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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0392
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382

früßromarnfcher Maustik

und an dem 1549 von Philibert de Lorme begonnenen
Schloß zu Anet. Noch sind die eingehenden Gewände, die
steilen Dächer u. Dachfenster nicht überwunden. — 6) In
Spanien könnte als Zeichen für das Vorhandensein die-
ser Stufe eine große Reihe von Bauten angeführt werden,
deren Ausstattung zwar genaue Kenntnis des ganzen Ap-
parats antiker Architektur zeigt, aber zugleich, bei unge-
meiner Lieblichkeit der Details, noch ein Hängen an den
poetischen Anordnungen frühererBauweifen erkennen läßt.
Wir nennen hier nur die Dombauten des Diego de Siloe
in Granada und Malaga, 1529—1540, des Pedro de
Valdelvira in Jaen re. — e) In England fehlt die jetzt
in Rede stehende Stufe ganz. Hier ging Jnigo Jones direkt
von dcr sub II erwähnten Weise zur reinen Renaissance
über. — I) In Belgien und den Niederlanden hat
die Renaissance in vielem Bezug einen ähnlichen Gang
wie in Deutschland genommen; auch hier kam es eigentlich
erst dann zu voller Verdrängung des mittelalterlichen
Hochgiebcls und der Erker, als von außen bereits die ver-
dorbene Spätrenaissance eindrang.
srühromanifcher Baustil, m., s. romanischer Baustil.
I'rnit, in., frz., Schwächerwerden, Verjüngung einer
Mauer nachoben, Anlauf; avoirckul., anlaufen; ckormsr
6u I. d. UN MU1, anlaufen lassen, verziehen.
I'nuileritz, I., kiuitivr. na., frz., 1. Obstgarten. —
2. Obstkammer, Obstkeller.
I'i'U8tuiN)N., lat., im Englischen auch wohl verändert in
Iru8kium, Bruchstück, daher Iru8tium ok a p^ramick,
abgestumpfte Pyramide, und tnusturn cck a oons, abge-
stumpfter Kegel.
Fu, chincs., s. v. w. größere Stadt; s. chines. Baustil.
Fuchs,m., 1.über die symbolische Bedeutung desFuchses
s. M. M. a. W. —2.(Bergb.) einen F. schießen heißt, das
Bohrloch schlecht verstopfen, so daß bei Entzündung das
Pulver durch das Bohrloch herausfährt, statt den Stein zu
sprengen.—3. frz.lunstts,engl. 1innst-1iol6,üu8(Glash.),
Ocsfuung mitten im Herd des Glasofens, durch welche das
Feuer aufschlägt. — 4. frz. rsmpant, ni., engl, üus, ver-
engter Theil des Herdes im Flammofen. — 5. frz.rsnarä,
nn, Klumpen im Hochofen, der sich mitten im Werk bildet
und ungeschmolzen bleibt.
Fuchssche Bogendrücke,!., s. d. Art. Brücke.
Fuchsambra, I., s. v. w. schwarze Ambra.
Fuchsbrücke, I.,srz.y6kit-auks1, xontm. cksrumxank,
engl, üue-drickgs, kleinere Feuerbrücke im Flammofen, am
Fuchs angebracht.
Fuchsloch, n. (Wasserb.), frz. (gusus I. ä'ätanA isnarck,
in., engl, üsuukl, Ritze, Spalte im Grund eines Teiches.
Fuchsschwanz, in., Statt- od. Hiuidsiige, !., frz. soia k. a
inanobö, llmaiu, engl, banck-sarv, ya.6-83.rv, Säge, deren
Blatt ohne Spanngcstell, blos mit einem Ende versehen,
an einen geschweiften Griff befestigt ist. 1. Englischer Fuchs-
schwanz, frz. 8616 L manolrk d'ägoliins (ägotins), 8oiotts,
I., engl.6Q^1i8llya6-8Lrv,rv1iiy-8Ärvrvit1ioukIiams. Das
Blatt ist oft bis 85 oin. lang, hinten 10—12, vorn 5—8 «in.
breit, stärker als andere Sägeblätter u. hat keinen Rücken.
— 2. Deutscher Fuchsschwanz, frz. 86is L ckoosidrs, d 6os,
engl, daobkä ya6-8arv, ba«ll-8arv. Das Blatt ist selten
über 45 ein. lang, in seiner ganzen Länge gleichbreit, steckt
in dem Falz eines eisernen Rückens, der in Fällen, wo er
hinderlich sein könnte, sich Zurückschlagen läßt, indem er um
einen Stift drehbar ist, welcher durch Griff u. Blatt geht.
fuchsschwänxen, vermitteln, Irans. Z., Unregelmäßig-
keiten, z. B. ungleiche Breite einerFläche, dadurch weniger
sichtbar machen, daß man bei Eintheilung der Fläche die
Differenz auf die einzelnen Theile vertheilt.
Fuchtitcholz, n., s. Brasilienholz 2.
Fuder, n.,1.frz.vo^6, olmia-ss, !., engl. Inäcksr. Man
rechnet auf zwei Pferde auf Chausseen 40—60 Ctr., auf
Feldwegen 25—30 Ctr., auf schlechten Wegen 12—18 Ctr.,
also auf Chausseen Mauersteineca. 500—600Stück, Dach-

