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Der König von Preußm hat eine Ordre erlasstn, wornach die Sol-
daten nicht auf dienstlichem Weg znr Theilnahme an der Wahl ver-
anlaßt werden sollen.
Das heißt so viel als: die Soldaten werden nicht in Reih und Glied
und nnter Trommelschlag znr Wahl marscknren nnd etwa auf das Com-
mando: „Stimmzcttel gebt ab!" ihr Wahlrecht ausüben. Nein, ein so
steifer Militärzopf schickt sich für keinen solchen Akt. Die'Offiziere sollen
nach dem Verlesen einfach sagen: heutc ist Wahl — Rührt Eucb!
Ein iMitglied des Preufienvereüm.
einer Nationalvereins-Versammlung zu Frankfurt wurde
beschlossen: daß die für eine deutsche Flotte gesammelten Gelder
jetzt zu Reformzwecken im Sinne des Vereins versügbar ge-
macht werden sollen!
Ah so?!
Tas Pttbliknm weiß also, was es fürderhitt vott allen
politischen Sammlttngen zu halten hatü
Zuerst lockt man den Leuten die Groschen, Sechser und Thaler
zur Anschaffung einer Flotte aus den Taschen und hinterher macht
der Nationalvcrein das Geld für sich „verfügbar". Ob ein
solches Verfahren in der Ordnung oder überhaupt rechtlich zu-
lässig ist, das mögen sich die Juristen überlegen; soviel aber
scheint gewiß, daß der berüchtigte Ablaß-Tetzel gegen die sittlich-
ernsten Collektanten der Neuzeit in einem ganz anständigen Lichte
erscheint.
Ä^nszug ans einer Anrede des Generals Berg an einige Warschauer:
„Es kostet mich gar keme Ueberwindnng, Alles an den Galgen zu
bringen. Nur einen werde ich niemals hängen lassen —meinen Kopf."
^ehr wundern sollte es mich, wenn die Festlichkeiten in
Leipzig vorübergingen ohne einen telegraphischen Gruß an Garibaldi.
So viele Deutsche beisammen und keine Blamage — das
wäre in der That ein kleines Wnnder.
86U6X.
Der König von Preußm hat eine Ordre erlasstn, wornach die Sol-
daten nicht auf dienstlichem Weg znr Theilnahme an der Wahl ver-
anlaßt werden sollen.
Das heißt so viel als: die Soldaten werden nicht in Reih und Glied
und nnter Trommelschlag znr Wahl marscknren nnd etwa auf das Com-
mando: „Stimmzcttel gebt ab!" ihr Wahlrecht ausüben. Nein, ein so
steifer Militärzopf schickt sich für keinen solchen Akt. Die'Offiziere sollen
nach dem Verlesen einfach sagen: heutc ist Wahl — Rührt Eucb!
Ein iMitglied des Preufienvereüm.
einer Nationalvereins-Versammlung zu Frankfurt wurde
beschlossen: daß die für eine deutsche Flotte gesammelten Gelder
jetzt zu Reformzwecken im Sinne des Vereins versügbar ge-
macht werden sollen!
Ah so?!
Tas Pttbliknm weiß also, was es fürderhitt vott allen
politischen Sammlttngen zu halten hatü
Zuerst lockt man den Leuten die Groschen, Sechser und Thaler
zur Anschaffung einer Flotte aus den Taschen und hinterher macht
der Nationalvcrein das Geld für sich „verfügbar". Ob ein
solches Verfahren in der Ordnung oder überhaupt rechtlich zu-
lässig ist, das mögen sich die Juristen überlegen; soviel aber
scheint gewiß, daß der berüchtigte Ablaß-Tetzel gegen die sittlich-
ernsten Collektanten der Neuzeit in einem ganz anständigen Lichte
erscheint.
Ä^nszug ans einer Anrede des Generals Berg an einige Warschauer:
„Es kostet mich gar keme Ueberwindnng, Alles an den Galgen zu
bringen. Nur einen werde ich niemals hängen lassen —meinen Kopf."
^ehr wundern sollte es mich, wenn die Festlichkeiten in
Leipzig vorübergingen ohne einen telegraphischen Gruß an Garibaldi.
So viele Deutsche beisammen und keine Blamage — das
wäre in der That ein kleines Wnnder.
86U6X.