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Organisty, Adam; Kolbiarz, Artur: Die schlesische Plastik vom 16. bis 18. Jahrhundert: Bemerkungen zum Katalog von Romuald Nowak
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.17165#0126
zugeschriebenen, Figuren unbekannter Herkunft, die urspriinglich eine
Kreuzigungsgruppe bildeten (um 1730), beobachten (Nr. 335-336, S.
132). Dazu mochten wir anmerken, dass die Figuren des hl. Johannes des
Evangelisten und der Maria ein in Schlesien populares kompositorisches
Schema wiederholen. Dieses Schema ist u.a. bei den Figuren der Pfarr-
kirche in Hirschberg zu beobachten90. Ais ein Werk Mangoldts betrachtet
Nowak auch die Verkiindigungsgruppe aus der Breslauer Kirche Maria
auf dem Sande (1735), (Nr. 337-338, S. 132-133). Die Figuren zeichnen
sich durch eine massive plastische Form, iibertriebene Muskulatur und
dekorative Anordnung der fleischigen Gewandfalten aus. Wie anders se-
hen die subtilen Engelsfiguren aus, die in den 30er Jahren des 18. Jahr-
hunderts in der Dorasilwerkstatt entstanden (Nr. 358-361, S. 137-138).
Fiigen wir hinzu, dass diese grazióse Figuren die Komposition der Skulp-
turen des Gian Lorenzo Berninis (1598—1680) von der Engelsbriicke in
Rom wiederholen. In ihrer Ausfiihrungsart erinnern sie an die Engelsfi-
guren, die das Chorgestuhl in Heinrichau schmucken.
Aufgrund des umfangreichen Katalogmaterials sind wir gezwungen
die fur barocke Skulptur typischen Arbeiten anonymer Bildhauer auBer
Acht zu lassen. In den vorliegenden Uberlegungen haben wir uns bemiiht
nur die wesentlichen Werke zu erwahnen und neue Erkenntnisse und Er-
gebnisse des Verfassers zu berucksichtigen. Unsere Uberlegungen, die
auf der Grundlage des Buches von Nowak entstanden sind, entwerten
keinesfalls diese Publikation. Der fachlich erarbeitete Katalog auf hohem
Niveau sollte vielen Mitarbeitern polnischer Museen die Schamróte ins
Gesicht treiben, da die reichen Skulptursammlungen ihrer Museen im-
mer noch unbekannt sind (z.B. die Sammlung der mittelalterlichen und
fruhneuzeitlichen Skulptur des Nationalmuseums in Krakau bedarf seit
langerer Zeit eines detaillierten, bebilderten Kataloges).
Es steht auBer Frage, dass die besprochene Publikation die Aufmerk-
samkeit aller an friihneuzeitlicher schlesischer Skulptur Interessierten
erwecken soli. Im Einklang mit der Absicht des Verfassers, fiillt der Kata-
log „die Lucke im Forschungsmaterial und wird Hilfestellung bei den zu-
kunftigen Kunstabhandlungen leisten" (S. 9).
90 Kościoły i kaplice Jeleniej Góry, Publikation des Kircharchivs o. J., S. 16; vgl. auch z.B.
die Figur des hl. Johannes des Evangelisten von Ignaz Rohrbach (1691-1747) in Kolin (Bóh-
men), O. J. Blaźićek, Sochafstuipozdniho baroka, rokoka a klasicismu v Cechach, in: Dejiny
ćeskeho vytvarneho urneni. Od poćatku renesance do zdveru baroka, Praha 1989, Bd. II, Teil
2, S. 722, Abb. 462.
122
Kreuzigungsgruppe bildeten (um 1730), beobachten (Nr. 335-336, S.
132). Dazu mochten wir anmerken, dass die Figuren des hl. Johannes des
Evangelisten und der Maria ein in Schlesien populares kompositorisches
Schema wiederholen. Dieses Schema ist u.a. bei den Figuren der Pfarr-
kirche in Hirschberg zu beobachten90. Ais ein Werk Mangoldts betrachtet
Nowak auch die Verkiindigungsgruppe aus der Breslauer Kirche Maria
auf dem Sande (1735), (Nr. 337-338, S. 132-133). Die Figuren zeichnen
sich durch eine massive plastische Form, iibertriebene Muskulatur und
dekorative Anordnung der fleischigen Gewandfalten aus. Wie anders se-
hen die subtilen Engelsfiguren aus, die in den 30er Jahren des 18. Jahr-
hunderts in der Dorasilwerkstatt entstanden (Nr. 358-361, S. 137-138).
Fiigen wir hinzu, dass diese grazióse Figuren die Komposition der Skulp-
turen des Gian Lorenzo Berninis (1598—1680) von der Engelsbriicke in
Rom wiederholen. In ihrer Ausfiihrungsart erinnern sie an die Engelsfi-
guren, die das Chorgestuhl in Heinrichau schmucken.
Aufgrund des umfangreichen Katalogmaterials sind wir gezwungen
die fur barocke Skulptur typischen Arbeiten anonymer Bildhauer auBer
Acht zu lassen. In den vorliegenden Uberlegungen haben wir uns bemiiht
nur die wesentlichen Werke zu erwahnen und neue Erkenntnisse und Er-
gebnisse des Verfassers zu berucksichtigen. Unsere Uberlegungen, die
auf der Grundlage des Buches von Nowak entstanden sind, entwerten
keinesfalls diese Publikation. Der fachlich erarbeitete Katalog auf hohem
Niveau sollte vielen Mitarbeitern polnischer Museen die Schamróte ins
Gesicht treiben, da die reichen Skulptursammlungen ihrer Museen im-
mer noch unbekannt sind (z.B. die Sammlung der mittelalterlichen und
fruhneuzeitlichen Skulptur des Nationalmuseums in Krakau bedarf seit
langerer Zeit eines detaillierten, bebilderten Kataloges).
Es steht auBer Frage, dass die besprochene Publikation die Aufmerk-
samkeit aller an friihneuzeitlicher schlesischer Skulptur Interessierten
erwecken soli. Im Einklang mit der Absicht des Verfassers, fiillt der Kata-
log „die Lucke im Forschungsmaterial und wird Hilfestellung bei den zu-
kunftigen Kunstabhandlungen leisten" (S. 9).
90 Kościoły i kaplice Jeleniej Góry, Publikation des Kircharchivs o. J., S. 16; vgl. auch z.B.
die Figur des hl. Johannes des Evangelisten von Ignaz Rohrbach (1691-1747) in Kolin (Bóh-
men), O. J. Blaźićek, Sochafstuipozdniho baroka, rokoka a klasicismu v Cechach, in: Dejiny
ćeskeho vytvarneho urneni. Od poćatku renesance do zdveru baroka, Praha 1989, Bd. II, Teil
2, S. 722, Abb. 462.
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