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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0551
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chrrmdeiserr 541 chrrrndwatter

ichaftliche Durchschnitt der beiden Grundebenen, die selbst!
als horizontale und vertikale unterschieden werden,
heißt die Projektionsachse oder auch kurz die Achse
(frz. liZws äs tsrrs). Bei der Zeichnung auf dem Papier
ist der vertikalen Grundebcne die Lage gegeben, welche sie
haben würde, wenn man sie um 90° um die Achse drehen
würde, so daß sie in die Verbreitung der horizontalen
Grundebcne fiele. Die Projektion eines räumlichen Ge-
bildes auf der horizontalen Grundebene heißt die Hori-
zontalprojektion, und die auf der vertikalen Grund-
ebene die Vertikalprojektion dieses Gebildes. Eine
gerade Linie schneidet im allgemeinen jede der beiden
Grundebenen in einem Punkt, welcher Grundschnitt
oder Spur der geraden Linie heißt, u. je nach der Grund-
ebene, auf welcher er liegt, als horizontale oder verti-
kale Spur unterschieden wird. Vergl. auch im Art.
Geometrie das über die Projektionslehrc und über die dar-
stellende Geometrie Gesagte. — 2. (Kriegsb.) s. v. w. Ver-
gleichsebene.
Grundeisen. n., srz. sonäs, ll, s. v. w. Senkblei.—
2. (Bildh., Steinm.) Ciselireisen, zu Bearbeitung der
Grundflächen für Ornamente.
gründen, trs. Z., 1. (Bauw.) frz. koncksr, älnblir un
mar, engl, to tounä a rvail, den Grund legen, den Grund-
bau (s. d.) ausführen. — 2.(Mal.)s.v.w.grundiren(s.d.).
Grundfarbe, ll, 1. frz. eoulsni- k. Matriss, ooulsur
ck'axxrst, engl. xrirainK-ooloar, erster Anstrich, auch
Grundiranstrich genannt: s. grundiren. — 2. frz. soulsnr
primitivs, engl, xriras-sylour, s. v. w. Kardinalfarbe
(Roth, Gelb, Blau), s. im Art. Farbe.
Grnndfaschine. k. (Kriegsb.), die unterste Faschine,
welche am Fuß einer mit Faschinen zu umkleidenden Bö-
schung um ihre ganze Stärke in den Boden eingcgrabcn
wird: s. d. Art. Faschine und Grundwase.
Grundfläche oder Käsig, k., frz. Ä88istts, dass, ist engl.
bs.A8, dass (Geom.), nennt nian 1. bei einem Prisma
jede der beiden kongruenten u. parallel liegenden Flächen.
Nach der Anzahl der Seiten einer Grundfläche, je nachdem
dieselbe 3, 4, 5 w. beträgt, unterscheidet man auch 3-, 4-,
Sseitige Prismen ic. Die Seitenflächen sind bei einem
Prisma stets Parallelogramme, während die Grundflächen
dies nur dann sind, wenn dasselbe ein Parallelepipedon
ist.— 2. Bei einem Kreisch linder jeder der beiden
gleichen Kreise. — 3. Bei einer Pyramide die ebene,
geradlinige Figur, deren Eckpunkte mit der Spitze der
Pyramide verbunden sind. Ist die Grundfläche ein 3-, 4-,
5-Eck n., so nennt man bezüglich die Pyramide eine 3-, 4-,
bseitige rc. — 4. Bei einem Kegel die Kreisfläche, deren
Peripheriepunkte mit der Spitze des Kegels verbunden
sind. —ü.BeiabgestumpftenPyramiden u. Kegeln
hat man zwei Grundflächen, indem, wenn man sich solche
Körper als zu Pyramiden und Kegeln ergänzt denkt, die
Grundfläche des ganzen Körpers und die des zugefügten
Stückes als solche des abgestumpften Körpers angesehen
werden können. — 6. Bei anderen Körpern diejenige
Fläche, aus welche man den Körper gestellt hat.
Grundgrsden. m., Grundgrndr, st, franz. tonäsmsnt,
6N6nx,ko38e,k.,ko88ära.xour^konäsr, engl, ko null ation-
äitsll. Die Aushöhlung, welche man im Boden herstellt,
um hinein zu gründen. Bei lockerem Erdreich muß die
Grundgrube, ehe man Mannschaften einstellt, ausgesteift,
ausgespreizt od. mit Ausschälung versehen werden: s. auch
die Artikel ausgraben, Baugrund, Grundbau rc., sowie
Fig. 2063 und 2064.
Grundhobel, m., franz. Auimbaräs, K, engl, rontsr-
xlans, oick woman'8 tootli, Hobel zum Ausgründen und
Ausstößen von Ruthen sürGrateinschubleisten.Das Gestell
bildet annähernd einen liegenden Halbkreis, das Eisen
steht lothrecht an der Mitte der geraden Seite u. hat unten
einen ziemlich wägrecht nach vorn umgekröpsten Fuß, an
welchen die Schneide angearbeitet ist,

