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Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt — 19.1866

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https://doi.org/10.11588/diglit.25837#0213

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205

Bismark

nimmt das Geld, wo er es findet.
Find't er kein's
So macht er ein's.

(Dringend zu empfehlen.)

IW- Nur nach eigenen Telegrammen!

Was die „Preuß. Provincialcorrespondenz" und die „Kölnische Zei-
lung" vorausgesagt, ist eingetrofieu. Garibaldi, scheinbar von Nocca
d'Anfo einen Eingang in's Gebirge suchend, ist plotzlich in Bormio er-
schienen, hat die daselbst bei Tarok und Specialwein versammelte Wache
überfallen, das vorhandene Spielgeld mit Beschlag belegt und den Weg
über das Stilsser Joch eingeschlagen. Er trägt einen ihm von England
aus zum Präsent gemachten kugel- und selsbrockendichten Negenschirm
aufgespannt, an welchem alle von den Tyrolern auf ihn herabgeschleu-
derten Projektile wie Hagelkörner abprallen.

Landeck, 26. Juli. Garibaldi ist heute Morgeus
dahier angekommen und hat eiuen tirolischeu Krareutrager
damit beaustragt, die Kriegserkläruug an den Köuig von Bayeru
hinauszubringen..

Jm Laufe des Nachmittags stud noch mehrere Garibaldische
Stabsofficiere in rotheu Hemdärmeln eingetroffen. Sie berath-
schlagen dem Vernehmen nach, ob der Einfall über Lindau,
Füssen oder Partenkirchen ersolgen soll.

Mittenwald, 27. Juni. Garibaldi ist
soeben in Eilmärschen hier durchgekommen und hat nur für seine
Enkel ein paar kleine Violinen gekauft.

WE" NW" ZE" Garmisch, 27. Juni Abends. Gari-
baldianer schwärmten bis Garmisch. Als sie beim Reiserwirth
den gemalten Husaren zum gemalten Fenster herausgucken
sähen, hielten sie es für Wirklichkeit und kehrten, in der Meinung,
daß Cavallerie hier liege, schleunigst um.

Ein italienischen Frei-
schärlern zugetheilter preußischer Kriegscommissär wollte die
 
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