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Jagftfeld — L-aline Friedrichshall.

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Hol; verlorcn gingen. Dieses Unglück vernrsachte einen außer-
ordentlichen Ansivand an Floß- und Wasserbaukosten von 12287 sl.
16 kr. und dessennngeachtet stellte sich im Dnrchschnitt der 3 Jahre
1829/31 das Klaster Floßholz in den Holzgarten gelegt nnr anf
7 sl. 28^2 kr., während das ans dem Holzgarten von Bietig-
heiin beigesührte Holz anf 9 sl. 46 kr., dasjenige aus dein
Nevier Gundelsyeiin auf 10 fl. 2st'2 kr. kam. Nebenbei war
inan eisrig beinüht, holzersparende Verbessernngen in der Kon-
struktion der Pfannen und Feuerungen einznsühren. Jin Soininer
1829 ivurde iin Siedhaus Nr. 111 der erste Versuch mit einein
Schönebecker Strahlenherd gemacht und da das Salznusbringen
stch hiebei ans 33 Ctr. p. Klftr. erhöhte, diese Einrichtung all-
mahlig auch aus die übrigen Psannen ausgedehnt. Noch gün-
Niger gestalteten sich die Betriebsresultate durch die im I. 1831
nach dem Vorgange von Wilhelmshall ausgeführte Errichtnng
einer Dampspsanne im Siedhaus Nr. 1, ivelcher die von der
Siedpfanne abziehenden Dämpse durch ein vom Wasser betriebenes,
später jedoch als entbehrlich ivieder abgeivorfenes Sangiverk zn-
geführt ivurden; das Salzansbringen ans 1 Klftr. Holz nahm
hiednrch bis anf 42 Ctr. zu, darunter 25 0/g Dampfsalz.

Gleichzeitig entmickelte sich allmählig anch der Salzabsatz in
das Ansland, theils nach Franksnrt nnd in die Rheingegend,
theils in die Schweiz, ivelches Gebiet übrigens später Wilhelms-
hall zufiel. Von großer Bedeutung ivar insbesondere der schon
oben berührte, im I. 1821 mit der Krone Bayern abgeschlossene
nnd nachher immer ivieder crnenerte Salztauschvertrag. Das
salzarme Württeinberg ivar nämlich früher genöthigt, zur Ver-
lorgung von Oberschivaben gegen 30000 Fässer bayerisches Salz
jährlich zu dem Durchschnittspreis von 22 V2 sl. p. Faß, nlso
im Werthe von 675000 sl. zu beziehen und nuch spüter, nnch
der Uebernahme dcr Saline Hall in Selbstadministration, betrug
das von Bayern bezogene Salzquantum inimer noch 18000
Fässer im Jahr. Mit der Entstehung dcr Saline Friedrichshall
hörte dieses Verhältnis ans und verivandelte sich in einen Tausch-
absatz, ivelcher beiden Theilen eine Ersparnis an Frachtnnkosten
eintrng, indem nun Bnyern das für die Rheinpsalz erforderliche
Kochsalz von der Saline Friedrichshall übernahm und dagegen
als Naturalersatz das gleiche Onantnm aus den Salzlegstätten
Günzbnrg und Memmingen zur Verfügung stellte. Jn den ersten
5 Fahren 1821/26 betrug das Tauschsalzquantnm im Ganzen
138000 Ctr., in späteren Perioden ivechselte es öfter, bis am

Beschr. von Würtlemb. 61. Heft. Oberamt Neckarsulm. 27
 
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