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Novensia: Studia i Materiały — 15.2004

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Conrad, Sven; Stančev, Dimităr: Ein Grabstelenfragment aus Sexaginta Prista
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https://doi.org/10.11588/diglit.41866#0013

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Sven Conrad
Frankfurt a.M.
Dimitar Stancev
Ruse

EIN GRABSTELENFRAGMENT AUS SEXAGINTA PRISTA

Im Stadtgebiet von Ruse, dem antiken Sexaginta Prista, wurde im Jahre 1999
das Fragment einer rdmischen Grabstele aus hellem Kalkstein von dichter,
feinkomiger Konsistenz gefunden (Abb. 1). Als man bei Erdarbeiten in der ul.
Odrin die siidliche Festungsmauer durchschnitt, kam es im AbriBschutt vor der
Mauer zutage. Der Fundort des Bruchstucks legt nahe, daB es als Spolie in der
gegen Ende des 3. Jh. errichteten Festungsmauer verbaut war.1 Die erhaltene
Hóhe des S tucks betragt 0,51 m, die Breite 0,58 m und die Dicke 0,21 m.
Erhalten ist lediglich die obere linkę Partie des inschriftfeldes mit einem
kleinen Abschnitt der linken AuBenkante und des Randes. Dieser ist mit einer
Efeuranke verziert, die durch einfach profilierte Reliefleisten eingefaBt ist. Oben
und rechts befinden sich Bruchkanten; an der Unterseite sind Abarbeitungsspuren
zu erkennen, welche auf die Sekundamutzung hinweisen. Die Ansichtsseite ist,
wie trotz einiger Absplitterungen zu erkennen ist, sehr sorgfaltig ausgearbeitet.
Seitenflache und Ruckseite sind grob geglattet. Von der Inschrift sind die
Anfangspartien der ersten drei Zeilen erhalten. Die sorgfaltig ausgearbeiteten
Buchstaben zeigen ausgepragte Apices; als Worttrenner sind kleine Dreiecke
eingemeiBelt. Die Buchstabenhohe nimmt von Zeile zu Zeile ab: Z. 1 — ca
0,14 m; Z. 2 — 0,11 m; Z. 3 — ca 0,095 m.
Die Lesung des Erhaltenen bereitet keine Schwierigkeiten:
D(is) [M(anibus)]
Memo[riae]
C(ai) Baebfii

Baebius ist der Name eines alien plebejischen romischen Geschlechts2; es ware
daran zu denken, ob es sich bei dem Grabsteleninhaber um einen mdglicherweise
aus Italien oder den Westprovinzen stammenden Abkommling oder Freigelassenen
(oder dessen Nachkommen) dieser Familie handelt. Der Name ist in Italien
 
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