Jüghoöek
steine ca. 1600 Stück, Firstziegel ca. 1000 Stück; Kalkstein
Vs Schachtruthe, Porphyr, Sand und Lehm eben so viel,
Sandstein etwas mehr, Granit u. Basalt etwas weniger,
Eichenholz ca. 2^, Kiefernholz 3 «dm.; Stroh 80 Bund zu
lOÜA.rc.— 2. frz. touäro, m., Weinmäß, z. B. in Frank-
furt, Hessen, Lübeck, Pfalz ----- 6 Ohm -- O.g^^^obm. —
3. Getreidemäß von 36,^ Scheffel, s. im Art. Maß.
I'ueoltz, in., span., s. Brunnen und ibous.
Fuge, !., .frz. joirck, in., engl, joining, joinck, bei an
einander geleimten Brctern oder Pfosten, auch beim Zu-
sammenstößen dcrWerkstücke re., die möglichstschmale, ge-
wöhnlich durch Kalk, Leim, Kitt od. dgl. ausgefüllte Lücke
zwischen den neben oder über einander gelegten Körpern.
Da zwei möglichst geradlinigeKörper auchstets einedichte
F. geben werden, so nennt manF. auch wohl gerade Kante,
s. d. Art. fügen; ein Stück an ein anderes ansügen (s. d.)
heißt daher, es dem andern in den F.n genau anpassen.
Die F.n sind entweder stumpf und dabei rechtwinklig oder
schief, oder sie sind gekröpft und heißen dannFalz, Spund,
Ruth, Feder re., s. d. betr- Art. Volle F.n, d. h. mit
Mörtel bis zur Kante angefüllte F.n, geben natürlich
sicherem Verband und sind des. bei Rohbau, der nicht extra
ausgefugt werden soll, anzustreben, während offene,
d. h. blos theilweise angesüllte F.n bei abzuputzenden Ge-
bäuden das Anhaften des Putzes erleichtern. Bei Werk-
stücken wendet man auch verdeckte oder hinterarbeitete,
also vorn dicht schließende, dabei aber hinten Raum zur
MörtelaufnahmebietendeF.nan, die dann, wenn sie wäg-
rechtsind, mittels Ansetzen eines sogen. Schwalbennestes
gefüllt werden; s. H)i6uvoir, ^.uA6k undSchwalbennest-
Fügebank, I., 1. auch Fugclmuk genannt, frz. krsteau
m.ä äi6886rl68x>1aQ«li68, engl. 8Üoot,iQA-ti68tl6, langer
Bock mit 4 nach oben stehenden Hörnern, zwischen welche
ein zu fügendes Brei mittels Keilen befestigt wird. —
2. (Glas, und Böttcher.) s. v. w. Füglade. — 3. Hier u. da
der Füghobel (s. d.) und Bankhobel.
Fügrbock, m., 1. s. Füglade. — 2. s. Schraubstock.
Fugeisen, m, 1. Streichcisc», n., Fugekeltc, Fiigkctle, I.,
frz.«ro«ii6t imyouijoinlo^si, tiotm, k.,ritlar6,m.,cngl.
jointor, tiorvol toi ttlling-uy; ganz schmale Kelle, oft an
der Spitze mit einer Nuth oder sonstiger Facon versehen,
womit man Mauern, welche nicht abgep'utzt werden,
aussugt; s. d. Art. aussugcn und Fig. 294 — 300. —
2. (Glas.) s. Fügcmesser.
Fügrmrsser od. Fügcriscii, m, frz. gi68oii, m. (Glaser.),
ein Eisen, an beiden Seiten mit einem Haken versehen, um
das Glas abzufiedern (s. d.).
fugen, trs. Z., s. ausfugen.
fügen, trs. Z. (Zimm.), frz. 6168861 8ur 1a tianelm,
6.1688611a6ÄII16, engl.to 8lioott1i6 sckgs, to 8uaoot1i tbe
joint8 6to.,.mittels eines dazu gehörigen Hobels (s.d.Art.
Füghobel) Breter od. Pfosten auf der schmalen Langkante
genau geradlinig bestoßen, so daß sic entweder geleimt od.
auch ohne Leim dichtzusammcngepaßt werden können, auch
säumen, abstreichen re. genannt.
fugendicht, a6j., frz-joinlil, engl.joinsä, s. dicht.
Fugenlriste, I., engl, dattou, schmale Leiste zu Ucber-
deckung einer Bretfuge; s. d. Art. Decke und Bretdecke.
Fugrnfchnitt, m.,frz.tiaik, m., Anordnung der Fugen
auf der Frontseite einer Mauer, des. einer Quadcrmauer,
sowie an Bögen, Gesimsen und anderen Hausteinarbeiien,
nach den Regeln des Steinschnitts.
Fugenschrorlle, I., Fiigenstnhl, m. (Eisenb.), s. Stoß-
schwelle, Stoßsuhl.
Fugenverstrrichung, I., Ausfugung, frz. joinko^o-
msnt, engl, xointing, s. d. Art. ausfugen.
FLghsbel, na., großer Hobel zum Fügen, auch Saukholicl
oder Fügcbank, dicgroße Sorte liauhbank gen., frz.lrouvot,
in., vailoy«, I., galärs, !., engl. long-ylanG. Vor seinem
Gebrauch muß mit demSchropphobe! vorgearbeitet werden.
Das Eisen steht wie im Schlichthobel, ist 3—5 mm. stark.
 
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