Grundhot;, n., 1. s. Grundbatken. — 2. (Brunnenb.)
Ein röhrenförmiges Stückchen Eichenholz, von allen Seiten
durchlöchert, als Schutzmantel für die Ventile in Brnnncn-
kästcn dienend.
grunÄirrn, trs. Z. (Anstr.), frz. imprimsr (ans Lein-
wand: adi-suvsr, aufHolz: axxrstsr), engl, to xrirns, to
gronnä, das erste Mal anstreicken. Geschieht bei Oel-
sarben entweder mit Oel oder dünnflüssiger Farbe: s. übr.
d. Art. Anstrich IV.
Grundirung, t'., Hrmidanstrich, IN., frz. srnxrsinte, irn-
zwssmon, sousbs ä'axprst, engl. xrirninK, derjenige
Stoff (Farbe, Kitt u. dg!.), welcher auf eine zu bemalende
oder zu vergoldende Fläche gestrichen wird, um dann den
eigentlichen Anstrich, eine Vergoldung re. auszubringen.
Grundjoch. n., Grundpsahlung.ck. (Wasserb.), frz.xaiss
k. ba.388, da836-xs.lös, ll, engl.konnckatüon-pilinA. Untere
Pfahlreihe eines Brückenjochs; s. d. Art. Brücke, S. 528
im 1. Band.
Grundkandst. n. (Wasserb.), Hauptkanal in einem
Fischteich (s. d.), auch Grundgerinne genannt.
Grundkante, 1. (Geom.); so nennt man bei einem
Prisma und einer Pyramide eine der Kanten an einer der
Grundflächen. Vergl.Grundfläche 1., 3. u. 5. DieGrund-
kanten sind den Seitenkanten entgegengesetzt.
GrÜNdt oder Krönet, auch Körnet, als nm8o.undn.sntr.
gebraucht, frz. Arsnslls, engl, ksrnsl, Stcinarbeiterwerk-
zeug, besteht aus einem Stiel und 12—16 in einer Quer-
öffnung desselben mittels eines Keils befestigten vierkan-
tigen Stahlstäbchen, welche an beiden Enden pyramidal
zugespitzt sind. Um diese Sp itzen auf dem Schleifstein oder
im Schmicdefeuer nachzuschärfen, nimmt man sie nach
Lösung des Keils heraus. Beim Einsetzen derselben hat
man es in seiner Gewalt, der zum Arbeiten dienenden
Spitzenreihe diejenige Richtung in Bezug auf den Stiel zu
geben, welche nach der Höhe des Steines und der Größe
des Arbeiters nöthtg ist, damit beim Schlagen alle Spitzen
gleichmäßig auf die Steinfläche aufstvßen. Der Stiel ist
oben vierkantig, an dem in der Hand liegenden untern
Theil dagegen rund, und da er der Festigkeit wegen von
Eisen sein muß, so macht man oft, um zu großes Gewicht
zu vermeiden, die runde Hälfte hohl.
Grundlinie, ll, 1. (Geom., Zeichn.) frz. 1>L86, engl.
ba8i8, s. v. w. Basis, s. unter Base; s. auch d.Art. Perspek-
tive.— 2. G. beim Feldmesser, s. Standlinie. — 3. G.
einer Böschung, s. Anlage und Böschung.
Grundumsse. k., 1. s. z. B. Gebirge, Bausteine und
Email. — 2. frz. rnewmk, in., engl. tootinK, Gesamtmasse
der Gründung, also etwaiger Rost nebst Grundgemäuer.
Grundmauer, ll, oder Fundamrnimauer, Grunögemäucr
(Bauw.), frz. ba86in8nt, rnnr eis konäation, snrdass-
nisnt, 80nbL88ern6nt,ssnibaA8,m.,s1ia1n6 k. cts xisrrss,
engl. konnckation-rvallinK, bassiüsiit, arsirwall, 8nb-
stwnstnrs. Sie werden am liebsten von Bruch- und Feld-
steinen aufgeführt, die den Urgebirgsarteu angehören und
Plutonischen Ursprungs sind, da abwechselnde Nüsse und
Trockenheit auf diese Materialien weniger einwirken. Die
Hauptforderung an Fundamente ist vollkommene Festig-
keit in ihrem eigenen Zusammenhang. Die Steine müssen
in guten Verband gelegt werde», auch muß jeder einzelne
Stein sorgfältig sestgelegt und in den Mörtel emgetrieben,
jede Fuge ganz mit Mörtel ausgefüllt werden, um einem
stärkeren oder ungleichmäßigen Setzen vorzubeugen. Die
Breite der Fundamente hängt nicht nur allein von der Last
der Mauern ab, welche darauf zu stehen kommen, sondern
auch von der Beschaffenheit des Baugrundes. Die Höhe
der Fundamente hängt von der Tiefe ab, in welcher man
eine genügend feste Erdschicht findet, auf der man die
G.n anfängt, lieber die Gründungsarten der Funda-
mente, je nach den verschiedenen Baugrundqualitäten,
s. d. Art, Grundbau.
 
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