Neckarsulm.
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erzbischöfliche Müuzstätte war daselbst (s. Reg. 1408). Die kleine
Stadtkelter hieß vormals die Münzhäuser. Jn den 1830er Jahren
sand man bei Gerabronn im Hohenlohischen mit mancherlei
Mainzer Münzen eine solche mit der Umschrist . .
8VULI . ., einein Kopf und dem Mainzer Nad. (Binder,
Württ. Münz- und Med.-Kunde S. 477).
Geographische Gründe sührten 1484 zu einem Herrschasts-
wechsel: Mainz, welches lange schon Miltenberg am Main, „diese
Grenzburg gegen das Herzogthnm Ostsranken/ sein nannte, bot
dem deutschen Ritterorden gegen die in jener Gegend ge-
legenen Kommenden Prozelten nnd Neubronn die Herrschast
Scheuerberg-Neckarsulm im Tausch an, und die Deutschherren,
welche längst in der Nähe in Horneck, Heilbronn w. Fuß gesaßt
hatten, gingen gerne daraus ein. Fortan waren sie bis zum
Uutergang des römisch-deutschen Reiches die Herren von Neckar-
sulm und Zugehör. Die alte Hcrrschast Schenerberg (s. o.) wurde,
mit Unterordnung des Amtes Heuchlingen, mit den Orten Jagst-
seld, Duttenberg, Ober- und Unter-Griesheiin, Bachenau, Ossenau,
Hagenbach und Oedheim, zum Deutschordensamt Schenerberg er-
hoben. Amtleute des Ordens auf Scheuerberg waren Eberhard
v. Ehningen 1514, Sigmund v. Haltenbergstetten 1518, Hans
v. Ermershofen 1521. Jn Neckarsulm war vorerst nur wie
früher ein Kurmainzischer, so jetzt ein Deutschordischer Keller
(1496. 1544). Als aber die Bauern Schloß Scheuerberg zer-
ftört hatten (s. oben Seite 206) wurde Neckarsulm der Amtssitz
und gewann immerhin eine solche Bedeutnng, daß der Deutsch-
orden wiederholt nicht nur Provinzialkapitel (1538. 1545. 1590.
wie 1534 in Horneck, 1548 und 1556 in Heilbronn), sondern
auch Generalkapitel (1572. 1577. 1588) daselbst abhalten konnte,
welch Letzteres in der Regel am Dentschmeistersitz Mergentheim,
ausnahmsweise in unsern Gegenden auch in Heilbronn 1566,
geschah. Anch das Schloß in Neckarsulm, dessen Anfänge wohl
in das 14. Jahrhundert hinaufreichen (Reg. 1364), war im
Bauernkrieg hart mitgenommen, aber von dem Deutschmeister
Walther von Kronberg wieder hergestellt morden (W. F. 5, 212).
Darin saß fortan der deutschherrische Amtmann, wie es scheint
in sehr ungenügenden Kanzlei- und Wohnräumen: wenigstens
wird in dcn Akten seit 1720 unaufhörlich geklagt, das Schloß
müsse reparirt nnd besser eingerichtet werden, bis endlich im Jahr
1803 das Allernöthigste gcschieht. Von Namen der Amtleute
sind ans uns gekommen:
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erzbischöfliche Müuzstätte war daselbst (s. Reg. 1408). Die kleine
Stadtkelter hieß vormals die Münzhäuser. Jn den 1830er Jahren
sand man bei Gerabronn im Hohenlohischen mit mancherlei
Mainzer Münzen eine solche mit der Umschrist . .
8VULI . ., einein Kopf und dem Mainzer Nad. (Binder,
Württ. Münz- und Med.-Kunde S. 477).
Geographische Gründe sührten 1484 zu einem Herrschasts-
wechsel: Mainz, welches lange schon Miltenberg am Main, „diese
Grenzburg gegen das Herzogthnm Ostsranken/ sein nannte, bot
dem deutschen Ritterorden gegen die in jener Gegend ge-
legenen Kommenden Prozelten nnd Neubronn die Herrschast
Scheuerberg-Neckarsulm im Tausch an, und die Deutschherren,
welche längst in der Nähe in Horneck, Heilbronn w. Fuß gesaßt
hatten, gingen gerne daraus ein. Fortan waren sie bis zum
Uutergang des römisch-deutschen Reiches die Herren von Neckar-
sulm und Zugehör. Die alte Hcrrschast Schenerberg (s. o.) wurde,
mit Unterordnung des Amtes Heuchlingen, mit den Orten Jagst-
seld, Duttenberg, Ober- und Unter-Griesheiin, Bachenau, Ossenau,
Hagenbach und Oedheim, zum Deutschordensamt Schenerberg er-
hoben. Amtleute des Ordens auf Scheuerberg waren Eberhard
v. Ehningen 1514, Sigmund v. Haltenbergstetten 1518, Hans
v. Ermershofen 1521. Jn Neckarsulm war vorerst nur wie
früher ein Kurmainzischer, so jetzt ein Deutschordischer Keller
(1496. 1544). Als aber die Bauern Schloß Scheuerberg zer-
ftört hatten (s. oben Seite 206) wurde Neckarsulm der Amtssitz
und gewann immerhin eine solche Bedeutnng, daß der Deutsch-
orden wiederholt nicht nur Provinzialkapitel (1538. 1545. 1590.
wie 1534 in Horneck, 1548 und 1556 in Heilbronn), sondern
auch Generalkapitel (1572. 1577. 1588) daselbst abhalten konnte,
welch Letzteres in der Regel am Dentschmeistersitz Mergentheim,
ausnahmsweise in unsern Gegenden auch in Heilbronn 1566,
geschah. Anch das Schloß in Neckarsulm, dessen Anfänge wohl
in das 14. Jahrhundert hinaufreichen (Reg. 1364), war im
Bauernkrieg hart mitgenommen, aber von dem Deutschmeister
Walther von Kronberg wieder hergestellt morden (W. F. 5, 212).
Darin saß fortan der deutschherrische Amtmann, wie es scheint
in sehr ungenügenden Kanzlei- und Wohnräumen: wenigstens
wird in dcn Akten seit 1720 unaufhörlich geklagt, das Schloß
müsse reparirt nnd besser eingerichtet werden, bis endlich im Jahr
1803 das Allernöthigste gcschieht. Von Namen der Amtleute
sind ans uns gekommen: