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Neuenstadt.

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der Erbin des letzten Grasen von Eberstcin vermählt, welche
ihm nnter Anderem das Städtchen Gochsheiin im Kraichgau
beibrachte. Friedrich Augnst vermehrte seines Vaters Samm-
lnngen bedentend und ließ über das Mnnzkabinet einen Katalog
drneken: OimeliaroljinM sen tli68auru8 nnmmornm tam anti-
ciui88imorum gnam mociernorum . . Oriäorioi .^vAusti Oueis
VVArtomborAmo, guoä pro^tat iVoo^tnäii nä Oooüarum. 8tuttA.
1709. Da den Herzog von 14 in dieser Ehe geborenen Kindern
nnr 3 Töchter überlebten, folgte ihm 1716 sein jüngster Bruder
Karl Nndols, der, zn Neuenstadt 29. Mai 1667 geboren, in
Morea und Jrland, wie hernach im spanischen Erbfolgekrieg sich
den Nuhm eines der ersten Heersührer erworben hatte, später
nach Herzog Karl Alepanders Tod einige Zeit die Dormnndschaft
sür den sungen Karl Eugen sührte, 1738 rvieder nach Neuen-
stadt sich zurückzog und hier am 17. November 1742 gestorben
ist. Mit Ausuahme Friedrich Augusts, welcher mit seiner Ge-
mahlin Gochsheim zur Ruhestätte erwählte, sind die Genannten
in der Gruft unter der Stadtkirche zu Neuenstadt beigesetzt.
Nach ihrem Hingang diente Schloß Neuenstadt inir noch den
beiden Töchtern des Herzogs Friedrich August, Charlotte und
Friederike, zur Resideuz, bis auch sie, die erstere 1751, die zweite
1781 ihre letzte Ruhe in der väterlichcn Grablege sanden. Die
Sammlungen waren nach Herzog Friedrich Augusts Tod 1716
uach Gochsheim und 1729 durch Herzog Eberhard Ludwig, der
sie deu Töchtern desselben abkaufte, nach Stuttgart gebracht
worden.

Kirchliches. Das Cisterzienserkloster Schönthal an der
Zagst erwarb schou 1289 Zehntcn und das Kirchenpatronat in
Helmbund und ließ sich die Kirche daselbst 1301 durch den
Bischof von Würzburg eiuverleiben. Es trat auch nach Gründ-
ung der Neuen Stadt sosort in den Besitz ihrer Kirche ein und
blieb in demselben bis nach der Reformation. Wahrscheinlich
ivar der Abt Johann III., ckoliaune^ Ilolkmnnn cks norn oivi-
tnte, 1A86 —1494, ein geborener Neuenstädter. Tas Kloster
batte seinen eigenen Hof, den sog. Zehnthof, in der Stadt und
dabei eine Kapelle, St. Erasmus gcweiht. Nach eineni Zins-
büchlein von 1489 bezog das Ktoster aus N-, abgesehen von den
vielen Einkünften der Pfarrei: den Wein- und Fruchtzehnten,
mit Ausnahme von 4 Aeckern, doch so, daß die Herrschast den
halben Weinzehnten an sich gezogen hatte, serner viele Zinssrüchte,
Zinswein und Gilten, woneben die vielen iuokrta d. h. bestrit-

Beschr. von Württemb. 61. Hest. Oberamt Neckarsulm. 36
 
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