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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0075
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Frenid und andersartig könnte sich innerhalb des von Weise zusammen-
gestellten Oeuvres auf den ersten Blick die strenge Madonna (Abb. 67) der
Sammlung Örtel ausnehmen, die Weise der gleichen Gruppe zuzählt. Um
so überraschender ist es, ein Gegenstück zu ihr in eben dem Altar von
Uichtental zu finden, der auch die eben besprochene hl. Margarethe birgt.

In der Muttergottes (Abb. 68) des Isichtentaler Altares haben wir eine nahe
Verwandte der Madonna Örtel vor uns. Der gleiche wtirdige Ernst, die
nämliche Schlichtheit der Auffassung und dasselbe gedrungene Körper-
ideal charakterisiert die beiden Figuren. In der Wiedergabe der Drapierungs-
motive machen sich verwandte Prinzipien geltend. Auch die Lichten-
taler Madonna läßt wieder den Zusammenhang mit Multscher erkennen.
Die von Weise versuchte Zusammenstellung einer Werkstatt, die in den
späteren Jahrzehnten des 15. Jahrhunderts die Multscher-Traditionen fort-
gesetzt hat, gewinnt durch den Dichtentaler Altarschrein, der ihr gleich-
falls zugezählt werden muß, vermehrte Wahrscheinlichkeit.

Abb.67. SammlungÖrtel

Madonna.

Abb. 68. biehtental

Nonnenchor. Madonna.

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