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Mundart.

119

Die Neigung zur Aspiration geht sogar so weit, daß wie in Irallieli —
Kalk, das Ir inr Anslaut aspirirt oder wenigstens erweicht wird.
(Andere: KLIieli oder buli^.) Apotheke ndoäßA. Jn „Rabe" und
einigen andern Wörtern wird ein ^ vorgesetzt: — Krndd. — Z fällt
ans in rnää — Magd.

1i und olr. Ir wird im Jnlaut und im Auslaut oft zu dem
stärkeren olr: ^iebs, dßolror. i'üolrs, vrolr, donäZolrioli für ziehen, höher,
ruhen, Vieh, Handschuh; „sehen" ist z. Thl. — 869, z. Thl. — söolro.
olr im Anslaut" wird hänfig abgeworfen: r, mt, äl — ich, mich, dich;
aber 8iolr. niolrt ist immer rroä oder nott. rvollsr — welcher. olr in
der Adverbialendung liolr, z. B. ^inrliolr, bleibt.

in und ii. n wird vor Labialen und 1 theilweise zu nr: onrböro,
vornnurirkt, 8Lmkt für entbehren, Vernnnft, sanft, (nicht überall); in
der Silbe onä und ont geht n meist verloren, wie a.ioti9tliolr, oräs-
liolr, otlstlioli für eigentlich, ordentlich, öffentlich; anch orntliolr oder
ornliolr für ordentlich. — Ueber die Endungen on und in siehe oben
bei o und i. Das n der Verbalendung und als Pluralzeichen nach
Konsonanten wird abweichend vom Schwäbischen deutlich gesprochen:
z. B. liüksrn, liefern, toääsrn, Federn.

Aus „man'" wird z. Thl. rns, zum Theil msr. n als Endung
des Stammes nach Vokalen erscheint fast immer nasal: n?, nü", mü",
(anch mann), rvni" für ein, nein, Mann, Wein. „Nein" lautet in
Möckmühl: no; „ein" in der Zusammensetzung ist nasal: oiNaäs —
einladen; „hirG wird nn».

1 und r. I geht verloren in 8oääor für solcher, und in Formen
des Hilfsverbums „sollerE. Siehe unten.

r steht pleonastisch am Ende mancher Wörter im Plural: 8oIrtA?9r,
dü°sr, äinAsr, für Steine, Beine, Dinge. Eingefügt wird es nach
der adverbialen Vorsilbe än, äorvn", äsrnüoli, ägr^n" — davon,
danach, dazu. Droben und drnnten lautet in einigen Gegenden ärobs
nnd ürnnäs, in andern mit Ausfall des r äorvs und ännns (Gundelsh.)

8t im Anlaut ist immer 8otrt, beziehungsweise 8o1iä: 8oliäüb,
8obäöobo, 8obäo° oder 8obäo'° für Staub, stechen, stehen. Jm Aus-
lant bei Snbstantiven und Adjektiven (Superlat.) ebenfalls 8obt z. B.
Iri8obt, brii8obt, mo^obt, äor^obt für Lust, Brust, Most, Durst; in
den Endungen der Konjugation geht das t in der Regel verloren: mob,
bi^ob, bÜ8ob, b.nm8eb, bor8eb oder bür8ob für: ist, bist, hast,
kommst, hörst.

Der Aptikel u) bestimmt, lautet: är (munn), ä'(lra), '8(Irinä),
der Maun, die Frau, das Kind.

b) unbestimmt n? (nasal, s. bei n), rEnsr, u"no (u"ni) u"8, eine,
eiuer, eine, eines (in Möckm.: ü°nor, ü°no)'

Zahlwörter: von 1—12. U"8 (U"N8. Möckm.: ü"8), 21VÜ (in
Neuenst.: 2rvß" mask, 2ivu" femin.) auch 2rvui (Möckm.: nrvü"), ärui,
visr, t'inf, 86ob8, 8irv9, uobt, noi", xo (209) ölk, ^rvolt'; vür^o (14),
t'ntl^o (15); halb bulrvsr.

Pronomen. i, ör, mstr, äbr (msr, Ü9r) 8i, ich, er, wir, ihr, sie;
für „dieseG wird nur gebraucht „äör", für jener, das die Sprache gar
nicht hat: ^öllsr, in Verbindung mit äort; 8oää9r — solcher; rvellsr —
welcher interrogativ; als relativ: rvn, äör rvn; übbsr, übbss jemand.
 
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