Mundart.
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vom Durst getrieben die Quelle gefunden und dort durch einen Jüuger
St. Kiliaus die Anregung zum Bau des Gotteshanses erhalten haben
soll. lJäger, a. a. Q. Anh. 74 fst)
M u n d a r t.
Die Muudart, welche ini Bezirk gesprochen wird, ist
nicht uur bedingt durch den Volksstamm als solchen, sondern
auch durch seine Geschichte, das heißt durch die verschiedenen
Herrschaften, die sich in seinen Besitz theilten oder ihn nach und
nach inne gehabt haben, endlich dadurch, daß der Bezirk ein
Grenzbezirk des Landes ist. Hieraus ergibt sich zunächst, daß
die Sprache der Bevölkerung nichts Eigenartiges und Charakteri-
stisches hat, vielmehr durchaus Mischungsverhältnisse aus dem
fränkischen, schwäbischen und rheinpfälzischen Jdiom ausweist,
wobei zum Theil noch der Jargon des hebräischen Elements in
etwas mitwirkt. Jm allgemeinen haben wir einen modisizirten
fränkischen Dialekt, gemischt mit schwäbischen und pfälzischen
Elementen, wie sie einerseits die räumliche Nachbarschaft, anderer-
seits der unvermeidliche Jmport durch nichtfränkische Beamte,
Geistliche und Lehrer hereinbringen. Allgemein gilt auch hier,
was den Vokalismus betrifft, daß die Mundart dem Diph-
thongiren abgeneigt ist, namentlich die dunkeln Diphthonge ver-
wischt und abschleift, wogegen andererseits wieder nach einfachen
Vocalen 6, o und u ein i, n und o diphthongenartig nachklingt.
Der eigentliche Diphthong oi, der als ui und ä im Fränkischeu
erscheint, wird zum Theil hell, wie im Schwäbischen gesprochen.
Aus dem Gebiet der Konsonanten lüßt sich wahrnehmen, daß in
manchen Gegenden die im Fränkischen aspirirte Media Z im
Auslaut und zwischen zwei Vokalen nicht aspirirt gesprochen wird.
Zur Kennzeichnung des im Bezirk herrschenden Jdioms stellen
wir eine Auswahl charakteristischer Wörter zusammen, wodurch
sich seine besondere Art und seine Abweichung vom schwäbischen
Dialekt einerseits und vom (ost)sränkischen andererseits am besten
ergeben wird. ^)
*) Schema der Lautbezeichnung:
a kurz a; o, i, o, n kurz e, i, o, u.
ä, o, 1, o, ü, lang a, e, i, o, u.
A, Mischlaut zwischen a und o.
o wie ä gesprochenes e.
ä — ä.
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vom Durst getrieben die Quelle gefunden und dort durch einen Jüuger
St. Kiliaus die Anregung zum Bau des Gotteshanses erhalten haben
soll. lJäger, a. a. Q. Anh. 74 fst)
M u n d a r t.
Die Muudart, welche ini Bezirk gesprochen wird, ist
nicht uur bedingt durch den Volksstamm als solchen, sondern
auch durch seine Geschichte, das heißt durch die verschiedenen
Herrschaften, die sich in seinen Besitz theilten oder ihn nach und
nach inne gehabt haben, endlich dadurch, daß der Bezirk ein
Grenzbezirk des Landes ist. Hieraus ergibt sich zunächst, daß
die Sprache der Bevölkerung nichts Eigenartiges und Charakteri-
stisches hat, vielmehr durchaus Mischungsverhältnisse aus dem
fränkischen, schwäbischen und rheinpfälzischen Jdiom ausweist,
wobei zum Theil noch der Jargon des hebräischen Elements in
etwas mitwirkt. Jm allgemeinen haben wir einen modisizirten
fränkischen Dialekt, gemischt mit schwäbischen und pfälzischen
Elementen, wie sie einerseits die räumliche Nachbarschaft, anderer-
seits der unvermeidliche Jmport durch nichtfränkische Beamte,
Geistliche und Lehrer hereinbringen. Allgemein gilt auch hier,
was den Vokalismus betrifft, daß die Mundart dem Diph-
thongiren abgeneigt ist, namentlich die dunkeln Diphthonge ver-
wischt und abschleift, wogegen andererseits wieder nach einfachen
Vocalen 6, o und u ein i, n und o diphthongenartig nachklingt.
Der eigentliche Diphthong oi, der als ui und ä im Fränkischeu
erscheint, wird zum Theil hell, wie im Schwäbischen gesprochen.
Aus dem Gebiet der Konsonanten lüßt sich wahrnehmen, daß in
manchen Gegenden die im Fränkischen aspirirte Media Z im
Auslaut und zwischen zwei Vokalen nicht aspirirt gesprochen wird.
Zur Kennzeichnung des im Bezirk herrschenden Jdioms stellen
wir eine Auswahl charakteristischer Wörter zusammen, wodurch
sich seine besondere Art und seine Abweichung vom schwäbischen
Dialekt einerseits und vom (ost)sränkischen andererseits am besten
ergeben wird. ^)
*) Schema der Lautbezeichnung:
a kurz a; o, i, o, n kurz e, i, o, u.
ä, o, 1, o, ü, lang a, e, i, o, u.
A, Mischlaut zwischen a und o.
o wie ä gesprochenes e.
ä — ä.