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Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung [Hrsg.]
Nassauische Annalen: Jahrbuch des Vereins für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung — 51.1930

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https://doi.org/10.11588/diglit.62031#0133
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Kleinere Mitteilungen.
Münzfund. Bei den Erneuerungsarbeiten der Justinus-Kirche in Höchst
a. M. wurde vor kurzem im Innern in der Nähe des Südaltars in etwa 1 m
Tiefe eine römische Münze, Mittelbronze von Agrippa, gefunden: Avers: M.
AGRIPPA. L. F. COS. III. Kopf n. 1. mit Schiffsschnabel-Kranz. — Revers:
S. C. Neptun stehend, nackt, mit Mantel auf den Schultern, hält rechts einen
Delphin, links den Dreizack. Das Stück entspricht dem bei Cohen2 I, S. 175,
Nr. 3 beschriebenen und abgebildeten. Die III befindet sich am Halsabschnitt
genau an derselben Stelle wie bei der Abbildung, ebenso einzelne Buchstaben,
während die Umschrift sonst bei der sehr starken Patina nicht mehr vollständig
erkennbar ist. Es ist eine Restitutionsmünze des Tiberius: auf der Reversseite
findet sich in dem freien Raum zwischen Kopf und ausgestrecktem rechten Arm
ein Gegenstempel von 0.4 zu 0.8 c Grösse TIA/ — Tiberius Augustus, den
Bernhart im Textband seines Handbuches S. 263 abbildet. Die Grabungen G.
Wolffs in dem Hofe des alten Rathauses und in dem Gärtchen westlich der
Justinus-Kirche (s. Limesblatt 1896, Sp. 585 und 588) und E. Ritterlings auf
dem kleinen Platz nördlich der Kirche und nochmals auf dem Hofe des alten
Rathauses (s. Nassauische Mitteilungen 1901/2 Sp. 45 ff und ebenda 1904/5
Sp. 44 ff) haben die Besiedelung von Alt-Höchst schon in Augusteischer Zeit
erwiesen, was auch durch diesen Münzfund bestätigt wird.
Höchst a. M. E. Suchier
 
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