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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 16.1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.25836#0246

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Marl. Aus Niederbayeru kommeu ja so viel Bittschrifteu gegen
den Schulzwaug?

Sepperl. So? llud kdnnen ohnehin die Wenigsteu lesen. Was
wolleu s' deun eigentlich?

Marl. Das siebeute Jahr vom Schulbesuch soll wegfallen.

Sepperl. Aha! Uud wenn das geschehen ist, möchten sie gleich
mit dem siebenteu anfangcn? — Was?

Marl. Nein, ncin; die Sach' hat zwei Seiteu.

Sepperl. Ei was, Schulbesuch ist nothwendig. Es fällt kein
Föckerer vom Himmel.

Marl. Der Kaiser Napoleon kriegt ja jetzt wieder von allen Seiten
Gratulationeu.

Sepperl. Wegen Mexiko halt.

Marl. Was foll mau denn eigentlich eiuem wünschen, wenn
er in's Merikauische 'neingeht?

Sepperl. Jch mein' halt: G'sundheit und langes Leben,
das könut' ihm am ehesten abgehen.

Marl. Sag' mir doch, was hat denn eigentlich der Darlehens-
verein für eiuen Zweck?

Sepperl. Eigeutlich scheiut's mir eiu Ableger vom Nationalverem;
auf das Finauzielle klopft mau rrnd die Politik meint man.

Marl. Aber es muß den Leuteu doch was vorg'streckt werden.

Sepperl. Ja, Stöcke mitunter.

Marl. Ist's etwa so eine Art Credit modilwr?

S epperl. Es ist uur eiu Ereditvereiu; insofern mau sich aber dort
gegenseitig vermeubelt, ist's auch eiu Eredit modilior. HWill gehenZ

Marl. Na, hör mich noch an. Daß ein Arbeiter über die Ver-
wenduug seiuer Einzahlungeu auch mitstimmen darf, das fände ich doch
gerecht.

Sepperl. Das schon. Aber was gerecht ist, ist deßhalb uicht auch
billing.
 
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