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Vierte Vorlesung.
lieh, weil es nach unserer Annahme anfänglich nicht von
einer Person allein, sondern von mehreren gebraucht
wurde, als sie zu gemeinsamer Beschäftigung vereinigt
waren.
Nach einiger Zeit aber wurde ein Schritt weiter gethan.
Mar wurde nicht allein als Imperativ nützlich gefunden,
der vom Sprechenden gemeinsam an sich und andere ge-
richtet wurde {mar, arbeiten wir!), sondern, wenn es für
nöthig befunden wurde, Steine, welche geglättet werden
sollten, von einem Platze an einen andern, von der Meeres-
küste in eine Höhle, von einer Kalkgrube zu einer Bienen-
stockhütte zu schaffen, dann genügte mar, nicht allein die
Steine zu bezeichnen, welche zur Glättung und Schärfung
zusammengebracht waren, sondern gleicherweise die Steine,
welche zum Behauen, Schärfen und Glätten gebraucht
wurden. Auf diese Weise konnte mar ein Ausdruck des
Befehls werden, der nicht mehr nur auf die Handlung
eingeschränkt war, sondern sich deutlich auf die verschie-
denen Gegenstände der Thätigkeit bezog.
Diese Ausdehnung der Bedeutung eines solchen Lautes
wie mar musste indess zugleich Verwirrung hervorrufen;
und das Innewerden der Verwirrung musste wiederum das
Verlangen nach einem Mittel ihr entgegenzuwirken wach-
rufen.
Wenn man die Notwendigkeit fühlte zwischen mar,
„wir wollen unsere Steine schleifen" und mar, »jetzt,
Steine her zum schleifen?", zu unterscheiden, so konnte ihr
auf verschiedene Weise Genüge geschehen. Der einfachste
und zuerst sich darbietende Weg war einen Wechsel des
Accents, einen abweichenden Ton der Stimme eintreten
zu lassen. Das sehen wir am besten im Chinesischen und
anderen einsilbigen Sprachen, in denen derselbe Laut, je
Vierte Vorlesung.
lieh, weil es nach unserer Annahme anfänglich nicht von
einer Person allein, sondern von mehreren gebraucht
wurde, als sie zu gemeinsamer Beschäftigung vereinigt
waren.
Nach einiger Zeit aber wurde ein Schritt weiter gethan.
Mar wurde nicht allein als Imperativ nützlich gefunden,
der vom Sprechenden gemeinsam an sich und andere ge-
richtet wurde {mar, arbeiten wir!), sondern, wenn es für
nöthig befunden wurde, Steine, welche geglättet werden
sollten, von einem Platze an einen andern, von der Meeres-
küste in eine Höhle, von einer Kalkgrube zu einer Bienen-
stockhütte zu schaffen, dann genügte mar, nicht allein die
Steine zu bezeichnen, welche zur Glättung und Schärfung
zusammengebracht waren, sondern gleicherweise die Steine,
welche zum Behauen, Schärfen und Glätten gebraucht
wurden. Auf diese Weise konnte mar ein Ausdruck des
Befehls werden, der nicht mehr nur auf die Handlung
eingeschränkt war, sondern sich deutlich auf die verschie-
denen Gegenstände der Thätigkeit bezog.
Diese Ausdehnung der Bedeutung eines solchen Lautes
wie mar musste indess zugleich Verwirrung hervorrufen;
und das Innewerden der Verwirrung musste wiederum das
Verlangen nach einem Mittel ihr entgegenzuwirken wach-
rufen.
Wenn man die Notwendigkeit fühlte zwischen mar,
„wir wollen unsere Steine schleifen" und mar, »jetzt,
Steine her zum schleifen?", zu unterscheiden, so konnte ihr
auf verschiedene Weise Genüge geschehen. Der einfachste
und zuerst sich darbietende Weg war einen Wechsel des
Accents, einen abweichenden Ton der Stimme eintreten
zu lassen. Das sehen wir am besten im Chinesischen und
anderen einsilbigen Sprachen, in denen derselbe Laut, je