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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0304
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MröerrsLLlere 294 Aaschme

II. b)p06Lrpia v. 6. in Wcstindien, L. soräala Rbb§. >
in Japan -u. H. lusiäa I,. in Südeuropa.
Färberrottirre, l., s. Capilopodie.
Färberwaid, Waid, IN., frz. voudäs, Audäs, k., engl,
rvoaä, xaslsl (Isalis tinsloria, b-., Fam.Kreuzblümler),
deutscher Indigo, Pastel, wurde vorzüglich Nor Einführung
des Indigo in großem Mäßstab gebaut, z. B. in Thürin-
gen, wo mehrere Städte danach die Waidstädte hießen. Me
Blätter der Pflanze werden gesammelt, zu Kugeln geballt
und zum Blaufärben in den Handel gebracht. Gleichen
blauen Farbestoff liefern die verwandten Arten: wilder
W. (ä. oainpssti'is 8lsv.) in Podolien u. Südrußland;
orientalischcr W. (I. orisrckalis I/.) u. derIndig o-W.
(I. incki^ola Uiinäl.) in China.
Färberwur;el, l., s. Färbcrröthe.
Färberscharte, l., s. Färbcdistel.
farbig, ach-, frz.solors, engl, soioursä, ital. solorals,
heißt jeder weder weiß noch scknvarz od. grau erscheinende
Körper, lieber farbige Simse re. s. die Stilartikel sowie d.
Art. Polychromic; farbige Lieget, s. im Art. Bausteine.
Farbstoff, Farbstoff, na., Pigment, n., s. d. Art. Färben,
Farbe II. u. die einz.Art., welche die Farbstoffe behandeln.
Färbung, I., frz. Isiul, na., cngl.ä^s, s. Farbegebung.
Farbwerk, n., s. v. w. Blaufarbenwerk od. überhaupt
Fabrik zur Gewinnung der Farbestoffe aus farbchaltigen
Mineralien; über die baulichen Einrichtungen s. d. Art.
Blaufarbenwcrk.
Fareell, n., arab. Gewicht, ca. 19 Pfd. Hamburgisch,
doch etwas variirend.
k'aräage, na., frz.,1. in SalzmagazinenUnterlage von
Neisbündeln unter das Salz, um cs vor Feuchtigkeit und
Dumpswerden zu hüten. — 2. (Schisfb.) Holzbündel im
untersten Theil des Schiffsraumes, damit etwa an die
Waren kommendes Wasser sich dorthin ziehe.
I'arcitzau, na., frz., die Last.
lAräier, na., frz. (Eisenb.), der Blockwagen, offene
Güterwagen.
karäing-äeals, 8., engl. Feldmaß----40 sZjkolss,
— 1210 Hj^aräod. 10890 siZFuß, — lO,,^^ Aren,also
ungefähr---1 Acker sächs.
I'urcko, na., span. Körpermaß, Ballen, ungefähr-----
8 Dosarss----37^/2 Kubik-Palmos.
ibargia, I., mittellat., Schmiede.
I'argue, latgus, I., frz. (Schiffb.), Setzbord, Setzgang.
I'aiinv, I., frz., das Mehl, l. stg lorsl, Bohrmehl.
Turins 5. Io88iI^ frz., Bergmehl ff. d.).
I'urui) 8., engl., für Meierei (s. d.).
I'arm-vvurt, s., engl., s. Bauernhof.
karm-Iiou8<-!) 8., engl., f. Bauernhaus.
Farnkraut, n., frz. louAdrs, I., üal. Isias, span,
üelssüo, lias, lalaguer. Farnkräuter, des. Arten von
Waldfarn iAspiäiuin) und Tüpfelfarn (^.spcksniuna);
werden in Gegenden, in denen sie häufig find, zum Pot-
aschebrennen verwendet. Vermöge der Eigenthümlichkeit
dieser Pflanze, daß ihre jungen Triebe ifrz. drius äs
lonAörs) anfänglich dicht zusammengerollt sind und sich
allmählich öffnen, und vermöge der zarten Theilung ihrer
Blätter eignen sie sich trefflich zu Verwendung in der Or-
namentik; s. darüber d. Art. Arabesken.
k'arrai'ium,».,lat.,Grünfutterschuppeu,Futterscheuer.
lArtura, I, lat., Füllsteine der Füllmauer (s. d.).
Fasanerie, I-, frz. laisauäsris, l.,engl.pÜ6a8auI-Ü0U86,
ital. laAiauia; span. laisansria, einzurFasanenzucht ein-
gerichteter Garten mit der Wohnung des Fasancnmeisters
und dem mit dieser gewöhnlich verbundenen Stall der Fa-
sanen. Dieser erhält drei Abtheilungen, vondenen die eine
zum Aufenthalt der Fasanen im Sommer und Winter
dient u. heizbar sein muß, die zweite zum Brüten, die dritte
zum Aufenthalt der Fasanenhennen mit ihren Jungen
bestimmt ist; der Garten oder Zwinger, am Stall liegend
u. ebenfalls in drei Abtheilungen eingetheilt, muß einige

