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Heinecken, Karl Heinrich von [Hrsg.]
Neue Nachrichten von Künstlern und Kunstsachen — 1.1786 (Reprint 1804)

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Nachrichten von einigen Künstlern in Berlin und Dresden
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III. Noch etwas von einigen Künstlern, so in Dresden gearbeitet haben
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https://doi.org/10.11588/diglit.19481#0030
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12

Nachrichlen

als in Deutschland. Nirgends werden sekne Schilde-
reyen, Zeichnungen und Kupferstiche so theuer bezahlt,
als in Paris. Sein Vater, JohüNN Georg, war ein
mittelmäßiqer Maler. Er kam 1724 seibst mit seinem
Sohne nach Dresden, malte Köpfe und allerhand Bil-
derchen, welche die Mutter zu Meßzeiten mit nach Leip-
zig oder nach Braunschweig nahm, und dort verkauste.
Das geschah ebenfalls, als der junge Dietrich anfing
in Kupfer zu aßen; die Abdrücke wurden gleichfalls von
der Mutter auf den Messtn, so wohl in Kipzig als
Braunschweig, verkauft. Der Vater, wclcher seines
Sohnes Talente einsah, und fich fühlte, daß er bey
ihm nicht viel lernen würde, übergab ihn dem Hof-
maler, Ale^ander Thiele, in Dresden. Dieser war
zwar ein guter, aber eben kein besondeker landschaftma-
ler, und der junge Diefrich mußte fich mehr durch sei-
nk eigene natürliche Fähigkeit, als durch seines Lehrmei-
stcrs Unterricht forthelfen. Thiele, als er einstmals
Gelegenheit hatte,mit dem höchsts.König August dem ll.
zu reden, lobte die Geschicklichkeit seines iehrlings,
und daß er die Manieren der größten Meister im Malen
nachzuahmen wüßte; worauf der König ihn zwey kleine
Schildereyen, eineö in der Art von Ostade, und eines
in dem Geschmacke nach PölenbdM'g, in seiner Gegen-
wart und in seinem Zimmer malen ließ. Weil aber
daraus erhellte, daß der junge Künstler zwar viel Ge»
nie hatte, aber noch nichk völlig gebildet war: so über-
gab ihn der König dem Grafen von Brühl, weiter für
ihn zu sorgen. Für diesen Minister hat er hiernachst,
so lange August der II. gelebt, sehr viel, doch meist
< auf
 
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