Geschichtlicher Ueberblick.
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Hezels, eomitatriZ HoooloniZ, ooinitis in pu^i^ IlluvorAovrs,
9aA68Ao^vo (Stälin 1, 547), theilweise in unserer Gegend lag,
ist schwerlich mehr zu ergründen. Ebensowenig lüßt sich genau
bestimmen, wie viel und was der erobernde Frankenkönig als
Krongut an sich genommen und hcrnach die Freigebigkeit ein-
zelner Karolinger, besonders Ludwigs des Frommen, wieder an
Klöster und Dienstleute zersplittert hat. Noch mehr als jene
sahen sich später die Hohenstansen als Herzoge der Provinz
Ostfranken, wozu der gauze Würzburger Sprengel, somit unser
Bezirk sast vollständig gehörte, mit der Zeit genöthigt, ^durch
ungemessene Verschleuderung von Gütern und Rechten ihre Partei
fest an sich zu halten und zu verstärkcn" (Stälin 2, 644). So
kam es, daß auch in unserem Bezirk immer mehr geistliche und
weltliche Herren über größere oder kleinere Gebiete sich sestsetzten.
Die stolz auf den schönsten Theil derselben herabschauende Stadt-
Wimpsen wurde Mutterort des Rechts und Oberhos für die
ganze Umgegend, wie sie durch ihre kirchlichen Anstalten, voran
das Ritterstift St. Peter im Thal, eine Art geistlicher Mittel-
punkt der Gegend lange gewesen ist. Ein beträchtlicher Theil
des alten Reichsguts scheint vor allem dem fränkischen Geschlecht
der Poppone, welche hauptsächlich in Lauffen a. N. saßen und
in mehreren Gauen gräfliche Würden bekleideten, zugefallen zu
sein; wenigstens erscheinen die Herren, später Grafen von Dürne
(Walldürn), deren ältester ein Schwiegersohn und Haupterbe des
letzten Grafen Poppo von Lauffen (ch um 1212) war, im Besitz
von Cleversulzbach, Helmbund, Kochersteinsfeld, Lampoldshausen,
Möckmühl, Roigheim, Widdern und vielleicht von Gochsen, Kocher-
thürn und Züttlingen. Noch einen größern Theil der Reichs-
güter erhielten die Herren von Weinsberg als getreue Mini-
sterialen der Hohenstaufen.
Zwei größere Herrschaften im Bezirk nannten sie längere
Zeit ihr eigen: die Herrschaften Scheuerberg und Helmbund-
Neuenstadt, jene mit Binswangen, Erlenbach, Jagstfeld, Kocher-
thürn, Neckarsulm, Lautenbach, Oedheim; diese mit Brettach,
Cleversulzbach, Dahenfeld, Degmarn, Gochsen, Kochersteinsfeld,
Helmbund-Neuenstadt, Harthausen (?), Siglingen, Kresbach.
Neuenstadt war im 14. und 15. Jahrhundert ab und zu die
bevorzugte Residenz der Weinsberger. Aber auch in andern Orten
des Bezirks außer den genannten, hatten dieselben vorübergehenden
und Theil-Besitz: Bachenau, Brambach, Bürg, Domeneck, Dutten-
berg, Ober- nnd Untergriesheim, Ossenau, Osterbach, Widdern.
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Hezels, eomitatriZ HoooloniZ, ooinitis in pu^i^ IlluvorAovrs,
9aA68Ao^vo (Stälin 1, 547), theilweise in unserer Gegend lag,
ist schwerlich mehr zu ergründen. Ebensowenig lüßt sich genau
bestimmen, wie viel und was der erobernde Frankenkönig als
Krongut an sich genommen und hcrnach die Freigebigkeit ein-
zelner Karolinger, besonders Ludwigs des Frommen, wieder an
Klöster und Dienstleute zersplittert hat. Noch mehr als jene
sahen sich später die Hohenstansen als Herzoge der Provinz
Ostfranken, wozu der gauze Würzburger Sprengel, somit unser
Bezirk sast vollständig gehörte, mit der Zeit genöthigt, ^durch
ungemessene Verschleuderung von Gütern und Rechten ihre Partei
fest an sich zu halten und zu verstärkcn" (Stälin 2, 644). So
kam es, daß auch in unserem Bezirk immer mehr geistliche und
weltliche Herren über größere oder kleinere Gebiete sich sestsetzten.
Die stolz auf den schönsten Theil derselben herabschauende Stadt-
Wimpsen wurde Mutterort des Rechts und Oberhos für die
ganze Umgegend, wie sie durch ihre kirchlichen Anstalten, voran
das Ritterstift St. Peter im Thal, eine Art geistlicher Mittel-
punkt der Gegend lange gewesen ist. Ein beträchtlicher Theil
des alten Reichsguts scheint vor allem dem fränkischen Geschlecht
der Poppone, welche hauptsächlich in Lauffen a. N. saßen und
in mehreren Gauen gräfliche Würden bekleideten, zugefallen zu
sein; wenigstens erscheinen die Herren, später Grafen von Dürne
(Walldürn), deren ältester ein Schwiegersohn und Haupterbe des
letzten Grafen Poppo von Lauffen (ch um 1212) war, im Besitz
von Cleversulzbach, Helmbund, Kochersteinsfeld, Lampoldshausen,
Möckmühl, Roigheim, Widdern und vielleicht von Gochsen, Kocher-
thürn und Züttlingen. Noch einen größern Theil der Reichs-
güter erhielten die Herren von Weinsberg als getreue Mini-
sterialen der Hohenstaufen.
Zwei größere Herrschaften im Bezirk nannten sie längere
Zeit ihr eigen: die Herrschaften Scheuerberg und Helmbund-
Neuenstadt, jene mit Binswangen, Erlenbach, Jagstfeld, Kocher-
thürn, Neckarsulm, Lautenbach, Oedheim; diese mit Brettach,
Cleversulzbach, Dahenfeld, Degmarn, Gochsen, Kochersteinsfeld,
Helmbund-Neuenstadt, Harthausen (?), Siglingen, Kresbach.
Neuenstadt war im 14. und 15. Jahrhundert ab und zu die
bevorzugte Residenz der Weinsberger. Aber auch in andern Orten
des Bezirks außer den genannten, hatten dieselben vorübergehenden
und Theil-Besitz: Bachenau, Brambach, Bürg, Domeneck, Dutten-
berg, Ober- nnd Untergriesheim, Ossenau, Osterbach, Widdern.