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Künstler-Gesellschaft Zürich [Hrsg.]
Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich — 51.1891

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Vorwort
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https://doi.org/10.11588/diglit.43110#0009
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Vorwort.

ls es sich im letzten Winter für die zürcherische Künstlergesellschaft darum handelte, einen Gegen-
stand für ihr diessjähriges Neujahrsblatt auszuwählen, befand sie sich in der angenehmen Lage,
keinen Stoff zu besitzen, dieweil im Laufe der letzten Jahre kein hervorragender deutschschweizerischer
Künstler mit Tod abgegangen war. Da aber gerade in jenen Tagen der auch in Zürich seinen Leistungen
nach wohlbekannte Landschaftmaler August Veillon in Genf das Zeitliche gesegnet hatte, so lag der Ge-
danke nahe, wieder einmal einem schweizer Künstler französischer Zunge unsere Annalen zu öffnen, sofern
sich für eine Biographie genügendes Material herbeibringen lassen würde.
Wir brauchten auch nicht lange zu suchen : auf unsere Anfrage hin erklärte sich ein als Künstler
ebenfalls hochangesehener Freund des Verstorbenen, Herr N. Lemaître in Genf sofort bereit, uns ein
Lebensbild desselben zu liefern, und mit nicht minderer Gefälligkeit anerbot sich Herr Paul Robinet, der
intimste Gefährte des Verewigten, uns mit Erinnerungen aus ihrem gemeinschaftlichen Künstlerleben an
die Hand zu gehen. Dergestalt ausgerüstet blieb dem Herausgeber nicht viel Anderes zu thun mehr übrig,
als die empfangenen Mittheilungen in’s Deutsche zu übertragen und sie dem zur Verfügung stehenden
Raume dieser Blätter anzupassen. Leider konnte wegen Beschränktheit des letzteren von den durch die
Familie übermittelten Briefen nur in bescheidenem Maasse Gebrauch gemacht werden.
Da die Arbeit aus persönlichen Gründen frühzeitig begonnen werden musste, die Beiträge aber natur-
gemäss nur successive eintrafen, so entstand hieraus die etwas ungewohnte, zerstückelte Form dieser Dar-
stellung, welche man gütigst entschuldigen wolle. All’ den verehrlichen Beitragenden sei übrigens hiemit
der beste Dank der Künstlergesellschaft und des Herausgebers ausgesprochen.
Wir leben der angenehmen Hoffnung, dass die vorliegende Neujahrsgabe unsern Lesern um so will-
kommener sein werde, als sie während des letzten Vierteljahrhunderts auf Ausstellungen, und erst neulich
wieder bei Vorführung des gesammten Nachlasses Veillon’s Gelegenheit hatten, das reiche Talent, das
feine Gefühl und die enorme Arbeitslust des dahingeschiedenen Malers kennen und schätzen zu lernen.
Die artistischen Beilagen enthalten, neben dem gelungenen Porträt des Künstlers, die Ansicht einer
Nilgegend und eine ebensolche aus der Umgebung des Monte Rosa — letztere zwei nach Oelbildern des-
selben — in Lichtdruck.
 
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