Oedheim.
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ein eisernes Pferdegebiß, eine eiserne Glocke, Thonplatten mit
Fährten von Hnnden und Schafen. Sämmtliche Funde sind
in der Sammlung vaterländischer Kunst- und Alterthunis-
deukmale in Stuttgart. Die gauze Anlage ist jetzt wieder dem
übrigen Erdboden gleich gemacht. Eiue dritte römische Nieder-
lassung wurde durch die Funde von Mauerresteu, römischen
Ziegetn, Stücken von Heizungsröhren und Amphoren, von Gefäß-
stücken aus Siegelerde (s- 2V- 1865 S. 114 und 1866
S. 357.) ebenfalls aus Oedheimer Markuug, aus dem Acker-
gewand ^die 4 Morgen^ auf dem rechten Kocherufcr nordöftlich
vom Ort an dem nach Herbolzheim sührenden Fahrweg, da wo
er mit dem vom Neuhos kommenden Weg zusammentrisst, nach-
gewiesen. Man sand hier gut erhalteue Maueru von 2Va—3^
Dicke, sowie eiuen Fuß uuter dem Boden ein ziemlich großes
Stück eiues verhältnismüßig noch wohl erhaltenen Estrichbodens
(Guß mit Steincheu, Ziegclstückeu u. dergl.).
Der untere, alte Theil der südlich vou Oedheim steheudeu
Kapelle (s. o.) hat sehr starke Mauern; die ziemlich quadratische
Form der Kapelle überhaupt legt die Vermuthung nahe, daß
der untere Theil der Ueberrest eiues alten Thurmes (vielleicht
Wach- od. Wartthurmes?) geweseu sei. Welcher Zeit derselbe
aber augehört habeu mag, läßt sich nicht bestimmen. Jn der
Nähe der Kapelle jedoch, nn der nach Kocheudors sührendeu
Straße wurden römische Ziegel und Heizungsröhren gefunden.
German. Alterthümer. (Wirt. Fr. 1866, S. 356.) Jm
Jahr 1866 wurde aus dem rechteu Kocheruser nördlich vom
Schloß ein 30—4(O im Durchmesser betrageuder, 6 — 8^ hoher
german. Grabhügel erössnet. Man sand die Brandstelle, eine
Lage von Asche und Kohlen, 1—5 Zoll hoch. Erz fand sich
nicht vor, dagegen viele Stücke zerbrochener Gefäße (Aschenkrüge)
von 2 bis 4 Linien Dicke, serner ein kleineres zierlicheres
Gesüß, eine Art Schüsselchen. — Jn der Nähe dieses Hügels
glaubt man noch 2 bis 3 andere zu erkeuueu. — 1872/73
wurde bei Grabarbeiten aus dem Reichertsberg ein Grab auf-
gedeckt (Reihengrab). Fuude: Reste von menschlichen Gebeinen
und schwärzlich gebrannten Gesässen. Von Münzen wurde eine
Kupfermünze vom Kaiser Diocletian gesunden.
Flurnameu: Hohestraße, im Sträßle, im Nonneuhof,
Müurich, Kappelesäckcr, Kappelesslur.
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ein eisernes Pferdegebiß, eine eiserne Glocke, Thonplatten mit
Fährten von Hnnden und Schafen. Sämmtliche Funde sind
in der Sammlung vaterländischer Kunst- und Alterthunis-
deukmale in Stuttgart. Die gauze Anlage ist jetzt wieder dem
übrigen Erdboden gleich gemacht. Eiue dritte römische Nieder-
lassung wurde durch die Funde von Mauerresteu, römischen
Ziegetn, Stücken von Heizungsröhren und Amphoren, von Gefäß-
stücken aus Siegelerde (s- 2V- 1865 S. 114 und 1866
S. 357.) ebenfalls aus Oedheimer Markuug, aus dem Acker-
gewand ^die 4 Morgen^ auf dem rechten Kocherufcr nordöftlich
vom Ort an dem nach Herbolzheim sührenden Fahrweg, da wo
er mit dem vom Neuhos kommenden Weg zusammentrisst, nach-
gewiesen. Man sand hier gut erhalteue Maueru von 2Va—3^
Dicke, sowie eiuen Fuß uuter dem Boden ein ziemlich großes
Stück eiues verhältnismüßig noch wohl erhaltenen Estrichbodens
(Guß mit Steincheu, Ziegclstückeu u. dergl.).
Der untere, alte Theil der südlich vou Oedheim steheudeu
Kapelle (s. o.) hat sehr starke Mauern; die ziemlich quadratische
Form der Kapelle überhaupt legt die Vermuthung nahe, daß
der untere Theil der Ueberrest eiues alten Thurmes (vielleicht
Wach- od. Wartthurmes?) geweseu sei. Welcher Zeit derselbe
aber augehört habeu mag, läßt sich nicht bestimmen. Jn der
Nähe der Kapelle jedoch, nn der nach Kocheudors sührendeu
Straße wurden römische Ziegel und Heizungsröhren gefunden.
German. Alterthümer. (Wirt. Fr. 1866, S. 356.) Jm
Jahr 1866 wurde aus dem rechteu Kocheruser nördlich vom
Schloß ein 30—4(O im Durchmesser betrageuder, 6 — 8^ hoher
german. Grabhügel erössnet. Man sand die Brandstelle, eine
Lage von Asche und Kohlen, 1—5 Zoll hoch. Erz fand sich
nicht vor, dagegen viele Stücke zerbrochener Gefäße (Aschenkrüge)
von 2 bis 4 Linien Dicke, serner ein kleineres zierlicheres
Gesüß, eine Art Schüsselchen. — Jn der Nähe dieses Hügels
glaubt man noch 2 bis 3 andere zu erkeuueu. — 1872/73
wurde bei Grabarbeiten aus dem Reichertsberg ein Grab auf-
gedeckt (Reihengrab). Fuude: Reste von menschlichen Gebeinen
und schwärzlich gebrannten Gesässen. Von Münzen wurde eine
Kupfermünze vom Kaiser Diocletian gesunden.
Flurnameu: Hohestraße, im Sträßle, im Nonneuhof,
Müurich, Kappelesäckcr, Kappelesslur.