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Otto, Gertrud; Watzinger, Carl; Weise, Georg
Die Ulmer Plastik der Spätgotik — Tübinger Forschungen zur Archäologie und Kunstgeschichte, Band 7: Reutlingen, 1927

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https://doi.org/10.11588/diglit.31325#0107
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Schramms einzureihen. Für beide Attributionen waren stilistische Grtinde
bestimmend. Charakteristisch ftir Schramm ist vor allem die Gesichts-
bildung. Das schmale Oval des Kopfes wird betont durch die gerade und
feinrückige, weit vortretende Nase. hinienhaft begrenzt erscheinen alle

Abb. iio. Sigmaringen

Fürstl. Sammlung. Ivreuztragung aus Petershausen.

Finzelheiten, die Augen vor allem und der Mund. Auch die Halsringe ver-
raten die Vorliebe ftir scharfe zeichnerische Finienführung. Einen eingehen-
deren Vergleich der wenigen ftir Schramm in Betracht kommenden Werke
erschwert das verschiedene Format und die verschiedene Art des Dar-
stellungsvorwurfes. Eine gewisse Zierlichkeit der Formgebung bewirkt
den intimen Charakter der beiden kleinfigurigen Gruppen. Wenn man
dem Gehalt nach Verwandtes nennen will, wäre in erster Dinie auf das
Schongauer-Altärchen des Ulmer Münsters hinzuweisen, das auch zeitlich
den Berliner Szenen nahesteht. Größer und strenger in der Auffassung
ist die Verkündigungsmaria der Sammlung Ullmann, die sowohl in der

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