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Mothes, Oscar [Hrsg.]
Illustrirtes Bau-Lexikon: praktisches Hülfs- u. Nachschlagebuch im Gebiete d. Hoch- u. Flachbaues, Land- u. Wasserbaues, Mühlen- u. Bergbaues, d. Schiffs- u. Kriegsbaukunst sowie d. mit d. Bauwesen in Verbindung stehenden Gewerbe, Künste u. Wissenschaften ... (Band 2): C bis G — Leipzig, 1882

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https://doi.org/10.11588/diglit.37489#0553
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GrrmdWeßr S43 HrrszLkßarz

alsungeheurcsunterirdisches Meer; die Flutrichtung wird
durch Hebung u. Senkung der erwähnten undurchlässigen
Schichten bestimmt und ist meistens eine andere als die
Richtung der Flüsse, oder als die in Berg und Thal uns
sichtbare Terrainbewegung der äußeren Erdoberfläche er-
warten läßt. Das Steigen u. Fallen des G.s wird durch
größeren oder geringeren Zu- und Abfluß, meistens unab-
hängig von der Regenmenge, bewirkt. Bei verunreinigtem
Boden dringt mit dem Fallen des G.s eine von Bodsn-
gasen reichlicher durchsetzte Bodenluft in die Höhe und be-
wirkt bei den Bewohnern der Oberfläche Krankheiten,
namentlich Ruhr und Typhus; je enger die Menschen zu-
sammen wohnen, um so mächtiger erweist sich dieser Ein-
fluß. Beim Steigen des G.s dagegen wird derunterirdische
Sumpf der Erdkruste unter Wasser gesetzt, dadurch un-
schädlich gemacht, so daß dann die Zahl der Erkrankungen
und Todesfälle sich verringert. Senkgruben, Ausfüllung
des Baugrundes mit Kehricht od. Schuttsind die häufigsten
Ursachen der Verunreinigung des Bodens in Städten u.
damit auch die Ursachen der Erkrankung am Typhus beim
Fallen des G.s. Um die schädliche Bodenluft nach Mög-
lichkeit abzuhalten, müßte in jedem Haus die Kellersohlc
für Lust undurchlässig sein (Betonschicht, und darüber
eine Decks von Steinpflaster in Asphalt), sowie auch das
Straßenpslaster(s.d.) vollkommenundurchlässig fürWasser
und Lust ausgeführt werden. sMm.j — 2. (Bergb.) srz.
iis-xps ä'sLa, engl. uuäsrArouuä rvatsr-lövsl, das einer
Grube unterhalb des Stöllns zudringendc Wasser, welches
daher nicht von selbst abläust, sondern herausgehoben
werden muß. sK.s — 3. (Deichb.) Drängewasser, Wasser,
welches durch den älrund der Deiche durchsickert; s.Deichbau.
GrUN'SVehr, u. (Wasierb.), srz. äsvsrooir m. iuoom-
plst, iuoomxästs ovßrlall, unvollkommener Uebcrsall,
bei welchem also der Wasserspiegel unterhalb des Wehres
noch höher alsdieUeberfallsschwelle liegt; s.d.Art. Ueber-
fall und Wehr, su PO.s
GrunLweidr, k. (Bot.), s. unter d. Art. Weide.
GrrmdwLrK, n. (Mühlb.), hölzernes Wehr in Flüssen,
welche nicht viel Fall haben, um das Wasser höher zu
spannen. Mehrere Reihen Pfähle werden quer durch den
Fluß eingerammt u. durch Holme verbunden, woraus die
Zwischenräume der Pfähle mit Steiueu ausgesüllt u. die
Holme mit Bohlen beschlagen werden.
Grrmdxrchl, 5,1. s. v. w. Basis, ist z. B. bei den Z a h l -
systemen(s. d.) diejenige Zahl, welche angiebt, wieviel
Einheiten einer niederen Art eine höhere bilden; so ist bei
unserem dekadischenZcchlsystem 10 dieG., beim binären od.
dyadischen System ist 2 dieselbe. — Bei Logarithmen-
systemen ist die G. diejenige Zahl, deren Logarithmus
gleich der Einheit ist, oder bei welchen alle Logarithmen
als Potenzexponenten dieser G. aufgefaßt werden; s. d.
Art. Base V. 2. — Bei Potenzen ist ebenso die G. mit
Basis gleichbedeutend; s. Base V. 1.— 2. Mitunter gleich-
bedeutend mit Primzahl, also eine ganze positive Zahl,
welche sich nur allein durch 1 u. durch sich selbst ohne Rest
theilen läßt.
GrLtldzupfrn, m. (Wasserb.), span, srdoüou, Zapfen
zum Wasserablasien am Bodendes Teiches; s. d. Art. Teich.
GrÄnsdenhslx, u. (Bot.), s. Gelbebenholz.
GrönrisrnstM- m. (Mineral.), frz. kor m. xkosximts
vsrt, engl, irou-ors, Lraurits, ein Gemenge von
wasserhaltigem, phosphorsaurem Eisenoxydmit phosphor-
saurem Manganoxyd; erscheint kugelig, traubig, nieren-
förmig, derb, mit auseinander laufender, faseriger Textur
(faserigerG.), mitFettglanz in verschiedenen Abstufungen
von Grün, oder erdig (erdiger G., Grüneisenerde) in Par-
tien, oder als Ueberzug, grünlich, ins Gelbe übergehend,
etwas abfärbend.
GEnerLs, b. (Min.), s. grüne Erde im Art. Grün.
GrÜntzerzhstz, n. (Bot.), engl. Arssn-lrbsrt, ist ein
schweres, grünlichgelbes Holz, das von dem Bebeeru- oder

