (Nr. 294, S. 124-125) und die Figu-
ren des Gekreuzigten (Nr. 436, 437, S. 152). Die Arbeiten des Sohns des
Meisters, Michael Ignatz Klahr (1727-1807), wurden separat besprochen.

Im Gesprach mit dem Autor des Katalogs haben wir erfahren, dass
nach der Veróffentlichung seines Buches fur die Sammlung des Breslauer
Nationalmuseum im Jahre 1997 die Heilige-Dreifaltigkeit-Gruppe von
Michael Ignatz Klahr aufgekauft wurde. Zur Vervollstandigung der In-
formationen des Katalogs erscheint es uns ais zweckdienlich diese kiinst-
lerisch wertvolle Gruppe einer separaten Besprechung zu unterziehen. In
Ubereinstimmung mit der Reihenfolge, die im Katalog verwendet wurde,
geben wir folgende Angaben zu dieser Skulptur an: entstanden in der
zweiten Halfte des 18. Jahrhunderts, ausgefuhrt in Holz, vollplastisch,
Kreide-Leim-Grundierung mit Fassungs- und Vergoldungsschichten, die
Gruppe hat die MaBe: 80 x 40 x 30 cm; leichte Abreibungen der Fassung
und Vergoldung sichtbar; Inventarnummer: XII-1360; die Figur wurde
von den Nachkommen der Klahrfamilie aus Lądek / Landeck aufgekauft.

Nach Meinung von Nowak „bediente sich der Meister eines traditio-
nellen, mittelalterlichen ikonographischen Darstellungstypus der Heili-
gen Dreifaltigkeit ais Gnadenstuhl. Dieses Darstellungsmotiv war in der
barocken Skulptur auf dem Gebiet der Grafschaft Glatz enorm popular.
In der Monumentalskulptur wurde es vor allem durch die sog. Freiwalder
Werkstatt verwendet (Gnadenstuhl aus Lesica / Freiwalde von 1677,
Gnadenstuhl aus Gorzanów / Grafenort, Anfang des 18. Jahrhunderts).
In der spateren Zeit wurde dieses Motiv auch von Michael Ignatz Klahr
angewandt. Mit diesem Meister wird die Dreifaltigkeitssaule in Do-
maszków / Ebersdorf (1789 - Stiftung Ignatz Wolff) in Verbindung ge-
bracht. Die Gnadenstuhlgruppe, die bis 1997 in der Familie von Klahr
d.J. aufbewahrt wurde, sollte im Zusammenhang mit diesem Landecker
Bildhauer betrachtet werden. Die ruhige Komposition, charakteristische
Gewandanordnung des Gottvaters und die Physiognomien stehen der Fi-
gur des Gottvaters aus der Heiligen Dreifaltigkeitsgruppe dieses Bild-
hauers aus der Kirche in Krosnowice / Rengersdorf von 1802 besonders
nahe".

Aus den anderen, im Katalog erwahnten Werken, die auf dem Gebiet
des Glatzer Tals entstanden sind und durch ihre ungewóhnliche kiinstle-

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