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Cleversulzbach.

321

8. CleversuMlich,

Pfarrdorf, Gemeiude III. Kt. mit 671 Einw., woruuter 3 Kath.,
Filialisteu vou Daheuseld.

Dos Torf liegt freundlich iu zicmlich regelmäßiger Gestnlt
iu dem Thnlcheu des nordwarts stießeudeu, bald uirterhnlb Clever-
sulzbach in die Brettach müudeuden Sulzbaches, lieblich umrahmt
im Süden von waldbewachseneu steilen Höhen, den Ausläusern
der Löweusteiner Berge, in welche der Sulzbach uud das Kieser-
thal eineu tiefen Eiuschnitt macht, ivährend nördlich vom Drt
die sansteren Höhen des rebenbepslanzten Börrenbergs vorgelagert
sind. Das Dors selbst ist nicht besonders ansehnlich, da es nur
wenige größere Gebüude aufweist. Tie Ortsstraßen siud chaussirt
und gekandelt. Das Ortswappen enthält eine Traube, gemäß
der irrigen Ableitung des Ifameus von Clevner.

Die kleiue und uuansehnliche Kirche, aus Stein gebaut uud
außen beworfen, scheint aus eiuem alten lüngst verlasseuen Be-
gräbnisplatz zu steheu. Das Terrain steigt nach Westen an,
iveshalb auch der Boden der Kirche etwas seucht ist. Der mit
zopsigem Oruament versehene Tausstein zeigt die Jahrszahl 1710,
während der im Chorhaus stehende Altar neu ist. Der Chor,
welcher das untere Geschoß des kleinen und niederen viereckigen
Thurmes bildet, zeigt ein Kreuzgemölbe mit Gurten, in welchem
der Sternenhimmel gemalt ist; das Schiff hat eiue slache Decke.
Auf dem vou eiuem spitzigen Schieserdach bedeckten Thurm hängen
3 Glocken mit solgenden Jnschriften:

1. Gegosseu von A. Bachert iu Kochendorf sür die Ge-
meinde Cleversulzbach 1859. Pfarrer Haueiseu, Schullehrer
Aries, Schultheiß Hermann. 2. Gegossen von A. Bachert in
Kochendors sür d. G. Clev. Wer mich höret nah und fern,
ivallc sromm zum Haus des Herrn. 3. Joh. Georg Rohr zu
Heilbronn goß mich, nacher Cleversulzbach gehor ich 1700.

Das Pfarrhaus, am Eude des Orts an der uach Neuen-
stadt sührenden Straße gelegen, ist nach der auf der Westseite
an der Oberschwelle der Hausthüre angebrachten Jahreszahl im
Iahr 1755 erbaut. Die hohen Zimmer desselben zeigen dicke
Mauern mit tiesen Fensteruischen. Neben dem Haus besindet
sich der stattliche Pfarrgarten und die Pfarrscheuer; in dem
Pfarrgarten steht die Lieblingsbuche des Dichters E- Mörike,

Beschr. ron Württeml'. 61 Heft. Oberamt Neckarsulm. 21
 
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