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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0019
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Abb. 2. Oberstadion

Pfarrkirche. Hl. Margarethe und Agnes vom Marienaltar.

Aufbau des Körpers in seiner vielfachen Achsenverschiebung, die Behand-
lung des nach einwärts geschobenen Knies, der weite bauschige Mantel mit
den am Boden schleifenden Staufalten, der dem an sich schmalen Körper
Fülle und Rundung gibt, die ganze Drapierungsart nrit ihrem Gegensatz von
reich belebten Partien und glatten Flächen: das alles sind Übereinstim-
mungen, die auf nähere Beziehungen deuten. Simon Bainberger war, wie
Schmitt nachgewiesen hat, zwischen 1478 und 1490 am Oberrhein tätig.
In dieser Zeit dürfte der Meister des Schongauer-Altärchens mit ihm in
Berührung getreten sein. Auch die Malereien der Flügel weisen ja in ihren
Vorlagen auf Beziehungen zum Oberrhein hin.

Restlos freilich ist derMeister des Schongauer-Altärchens nicht vomOber-
rhein abzuleiten. Sein Stil hat nicht nur eine Wurzel. Neben oberrheinischen
Gepfiogenheiten macht sich einheimische schwäbische Art geltend. Die
weich verssießende Faltengebung (zu vergleichen wäre etwa der Johannes

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