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Ortsbe>chreibuiig.

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mündet ein auf die voir Oedheim nach Nenenstadt führende
Straße. Ueber den östlichen mit Bäumen hübsch bewachsenen
Abhang führt aus ungesähr 120 Stnfen ein Fußpfad hinab
anf die Wiesen des Kochers nnd von da weiter znr Kocherbrücke
von Kocherthürn. Jm östlichen Theil des Dorfs auf einer Ter-
rafse unmittelbar am Rande des Abhangs steht anf dem alten^
jetzt verlassenen Friedhof die dem h. Pankratius gewidmete
Kirche. Sie ist anßen weiß verpntzt nnd zeigt auf dem Fries
über dem einzigen geradlinigen Portal im Westen die Jahres-
zahl 172Z, sowie das von SpetPSchülzburgifche Wappen mit
Deutschordenskrenz (Georg Adolf v. Speth-Schülzbnrg, Kommen-
thur zn Horneck 1706). In dem abgebrochenen Schnörkelgiebel
darüber erscheint das Hornstein'sche Wappen mit dem D.O.Krenz
(Karl Heinrich Freiherr von Hornstein, Kominenthnr zu Horneck
nm 1720). Das von hohen rnndbogigen Fenstern an den
Langseiten erhellte Schiff enthnlt die 2 Nebenaltäre und ist
blüulich angestrichen mit weißen Ornamenten; die Decke leicht
gewölbt. Ein rnnder Bogen führt zu dem östlich anstoßenden
im halben Sechseck fchließenden Chor mit dem Hauptaltar.
Südlich ist die Sakristei, nördlich der in 3 Stockwerken sich er-
hebende Thnrm; die 2 unteren sind viereckig, das oberste acht-
cckig mit fchiefergedeckter Kuppel. Von den 3 Glocken anf dem-
felben hat eine keine Jnschrift, eine zweite die Jahreszahl 1568,
die dritte, größte: ^Gegossen von Adam Bachert in Kochendorf
1838 für die Gemeinde Degmarn. Schnltheiß Joseph Vogt."

An der östlichen Seite der Sakristei stehen die Grabsteine
des am 12. Dez. 1847 gestorbenen Pfarrers hier, Joseph Er-
hardt Stetter und der Fran Maria Schott, geb. Schiemer, ch
1831. Sonst finden sich nnr noch wenige Grabstätten auf dem
alten Friedhof, über dessen Maner hinans nach Osten sich eine
hübsche Aussicht eröffnet hinunter ins Thal, nnch Stein, Kocher-
thürn, Nenenstadt, weiter auf die gegenüberliegenden Hügel und
den Mainhardter Wald.

Das in unmittelbarer Nähe der Kirche befindliche zwei-
stockige Pfarrhans, nach der Jahreszahl übcr der Thüre 1764
erbaut und 1877 renovirt, zeigt über einem abgebrochenen
Schnörkelgiebel 2 Dentfchordenswappen nnter siebenzackiger Kronc,
nemlich das von Eyb'sche (3 Mnfcheln, auf dem Helm ein
wachfender Pfan — Friedr. Karl von Eyb, Landkommenthnr
zn Horneck ch 17 78) und das von Eltz'sche (oben Löwe, nnten
leer — Karl Friedr. v. Eltz, Komthur zn Heilbronn 1773).
 
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