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https://doi.org/10.11588/diglit.25836#0303
L»z
Kleinc FrühstückSplaudereicn.
Die Europa brniqt wicder eimn Bericht über die „culturhistori-
sch e Mission" des „bairischen Bieres". Besouders in Prcußeu vcrdräuge
es nüt Siegesgcwatt den cntnervendcn Scknaps. Die Thatsackc niüsste
uns schr schmeichelu, wenu nur uicht in Münchcu selbst die „bairischeu
Biere" gar so schlecht wäreu.
Die Künstler iu Dresden wollen uuu auch eiu „Künstlcrhaus"
bauen, haben sich von ihrem König cinen Platz schenkcu lasseu und werdeu
die Baukosteu durch das jedenfalls nickt mehr neue Mittel einer Bilderver-
looiung aufbriugen. Uuserer Ansicht nach sollteu es die Maler mit deu
Lotterien uicht zu weit treibcn; am Ende bekommt das Publikum so vicl
Gelegeuheit, Bildcr zu gewinnen, daß keine mehr gekauft werden, und
mancher Rciche seineu dcr Kunst schuldigeu Tribut schou abbezahlt zu
habeu glaubt, wenn er für cin paar Gulden Loose im Kaften hat.
Bekanntlich ist dem ostcrrcichischcn Reichsrath eine Abstimmungsma-
schine vorgelegt worden; vor jedcm Deputirten befindct sich ein weißer
(Ja-) rmd ein schwarzcr sNein-) Knopf, aus den gedrückt nürd, worauf
dann auf eincr Tafel hinterm Präsidenten die betrcfscnden Punkte hcrvor-
treten. Auf diese Art könnte man nach becndigter Sessiou nach deni Aus-
seheu der Knöpfe schlicßen, ob das Ministerinm das Bcrtranen der Kam-
mer besessen bat, in wclchcm Fall die wcißen Knöpfe von dem zustimmen-
den Daraufdrücken ganz abgeschmutzt scin müßten, während sie hingeaen
unter einem Bismark bübsch blank und rcin blicbcn. So geistreich übri-
gens die crwähnte Maschinerie erdacht ist, wird sie docb nirgends in
Anwcndung kommcn, denn wer bürgt dafiir, daß am Mcchanismns nicht
ctwas gebrochen ist und verkchrtc Resnltate erscheinen? Wer würde z. B. in
Pari s, wo es gar geschicktc Mcchanikcr gibt, einer solchen Abstimmung
trauen?
Die Süddeutschc Ztg. bespricht mit viel sittlicher Würde und ernster
Ruhc die Möglichkeit eines preußischen Krieges gegen „Oesterreich und
seine Verbündeten" und meint dabei: „Was kaun aber Preußen von einem
deutschen Kriege hosfen, den es unter dem Ministerium Bismark nn-
ternimmt!" — Ah! Also ein Krieg gcgen Süddeutschland unter cinem
anderen Ministerinm hätte eher den Beisall dcs Herrn Brater aus
München-Nürnberg-Nördlingen?
Ein Bader hatte ausgeschrieben, daß er Hühncraugen ohne Schmer-
z en operire. Jemand, der sich seiner Bchandlung nnterzog und dabei
fürchterlich malträtirt wurde, rief: „Wie können Sie die Frechheit haben,
zu behaupten, daß Sic ohne Schmerzen operiren?" — ,,Ja," entgegnete
der Andere, „das bezieht sich aus mtch, und ich kann Sie versichern,
daß ich nicht das Geringste spüre!"
Kleinc FrühstückSplaudereicn.
Die Europa brniqt wicder eimn Bericht über die „culturhistori-
sch e Mission" des „bairischen Bieres". Besouders in Prcußeu vcrdräuge
es nüt Siegesgcwatt den cntnervendcn Scknaps. Die Thatsackc niüsste
uns schr schmeichelu, wenu nur uicht in Münchcu selbst die „bairischeu
Biere" gar so schlecht wäreu.
Die Künstler iu Dresden wollen uuu auch eiu „Künstlcrhaus"
bauen, haben sich von ihrem König cinen Platz schenkcu lasseu und werdeu
die Baukosteu durch das jedenfalls nickt mehr neue Mittel einer Bilderver-
looiung aufbriugen. Uuserer Ansicht nach sollteu es die Maler mit deu
Lotterien uicht zu weit treibcn; am Ende bekommt das Publikum so vicl
Gelegeuheit, Bildcr zu gewinnen, daß keine mehr gekauft werden, und
mancher Rciche seineu dcr Kunst schuldigeu Tribut schou abbezahlt zu
habeu glaubt, wenn er für cin paar Gulden Loose im Kaften hat.
Bekanntlich ist dem ostcrrcichischcn Reichsrath eine Abstimmungsma-
schine vorgelegt worden; vor jedcm Deputirten befindct sich ein weißer
(Ja-) rmd ein schwarzcr sNein-) Knopf, aus den gedrückt nürd, worauf
dann auf eincr Tafel hinterm Präsidenten die betrcfscnden Punkte hcrvor-
treten. Auf diese Art könnte man nach becndigter Sessiou nach deni Aus-
seheu der Knöpfe schlicßen, ob das Ministerinm das Bcrtranen der Kam-
mer besessen bat, in wclchcm Fall die wcißen Knöpfe von dem zustimmen-
den Daraufdrücken ganz abgeschmutzt scin müßten, während sie hingeaen
unter einem Bismark bübsch blank und rcin blicbcn. So geistreich übri-
gens die crwähnte Maschinerie erdacht ist, wird sie docb nirgends in
Anwcndung kommcn, denn wer bürgt dafiir, daß am Mcchanismns nicht
ctwas gebrochen ist und verkchrtc Resnltate erscheinen? Wer würde z. B. in
Pari s, wo es gar geschicktc Mcchanikcr gibt, einer solchen Abstimmung
trauen?
Die Süddeutschc Ztg. bespricht mit viel sittlicher Würde und ernster
Ruhc die Möglichkeit eines preußischen Krieges gegen „Oesterreich und
seine Verbündeten" und meint dabei: „Was kaun aber Preußen von einem
deutschen Kriege hosfen, den es unter dem Ministerium Bismark nn-
ternimmt!" — Ah! Also ein Krieg gcgen Süddeutschland unter cinem
anderen Ministerinm hätte eher den Beisall dcs Herrn Brater aus
München-Nürnberg-Nördlingen?
Ein Bader hatte ausgeschrieben, daß er Hühncraugen ohne Schmer-
z en operire. Jemand, der sich seiner Bchandlung nnterzog und dabei
fürchterlich malträtirt wurde, rief: „Wie können Sie die Frechheit haben,
zu behaupten, daß Sic ohne Schmerzen operiren?" — ,,Ja," entgegnete
der Andere, „das bezieht sich aus mtch, und ich kann Sie versichern,
daß ich nicht das Geringste spüre!"