Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Es sindet im Ort jährlich ein Viehmarkt statt, der jedoch
seinein Ende entgegenzugehen scheint.

Stistnngen existiren keine.

Alterthümer. Ueber die in Olnhansen gesnndenen
römischen Denksteine s. oben S. 227.

Von Flnrnamen nennen wir: kleine vordere Hosstatt (gegen
Widdern), hintere Hofstatt (gegen Jagsthausen). Ferner wnrden
im Walde aus dem Simonsberg die Grnndmanern nnd Spuren
eines über 70 Fnß langen alten Gebändes von rechteckiger Form
ansgegraben, vielleicht römisch.

Olnhansen heißt alt, wenn wir von dem nnr vermntheten
Ollnnbusnn 781, welchem übrigens noch 1278 Ollinlinsen
entspricht, absehen, 01- Oül- Alhansen, also im Unterschied von
dem schlechtweg Hansen genannten nnd nachher dnrch den Fluß
bereichneten Jagsthausen: das aalreiche Hausen (Ol, Mehrzahl
Olle, mnndartlich für Aal, Aele), was Olnhansen heute noch ist.
Der Ort, dcr wie Jagsthausen altrömisch ist, gehört, wenn nn-
sere Beziehung des ^clollnnllusen (— nel Ollnnliuson) im
Traditionenbnch der Abtei Lorsch an der Bergstraße aus unser
O. richtig ist, zn den ältesten mit Namen gcnannten Gemeinden
des Bezirks, hat im 13. Jahrhnndert eigencn, noch hente in
zahlreichen Gliedern sern von dem Ursitz sortbestehenden Adel
(1245. 1457?), erscheint aber gleichzeitig (1277) als Lehen
der Herren von Dürn und des Bischofs von Würzburg, welche
ihrerseits verschiedene Edellente, insbesondere die Herren von
Berlichingen (1300 ss.) damit belehnen. Außerdem sind von
srühe an die Klöster Schönthal (1290 ss.) und Seligenthal
(vor 1332) das Stist Mosbach (vor 1449) in O. begütert,
letzteres zugleich Patron der Psarrei. Anch der Psalzgras von
Heidelberg hatte hier wie in Jagsthanscn etliche Unterthanen
(1495. 1504).

Bis 1329 nach Widdern eingepfarrt, erhielt O. in diesem
Jahr einen eigenen Kaplan, der noch längere Zeit in einiger
Abhängigkeit von der ehemaligen Mntterkirche nnd deren Pfarrer
geblieben ist. Schon hundert Jahre nach Gründnng der Stelle
wnrde das Kaplaneihaus banfällig und mnßte deswegen der
Gottesdienst von Jagsthansen ans versehen werden. Als später
die Herren von Berlichingen sich der Sache annahmen, erregte
dies die Eifersucht des Patrons, des Stifts Mosbach, weshalb
zu Ansang des 16. Jahrhnnderts das Psarrhaus wieder auf-

Beschr. ron Württemb. 61. Heft. Oberamt Neckarsulm. 40
 
Annotationen