Münchener Punsch: humoristisches Originalblatt (19.1866)

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Marl. Unsere Leut', hör' t', haden ja gleich Wochen lang auf'm
nassen Boden liegen müssen?

Sepperl. Ja.

Maxl. Aber im Hanptqnartier haben's doch Matratzen g'habt.

Sepperl. Wahrscheinlich. Die kriegen die härtest' Liegerstatt erst,
wenn s' heimkommen.

Maxl. Wie so?

Sepperl. No, wenn die anf ihren Lorbeer'n ansruh'n
müßen, das mnß weiter net wohlthun.

Vorsicht zn rmstsehlrn! An die in Meiningeu liegenden Ver-
wundeten wurde Unterhaltungslektüre geschickt, u. A. auch niehrere
M orgeublätter der Bayr. Ztg. Em Necouvalescent erwischte
zusällig eiue der dariu enthaltenen Kuustvereins-Recensionen,
las dieselbe durch, licß allmälig den Kopf sinkeu und nach einer
Biertelstuude saud ihn der Wärter vou Langweile getödtet.

An der Allg. Ztg. schlcigt irgend ein Kauz aus Jena entrüstelen
Lärm darüber auf, daß bayrische Soldaten so barbarisch waren, sich
gelegentlich Hühner, Gänse nnd Spanferkel zu anneriren. Schreckliches
Verbrechen, freilich unter deir mildernden UmstLnden eines rasenden
Hungers. Die Zeitung fügt bei, ein namhafter Erlanger Gelehrter
habe sie anfgefordert, gerichtliche Untersuchung zn verlangen, da das Blut
jener Spanferkel zum Himmcl schreit. Sollte dieser „namhafte" Erlanger
etwa gar der berühmte Prosessor Hoffmann selber sein?

Räthsel.

Geboren in Wieu,

Jn Frankfurt verdorben,
Jn Augsburg gestorben,
Jetzt sag', wer ich biu?