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ANMERKUNGEN

(Baidung und Dürer 1503-1508)

1 Zur Biographie Baidungs: Mbla Escherich, Hans Baidung Grien. Bibliographie 1509-1915 Straßburg 1916; A. Naegele,
Hans Baidungs schwäbische, nicht elsässische Heimat. Die christliche Kunst 18 (1921/22) 137 ff.; ders., Hans Baidung Griens
Heimat und Hochschätzung im Wandel der Jahrhunderte. Anz. f. Schweiz. Altertumskunde 25 (1923) 37 ff; ders.. Zwei
Briefe des Dr. Kaspar Baidung von Gmünd an und über seinen Bruder, den Maler Hans Baidung. Gmünder Heimatbll. 5
(1932) Nr. 12,155 ff.; C. Koch, Corpus, 3 ff; ders., NDB I (1953) 345 ff; ders., Vorwort zum Karlsruher Katalog 1959, 15 ff;
C. Koch ist auch die Feststellung des Geburtsjahres zu danken (Baidungs Geburtsjahr, 34 ff); in dem am 27. Juli
1534 in Straßburg erschienenen Epicedion für den Straßburger Komponisten Thomas Sporer von Sixtus Dittrich findet sich
ein Holzschnitt-Selbstbildnis Baidungs, das durch die Unterschrift gesichert ist, die sein Alter mit 49 Jahren angibt. Eine Zeich-
nung dazu (C. Koch, Corpus, Nr. 138) nennt das gleiche Lebensalter.

2 Zuerst, um 1505, beginnt Baidung mit einem Weinblatt zu signieren und etwa gleichzeitig kommt das Monogramm HB
ligiert neben dem Weinblatt vor. Das Monogramm HG in Ligatur ist erst für 1507 auf dem Hallenser >Sebastians-Altar< in
Nürnberg und dem Kupferstich mit dem ungleichen Paar gesichert (Baidung Kat. Ausst., Gemälde, Nr. 4-8; Kupferstiche II,
Nr. 4). Die aus der Zeit um 1506/07 stammende Zeichnung mit dem >Leichnam Christi< (Privatbesitz, Baidung Kat. Ausst.,
Nr. 112) zeigt zuerst die seit 1509 vorwiegende Monogrammform mit H, G und B in Ligatur, der Katalog hält jedoch die
Eigenhändigkeit für nicht ganz gesichert und das G für vielleicht nachträglich eingesetzt. Auf den problematischen Stich der
>Verkündigung< nach Schongauer (Baidung, Kat. Ausst., Kupferstiche II, Nr. 7), der ebenfalls das Monogramm HG in Ligatur
zeigt, wird noch näher eingegangen (s. u. S. 81 £). Zu Baidungs Signatur vgl. C. Koch, Corpus, 19 ff. Die Deutung des Ruf-
namens Grien aus Grün - auf dem Sebastians-Altar in Nürnberg von 1507 zeigt sich Baidung übrigens in grünem Gewand -
ist jener von grienen = greinen vorzuziehen. Dafür spricht auch die frühe Weinblattsignatur.

8 >mehr hab ich für I gülden hans grün verkaufe (H. Rupprich, Düremachlaß, 167, Sp. I, Z. 270/71 und Anm. 536). Es könnte
sich dabei um Holzschnitte der großen Einzelblattserie handeln, die Baidung ab 1505 in Dürers Werkstatt geschaffen hat.
(Vgl. M. Geisberg, >Des Grünhansen Dingt. 31 Westfalen 26 [1941] 193 ff. u. F. Winkler, Dürer, 1957, 122). Da ein Teil dieser
Holzschnitte auch mit nachträglich eingefügtem Dürermonogramm vorkommt (vgl. Katalog, Nr. 54, 60-63), wurde bereits
vermutet (Kat. Ausst. Nürnberg 1961, 21), es handle sich dabei um ein Signet Dürers selbst, das die in seiner Werkstatt ent-
standenen Arbeiten als sein Verlagseigentum, kennzeichnen sollte. Dieser Hypothese steht aber J. Meders (Dürer-Katalog,
Wien 1932, 51) Feststellung entgegen, der auf Grund der Wasserzeichen zu einer Datierung der nachträglich signierten Abzüge
in das späte 16. Jh. neigt.

4 H. Rupprich, Düremachlaß I, 1956, 251, Dokument 15.

(Baidung vor dem Eintritt bei Dürer)

5 Die Brücke von dem gesicherten Holzschnitt-Selbstbildnis aus dem Jahr 1534 und der gleichzeitigen Pariser Zeichnung dazu
zu dem Baseler Kopf bietet das Selbstporträt in grünem Gewand auf dem 1507 datierten >Sebastians-Altar<, auf das gleich
noch näher eingegangen wird. Vgl. den Holzschnitt von 1534 (Baidung Kat. Ausst., 389) und die Zeichnung K 138 mit
unserer Farbtaf. 1. F. Winkler (1939,14) setzte zu dem Selbstbildnis noch ein Fragezeichen.

6 W26.

7 W 268-280; E. Panopsky (Dürer I, 90 f.) nimmt die Einwirkung von Bildniszeichnungen Leonardos als auslösend an.

8 Siehe dazu C. Koch, Corpus, Nr. 7, und Einführung, 23. Die Zeichnung in Budapest mit dem >Schmerzensmann und dem
knienden Christoph Scheurb (K 5) wird aEein zur Verankerung zitiert. Aber das kleine Stifterköpfchen läßt über ähn-
liche und für Baidung im aEgemeinen charakteristische Formprägnanz der Umrisse hinaus einen näheren Vergleich kaum zu.
Auch technisch gibt es in diesem feinziselierten Schwarzfederblatt keine näheren Analogien. Und wenn auch wir im folgenden
C. Kochs FeststeUung anerkennen werden, daß innerhalb der Zeichnungen von 1503 und von 1504 sich eine Tendenz zu
strafferen und stärker vertikalisierten Formen erkennen läßt, so ist doch zu fragen, ob Baidung nicht vor jenen Zeichnungen
von 1503 eine hierin ähnliche Phase durchlaufen hat.

9 K 8, 22.

10 Hierzu vgl. S. 5. Für Stammes- und Generationsstil der Baseler Baldung-Zeichnung ist aufschlußreich, daß ein so feiner Kopf
wie H. A. Schmid (Rep. f. Kstwiss., 21 [1898]), unter Ablehnung der Baldung-Zuschreibung von G. v. Terey (Zeich-
nungen, 1894) an ein Selbstbildnis des jungen Niklaus Manuel Deutsch geglaubt hat.

(Die Jahre 1503 und 1504)

11 Vgl. W 224-228, 232.

12 Das Datum 1502 trägt der berühmte >Feldhase< der Wiener Albertina (W 248); der >Windhund< in Windsor (W 241) ist im
>Eustachius-Stich< verwendet.

13 1500 ist der >Frauenakt< in London (W 411/12) datiert. E. Panofsky (Dürer II, 152, Nr. 1627) hat die Echtheit des Datums
erfolgreich begründet. Ihm hat sich F. Winkler (Dürer, 1957, 145, Abb. 72) angeschlossen, in Korrektur zu seinem Corpus,
wo das Blatt in Anschluß anE. Flechsig (Dürer II, 421) 1506 datiert worden war.
 
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