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Hartmann, ... [Red.]
Beschreibung des Königreichs Württemberg (Band 61): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm: mit fünf Tabellen, einer historisch kolorirten Karte des Oberamts und drei lithographirten Ansichten — Stuttgart, 1881

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https://doi.org/10.11588/diglit.11583#0361
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Duttenberg — Heuchliugeu.

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Ruudthürme an der Ostseite führt ein im Spitzbogen gewölbter
Gaug, der aber zum Theil eiilgestürzt ist, unterirdisch in der
Richtuug nach Nordwest. Jn dem Thorweg sind 2 gleiche, große
steinerne Wappeu in die östliche Maner eingesetzt, die früher
irgendwo andcrs angebracht waren. Das eiue hat die Jahrszahl
1767, das audere 1773. Es siud 2 Hochmeisterwappen des Karl
Alexander, Herzog von Lothringen, oben mit der Fürsteukrone,
zu den Seiten als Schildhalter gekrönte Greifen mit Kronen-
kette um den Hals. Zm inneren Schloßhof steht westlich, von
Nord nach Süd, mit Schnörkelgiebel gegen Süden, dns große
4stockige Hanptgebäude, das alte Schloß, massiv gebant mit hohem,
in 2 Abtheilungen aufgesetztem Mansardeudach, heutzutage die
Pächterwohnuug. Daran fchließen sich nach Süden und Dsten
weitere Gebände, ziemlich unregelmäßig aneiuander gefügt. Zwi-
fchen diefen erhebt sich im südlichen Theil eiu viereckiger massiver
Thnrm mit knppelähnlichem Schieferdach. Die auf ihm hängende
Glocke hat die Jnfchrift: 1736 Clemens Angnst, Knrfürst zu
Köln Hoch- und Deutschmeister. von Bnseck Kommenthnr zn
Horneck. Joachim Hauck, Hoch- nnd Deutschm. Hofsrad nud Amt-
mann. — Leonhardt Lösch.

Jn der Mitte des Schloßhofs befindet sich ein lansender
Brnnnen mit steinerner Brnnnensäule uud neuem eisernem Bassin.

Die Aussicht von der erwähnten Terrasse im Nordosten ist
sehr hübsch, das Jagstthal sowie die gegenüberliegenden Höhen
mit der Höchstberger Kapelle, Obergriesheim, Dnttenberg bis
nach Wimpfen, im Thal die Mühle, Untergriesheim nnd die
Bahn erscheinen dem Beschauer, während das Schloß uud die
hohe Schloßmaner selbst gegen Norden eine kahle Seite darbieteu.

Uumittelbar uuterhalb des Berges, auf deni das Schloß
steht, finden wir die fog. Heuchlinger Mühle, fehr freundlich
gelegen; das Hanptgebäude zeigt geschweifteu Giebel nach Westen.
Eiu Fnßweg mit steinerneu Staffeln führt dazu vom Schloß an
der Ostfeite hinab nnd unter der Bahnliuie durch. Die Straße
von Kochendorf nach Obergriesheim läuft heutzntage an der
westlichen Seite des Schlosses vorbei in Serpentinen hinab ins
Thal, überschreitet zuerst die unmittelbar nuten am Schloßberg
vorbei führende Eisenbahnlinie, dann auf übogiger steinerner
Brücke den Mühlkanal und die Jagst.

Oben an der Straße nach Kocheudorf, südlich vom Schloß,
steht ein Bildstock, gestistet 1772 von „Piunig, Baurath zn
Heuglingen
 
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