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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0194
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Herr Völk
sagte unter vielem Andern in der Kammer anch Folgendes:
„Sollte es dahin kommen, daß die Rheinlande doch von uns
abgerissen würden, so wollen wir dort nber dein Rhein
ein Land schasfen, das eine ewig klaffende Wunde an dem
Körper des sranzösischen Staates sein soll und keine Nuhe sollen
sie haben nnd die Wunde soll sie schmerzen, bis das Land zum
Mntterland zurückgekehrt ist."
Davon, daß wohl kein französischer Deputirter den Satz über
die Lippen bringen dürfte: „Sollte das Elsaß von uns ab-
gerissen werden u. s. w." wollen wir schweigen und Herrn
Völk lediglich zn seiner Schöpfergabe gratuliren. Er wird
Etwas schaffen, und zwar ans den abgerissenen Rhein-
landen ein Land, das den französtschen Körper ordentlich schmerzen
soll! Es wäre der Mühe werth, sich zu erkundigen, ob der
Junge, der gesagt hat: „Das geschieht meinem Vater recht, daß
mich in die Hände friert", nicht schon das nöthige Alter erreicht
hat, um auch Deputirter zu werden, er könnte sich Herrn Völk
ans voller Ueberzeugung anschließen. Der Passus muß auch in
den Rheinlanden, denen die hübsche Rolle einer Wunde in
Aussicht gestellt ist, angeuehmen Eindruck machen. Kaiser Na-
poleon hat schwerlich so viel überflüssige Zeit, um die steno-
graphischen Berichte über die bayerische Adreßdebatte zu lesen,
aber wenn er wüßte, was ihm der schwäbische Volksmann für
eine kreuzschwere Noth aus den Hals wünscht, wenn er dennoch
die Rheinlande bekommen sollte, er müßte unvermeidlich hellaus
lachen! Deutschland wird es weh thun und Frankreich soll
es weh thun, sagt Völk. Wer den ersten Schmerzensschrei aus-
stößt, hat verloren — ein anziehendes Unterhaltungsspiel.
Wenn Herr Völk ein Rabulist wäre, so müßte man glauben,
er habe eigentlich sagen wollen: „Wenn nur bas nationalverein-
liche Programm durchgeht und den Helden vom Frankfurter
Saalbau politische Rollen gesichert sind, dann ist's gut. Sollte
dabei entsetzlicher Weise etwas Rheinland darauf gehen, nun in
Gottes Namen, das werden wir später schon wieder erobern."
Da aber Herr Völk kein Rabulist ist, so hat er es mit
seinem klasfenden Wundfieber - Fluch ernstlich gemeint nnd die
Phrase wäre werth gewesen, von einem Kanouenschlag begleitet
zu werden.
Herr Völk
sagte unter vielem Andern in der Kammer anch Folgendes:
„Sollte es dahin kommen, daß die Rheinlande doch von uns
abgerissen würden, so wollen wir dort nber dein Rhein
ein Land schasfen, das eine ewig klaffende Wunde an dem
Körper des sranzösischen Staates sein soll und keine Nuhe sollen
sie haben nnd die Wunde soll sie schmerzen, bis das Land zum
Mntterland zurückgekehrt ist."
Davon, daß wohl kein französischer Deputirter den Satz über
die Lippen bringen dürfte: „Sollte das Elsaß von uns ab-
gerissen werden u. s. w." wollen wir schweigen und Herrn
Völk lediglich zn seiner Schöpfergabe gratuliren. Er wird
Etwas schaffen, und zwar ans den abgerissenen Rhein-
landen ein Land, das den französtschen Körper ordentlich schmerzen
soll! Es wäre der Mühe werth, sich zu erkundigen, ob der
Junge, der gesagt hat: „Das geschieht meinem Vater recht, daß
mich in die Hände friert", nicht schon das nöthige Alter erreicht
hat, um auch Deputirter zu werden, er könnte sich Herrn Völk
ans voller Ueberzeugung anschließen. Der Passus muß auch in
den Rheinlanden, denen die hübsche Rolle einer Wunde in
Aussicht gestellt ist, angeuehmen Eindruck machen. Kaiser Na-
poleon hat schwerlich so viel überflüssige Zeit, um die steno-
graphischen Berichte über die bayerische Adreßdebatte zu lesen,
aber wenn er wüßte, was ihm der schwäbische Volksmann für
eine kreuzschwere Noth aus den Hals wünscht, wenn er dennoch
die Rheinlande bekommen sollte, er müßte unvermeidlich hellaus
lachen! Deutschland wird es weh thun und Frankreich soll
es weh thun, sagt Völk. Wer den ersten Schmerzensschrei aus-
stößt, hat verloren — ein anziehendes Unterhaltungsspiel.
Wenn Herr Völk ein Rabulist wäre, so müßte man glauben,
er habe eigentlich sagen wollen: „Wenn nur bas nationalverein-
liche Programm durchgeht und den Helden vom Frankfurter
Saalbau politische Rollen gesichert sind, dann ist's gut. Sollte
dabei entsetzlicher Weise etwas Rheinland darauf gehen, nun in
Gottes Namen, das werden wir später schon wieder erobern."
Da aber Herr Völk kein Rabulist ist, so hat er es mit
seinem klasfenden Wundfieber - Fluch ernstlich gemeint nnd die
Phrase wäre werth gewesen, von einem Kanouenschlag begleitet
zu werden.