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Bei der Kanzeldebatte im Reichstag wußte der Bischof von
Mainz nicht, wie der Vers heißt: „Mit des — des — Geschickes
Mächten", und auch nicht von wem er sei.
Wenn der Bischof Neigung hat, mich künftig zu citiren, so
bin ich erbötig, ihn auf mehrere meiner gelungensteu Phrasen
aufmerksam zu machen; z. B. habe ich auch gesagt:
„Die schönen Tage von Aranjuez sind vorübcr",
sehr passend für bischöfliche Selbstgespräche. Ferner:
„Du hast's erreicht, Octavio",
das hätte Hr. v. Ketteler am Schlusse zu Lutz sagen können.
Ebenso könnte er die sociale Frage bezeichnen mit den Worten:
„Da unten aber ist's fürchterlich".
Will er die persönliche Unfehlbarkeit läugnen, so darf er dem
Pabst nur die Worte Wrangel's in den Mund legen:
„Jch hab' hier bloß ein Amt und keiue Meinung".
Die Güter todter Hand vertheidige cr mit dem Ruf:
„Nichts von Verträgen, nichts von Uebergabe".
Bei Betrachtung der liberalen Bayern sagc er sich:
„Es gibt cin anders denkendes Geschlecht."
Wie schön ist nicht mein Reim:
Muth zeigt auch der Mameluk,
Gehorsam ist des Christen Schmuck.
Und so hab' ich noch eine Menge, wie z. B.: „Legt's zum
Uebrigen", „Jch kenne dich Spiegelberg" u. s. w., womit ich
mich zur ferneren schmeichclhaften Citation geneigtest empfehle.
vr. Friedrich von Schillcr,
Protestant, Militärarzt und Professor.
Bei der Kanzeldebatte im Reichstag wußte der Bischof von
Mainz nicht, wie der Vers heißt: „Mit des — des — Geschickes
Mächten", und auch nicht von wem er sei.
Wenn der Bischof Neigung hat, mich künftig zu citiren, so
bin ich erbötig, ihn auf mehrere meiner gelungensteu Phrasen
aufmerksam zu machen; z. B. habe ich auch gesagt:
„Die schönen Tage von Aranjuez sind vorübcr",
sehr passend für bischöfliche Selbstgespräche. Ferner:
„Du hast's erreicht, Octavio",
das hätte Hr. v. Ketteler am Schlusse zu Lutz sagen können.
Ebenso könnte er die sociale Frage bezeichnen mit den Worten:
„Da unten aber ist's fürchterlich".
Will er die persönliche Unfehlbarkeit läugnen, so darf er dem
Pabst nur die Worte Wrangel's in den Mund legen:
„Jch hab' hier bloß ein Amt und keiue Meinung".
Die Güter todter Hand vertheidige cr mit dem Ruf:
„Nichts von Verträgen, nichts von Uebergabe".
Bei Betrachtung der liberalen Bayern sagc er sich:
„Es gibt cin anders denkendes Geschlecht."
Wie schön ist nicht mein Reim:
Muth zeigt auch der Mameluk,
Gehorsam ist des Christen Schmuck.
Und so hab' ich noch eine Menge, wie z. B.: „Legt's zum
Uebrigen", „Jch kenne dich Spiegelberg" u. s. w., womit ich
mich zur ferneren schmeichclhaften Citation geneigtest empfehle.
vr. Friedrich von Schillcr,
Protestant, Militärarzt und Professor.