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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0023
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Abb. 8.

Oberdrackenstein

Pfarrkirclie. Hl: Barbara.

Abb. 9.

Oberdrackenstein

Pfarrkirclie. Madonna.

Abb. 10.

Oberdrackenstein
Pfarrkirche. Hl. Katliarina.

die hl. Barbara der hl. Agnes zu Oberstadion nahe. Aber gerade in der Ge-
wandgebung liegen auch wieder die Hauptunterschiede. Von denr ober-
rheinischen Einssuß, der in Oberstadion so stark mitsprach, ist bei den wohl
erst spät in den 90er Jahren entstandenen Figuren von Oberdrackenstein
nichts nrehr zu spiiren. Sie verwenden die gleichen Fornren, interpretieren
sie aber anders. Die Ulmische Art hat sich durchgesetzt. Auch die Erlrart-
Werkstatt scheint schon etwas abgefärbt zu haben. Die ruhigere Dinien-
fiihrung in den Gewändern, die größere Zusamnrenfassung des Konturs und
gewisse Figentsimlichkeiten der Drapierung und Faltengebung, wie die ge-
rundeten Röhren unr die Hiiften und der weiche Vertikalfall des Mantels
vor dem Ueib der Maria erinnert an diese 1. Bei aller Betonung verwandten
vStilempfindens wird nran kaunr wagen diirfen, die Figuren von Oberdracken-
stein der gleichen Hand zu geben wie das Schongauer-Altärchen und den
Marienaltar in Oberstadion.

Denr Kreis der hier zusammengestellten Bildwerke gehören in loserer
Fornr noch verschiedene Finzelfiguren aus der Unrgebung von Ulnr an,
die jedoch untereinander teilweise nur geringe Beziehungen aufweisen.
Qualitativ nicht besonders hoch steht eine Madonna (Abb. 11), die in der

1 vgl. die ausführliche Darstellung in Kap. II.

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