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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0022
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Abb. 5. Dornstadt

Pfarrkirche. Hl. Katharina.

Abb. 6. Dornstadt Abb. 7. Dornstadt

Pfarrkirche. Hl. Barbara. Pfarrkirche. Hl. Apollonia.

zarten Gesichtszüge verraten ein gewähltes Formempfinden; der Kontur ist
bewußt auf ein Ideal anmutsvoller Bewegung hingearbeitet. Formal besteht
besonders zu Oberstadion nahe Verwandtschaft. Man vergleiche die Art des
Stehens, das seitliche Herausdrücken der einen Hüfte und das gerade Vor-
treten des Oberschenkels. Fbenso gibt sich in der länglichen Form der Köpfe
und in der gedrängten Riefelung der stark gewellten Haare ein enger Zu-
sammenhang kund. Auch auf die gleiche Fage des Kindes, quer vor der Brust
der Mutter, darf aufmerksam gemacht werden. Nicht zum mindesten zeugt
die Behandlung und Anordnung der Gewandung von denselben Gepssogen-
heiten kiinstlerischer Gestaltung. Zu jeder der drei in Oberstadion verwende-
ten Drapierungsarten finden wir in Oberdrackenstein das Gegenstück. Die
breite Diagonalraffung des Mantels ist den beiden Madonnen gemeinsam.
Der glatte vertikale Fall des Kleides bei der hl. Margarethe zu Oberstadion
kehrt in annähernd gleicher Art bei der hl. Katharina in Oberdrackenstein
wieder. Mit der Kombination der Diagonal- und Vertikaldrapierung kommt

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