Wasserplätze, Buschwerk und Bäume enthalten und wo-
möglich mit gitterförmiger Einfriedigung und einer Decke
aus Drahtgitter versehen sein.
Fasche, I., 1. frz. uaissanss tUsnäuil, die Einfassung
der Thüren und Fenster an derFayade, bes. wenn sic nicht
aus Stein hergestellt, sondern in Putz gezogen wird, doch
auch Außenseite des steinernen Fenstergewändes (s. d.).
2. (Zimm.), frz. lasse su äiviss, der schmale Balken.
Faschrnstahl, Ui., frz. asisr SN lassss, SN laisssan,
Stahl, der in kurzen Stangen, in Bunde vereinigt, in den
Handel kommt.
Faschine, Äindwase, ßorhe, I., frz. lassins, I., laisssau,
in., engl. lassins, la^ol, ital. lassina, span. lajina, aus
lebendigen Weiden oder Erlenzweigcn bestehendes, mit
Weiden oder Bändern zusammengehaltenes Reisigbündel,
beim Wasser- und Schanzenbau in Anwendung kommend,
je nach Bedürfnis 1,7—6 in. lang und 19—45 sin. stark.
Um F.n anzufertigcn, errichtet man zuerst die Faschmc»-
i>a»k oder Bindebank, frz. alslisr, bans a lassin er, engl,
lassins-bsnsü, -bsä; diese besteht aus 8—10 Böcken, Fa-
schinrntiöltuii, frz. Eüsvalsl, engl. lassins-lrsslls, -üorss,
-sro88, die in gehöriger Entfernung aus je zwei Pfählen
gebildet werden, welche man in Form eines Andreas-
kreuzes in die Erde schlägt, deren Kreuzungen in gleicher
Höhe, etwa 35—45 sin. über dem Boden, liegen, und die
oberhalb dieser Kreuzungen noch mindestens 60 sin. lang
sind; die Kreuzungen müssen noch durch Binden festgemacht
werden. In diese Bank wird nun das Strauchwerk mit
den Blättern eingelegt und zwar so, daß sich die Stamm-
enden und Spitzen kreuzen; dann beginnt das Würgen,
d. h. das Zusammenpressen des lose eingelegten Strauches
bis zu gehöriger Dicke der F.n mittels einer Kette, der
Würgkette, und je zwei Knebeln. Danach kommt das Bin-
den; hierzu bcdientmän sich der Bindeweiden, dünner, über
dem Feuer gebähter u. etwas gedrehter Ruthen, am besten
von Salweiden, an deren einem Ende eine Oese gemacht
ist; man legt sie dicht neben der Würgkette um die F., steckt
die Spitze durch das Oehr, zieht die Weide an und verfer-
tigt durch Zudrehen und Unterstecken ein Schloß. Alle
SchlösseraneinerF. müssen in gerader Linie liegen. Den
Boden, in welchen F.n gelegt werden, pflegt rnan möglichst
so zu wählen, daß dieselben ausschlagen u. grünen. Man
unterscheidet 1. Voriegesaschiiien oder Tracirsaschiiica, frz.
lassins ä, Iraser, engl. IrasinA-lassins, zum Borlegen
dienende, sehr schwache F.n, welche sich in ihrer Länge
nach dem Bedürfnis und der Form des Bauwerks richten.
2. öuttösafchiurn, welche 8—10m. lang sind, querüberjene
gelegt werden u. so eine Art Verband bilden. 3. Xnkcr-
od.Klipfsaschilieu, frz. lassins ä'aneraAS, äsrslraite, engl.
ansliorinA-lassins, üsaäsä lass., vergl. d.Art. Anker ö.
und Ankerfaschine, welche mit ihrer Länge ini Innern des
Baukörpers liegen und deren Köpfe nach außen stehen; bei
ihnen wird das eine Ende schwächer gemacht, oder man
läßt die Strauchspitzc etwa ^na. über das Ende vorstehen
und schlägt sie dann nach innen um, wodurch die Faschine
einen halbkugelförmigen Kopf erhält, durch den ein Pfahl
geschlagen wird. 4. Griuidsafchlucn, frz. lassins äuxi-einisr
raiiA, engl. lassins ol Ibs lobest sourss, welche die
Grundlage der Faschinenbauwerkebilden; sie werden meist
ins Wasser gesenkt und heißen dann 5. Senksafchiiun,
Waffrrfafchiiieii, frz. lassius lonäridrs, lassins ä. lossss,
engl, rvalsr-lassins; am bcsten werden sie mit grobem Kies
oder Steinen verfällt und mittels langer Stangen beim
Versenken in die richtige Lage gebracht. Senkfaschinen, bei
Strömen von größerer Geschwindigkeit, z. B. zum Schutz
des Uferfußes (s. Uferbauten) verwendet, erhalten einen
Durchmesser bis zu 1 ui. u. werden mit starkem Draht ge-
bunden. 6. Melidsaschillru od. Verkleidiuigssaschincn, Satterie-
saschiireil, frz. l. äsdlinäaAs, k rsvslir, engl, dlinä-l.,
rsvelinZ-lassins, ballsr^-lassins; gewöhnlich sind dies
Wurstfaschinen, Würste, und dienen zur Bekleidung, Be-
 
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