Sipeeribaum ((k^66rÄuckrÄV.ockMsi86llourd.) in Britisch-
Guayana sFam.VlsLrauärsaa) stamme. Es wird vielfach
von englischen Drechslern und Kunsttischlern verarbeitet.
GrÄNhslMüUM, m. (Bot.) (Olckoroxzckouk)a;)8.ckL8u-
obnu., Fam. Osärslsas), ein Baum Ostindiens, dessen
reichlich vorhandenes Harz zum Kalfatern der Schiffe ge-
braucht wird.
Grünftmdstrin, m. (Miner.), franz. Arös vsr-t, engl.
Arsau-SÄuä, 8., s. d. Art. Sandstein.
GMKspKtl, m. (Hütt.), srz. vsrt äs Anis, engl, vsräi-
gri.8, lat.Ltzrnea, (.unter Kupfer. Ueber seine Verwendung
zu Farben s.d.Art.Grün 8.1.; er wird auch zu -Holzbeize
verwendet, s. unter Beize 50.
GrÜKßrin, ur. (Miner.), frz. äis.bg.86, t., äiorits, IN.,
sto.,engl. Arssnstous. Man zählt zu dieser schwer zu be-
grenzenden Gruppe eine große Anzahl von Gesteinen, die
vorherrschend Verbindungen von Feldspat mit Pyroxen
oder Amphibol sind, wobei jedoch zuweilen das eine oder
andere dieser Mineralien fehlt oder durch ein verwandtes
vertreten wird; theilweis sind diese Gesteine sehr verwandt
mit den Basalten. Diejenigen Gesteine, welche am häufig-
sten unter dem Namen G. Vorkommen, find folgende:
Diabas, Kalkdiabas, Gabbro, Hypersthcnit, Augitsels,
Rorit, Diont,Hornblendeseis, Hornblendeschieser, Strahl-
steinschiefer, Eklogit, Disthensels, Uphanit, Serpentin,
Schillersels, Granatfels, Eulisit, Labradorfels; s. betr. Art.
Gruppr, 5., frz. ßroups, engl. M-oux, Bereinigung
mchrererKörper zu einem künstlerisch geordneten Ganzen,
also das Resultat der GruppirmiI, frz. nAtznasmeut,, engl.
ArouxällA. 1. Gebäudegruppen, bei Anlage größerer
Etablissements, z. B. der Arsenale, Spitäler re., ordne
man stets so, daß die Totalsilhouettc eine einheitlich zu-
sammengefnßte, angenehme fei, daß das Gebäude, welches
in Bezug aus dis Bestimmung der Hauptrolle spielt, auch
künstlerisch die anderen beherrscht, daß die Totalanlage
leicht zu übersehen sei und trotzdem das Ganze nicht lang-
weilig erscheine, obgleich die einzelnen Gebäude in Bezug
auf Stil gar nicht, in Bezug aus Charakter nicht zu viel
von einander abweichen dürfen; s. auch d. Art. Anordnung,
Aufbau rc. — 2. Pflanzengruppen, s. Garten, Baum-
gang rc. — 3. Figurengruppen, Bereinigung mehrerer
Figuren, namentlich in Giebelfeldern, Friesen, Füllungen
anwendbar; s. übr. Bildsäule u. Denkmal.
Gruppe, k. (Deichb.), ein oben weiter, unten schmaler
Graben; wird aus neu angeschwemmtsm Vorland ange-
legt, damit das Wasser hineiniause u. immer mehr Erde
und Sand absetze: in moorigem Land hingegen, um es zu
entwässern.
Grus, Gruß, Grieß, m., 1. grober Kies, s. Sand. —
2. Uebcrhaupt grobe Brocken von Braunkohlen, Steinen rc.
Gruskohle, k. (Bergb.), sine weiche Art Steinkohlen;
brechen nur in kleinen Stücken u. geben wenig Hitze.
GrützgärtchM, u., s. Hausgärtchcn.
GrüUsrkeL, m. (Bergb.), ein grüner Vitriol, welcher
sich in Gestalt von Zapfen am Gestein ansetzt.
GryphitMkslK, m. (Miner ), frz. onlosärs m. dlsu,
raarnsux. k Krz-pbsss, engl, üas, Kalkstein mit häufigen
Gryphiten, d. i. langen, zweischaligen Muschelversteine-
rungen; ist graublau, rauhbrüchig. Bei uns als harter,
dunkler Kalkmergel bekannt, der die unterste Schicht des
weißen Jurakalks macht.
GuodrsM, k. (Zeichn.), s- Beule 2.
EAKMrMchsl?, u.(Bot.), ist ein ausgezeichnetes Nutz-
holz, das sehr schöne Politur annimmt. Es stammt von
Tsooma ünvsocsrw Unrb. (Fam. Trompeterrebsn, LlA-
noniLosns) in Costarica und Panama.
GUKssKhsr§,Q., srz. AsMo, m., engl.ZuLm<rurn. Aus
dem Guajak- oder Franzosenholz quillt dieses Harz theils
freiwillig, thcils wird es durch Auskochen od. Ausschmelzen
des Holzes gewonnen und hauptsächlich als Arzneimittel
verwendet. Durch Jod erleidet das Harz eine Farben-
 
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