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Das Straubinger Tagblatt schrelbt: „Der Herr Cultu sminister
hat dcun also seincn B an dwnrm glücklich von sich gegeben und das neueste
Produkt der Lntzischen Muse hat Niemanden überrascht. Unter den Mit-
gliedern der Mehrheit glaubte ich vielfach ein menschlich Rühren über die
Anstrengung des Hrn. Lutz zu bemerken. Schrecken und Entsetzcn flößt
der B andwurm keineswcgs ein." — Wir finden hier wieder dieselbe Groß-
artigkeit der Auffassnng, die wir an verschiedenen mündlichen Aeußer-
ungen neuesten Datums zu bewundern haben. Anf diese Art kann es
nicht mchr zweifelhast sein, anf welcher Seite das geistige Uebergewicht
nnd auch der schließliche Sieg sich befinden wird.
Das „bayr. Vaterland" macht anfmerksam, daß die Handver-
brühnng des Professors Reischl wohl eine Strafe für das sei, was
der Leidende „mit dcn namlichen Fingern schon gegen die Unfehlbarkeit
geschrieben habe." Daß der Verfasser dieser schönen, christlichen und wahr-
haft katholischen Randbemerkung erst unlängst empsangen und nebst
seinen Bestrebnngen gesegnet wurde, das — „ist uns ein großer Trost".
Von vornherein ab geschnanzt! Richard Wagner laßt dem-
nächst seinc „Gesammelten Schristen nnd Dichtungen" in Leipzig erscheinen.
Der ausgegebme Prospektus bringt eine Art Vorrede des Autors, worin
derselbe sagt, daß „von einem Urtheil der Unknnstvcrständtgen
dnrchaus nicht die Rede sein könne."
Jn Theaterblättern lesen wir: in Bologna herrscht großeAufreg-
nng. Und warum? Will man wieder päbstlich werden, oder will man
Victor Emanuel stürzen? Nichts von alledem. Die Ausregung herrscht
wegen bevorstehender Aufsührung des Wagnerschen „Lohengrin".
Die italienische Musik rst bckanntlich das direkte Gegentheil der Wag ner-
schen und es ist allerdings höchst interessant, zu erfahren, welchen
Eindrnck letztere auf italienische Ohren gemacht hat. Am Ende verliert
man in Jtalien den Geschmack an der bisherigen leichten Modulation.
Es wäre nicht dcr geringste Sieg des mit Gigantenschritteu überall
vormarschirenden Germanenthnms.
Das Straubinger Tagblatt schrelbt: „Der Herr Cultu sminister
hat dcun also seincn B an dwnrm glücklich von sich gegeben und das neueste
Produkt der Lntzischen Muse hat Niemanden überrascht. Unter den Mit-
gliedern der Mehrheit glaubte ich vielfach ein menschlich Rühren über die
Anstrengung des Hrn. Lutz zu bemerken. Schrecken und Entsetzcn flößt
der B andwurm keineswcgs ein." — Wir finden hier wieder dieselbe Groß-
artigkeit der Auffassnng, die wir an verschiedenen mündlichen Aeußer-
ungen neuesten Datums zu bewundern haben. Anf diese Art kann es
nicht mchr zweifelhast sein, anf welcher Seite das geistige Uebergewicht
nnd auch der schließliche Sieg sich befinden wird.
Das „bayr. Vaterland" macht anfmerksam, daß die Handver-
brühnng des Professors Reischl wohl eine Strafe für das sei, was
der Leidende „mit dcn namlichen Fingern schon gegen die Unfehlbarkeit
geschrieben habe." Daß der Verfasser dieser schönen, christlichen und wahr-
haft katholischen Randbemerkung erst unlängst empsangen und nebst
seinen Bestrebnngen gesegnet wurde, das — „ist uns ein großer Trost".
Von vornherein ab geschnanzt! Richard Wagner laßt dem-
nächst seinc „Gesammelten Schristen nnd Dichtungen" in Leipzig erscheinen.
Der ausgegebme Prospektus bringt eine Art Vorrede des Autors, worin
derselbe sagt, daß „von einem Urtheil der Unknnstvcrständtgen
dnrchaus nicht die Rede sein könne."
Jn Theaterblättern lesen wir: in Bologna herrscht großeAufreg-
nng. Und warum? Will man wieder päbstlich werden, oder will man
Victor Emanuel stürzen? Nichts von alledem. Die Ausregung herrscht
wegen bevorstehender Aufsührung des Wagnerschen „Lohengrin".
Die italienische Musik rst bckanntlich das direkte Gegentheil der Wag ner-
schen und es ist allerdings höchst interessant, zu erfahren, welchen
Eindrnck letztere auf italienische Ohren gemacht hat. Am Ende verliert
man in Jtalien den Geschmack an der bisherigen leichten Modulation.
Es wäre nicht dcr geringste Sieg des mit Gigantenschritteu überall
vormarschirenden Germanenthnms.