VI
Vorwort.
schon deshalb nicht zuverlässig und erschöpfend, weil eine grosse
Anzahl der schreibenden Frauen, dem Vorurteil sich beugend, oder
aus anderen Gründen nicht unter ihrem weiblichen Namen ihre
Arbeiten der Öffentlichkeit übergeben haben und weil in denselben
nur die Bücher schreibende Schriftstellerin berücksichtigt ist, die
zahlreichen Frauen der Feder aber, welche als Mitarbeiterinnen von
Zeitschriften aller Art, als Übersetzerinnen, Redaktricen u. s. w. eine
mehr oder minder ansehnliche Stellung im Reiche der Feder einnehmen,
gar keine Berücksichtigung gefunden haben. Mit der stetig zu-
nehmenden Zahl der Frauenwerke, und mit dem Wachsen der
Achtung, welche ein grosser Teil derselben selbst in der litterarischen
Welt sich zu erringen vermochte, wird hoffentlich auch die Scheu
schwinden, mit dem vollen Namen für das einzustehen, was man ge-
schrieben hat.
Die Mangelhaftigkeit der vorhandenen Behelfe irgend eine
„schreibende“ Frau aufzufinden, oder über das bisher Geleistete einer
solchen Wissenswertes zu erhalten, legten der Herausgeberin die Idee
nahe, einen solchen Behelf zu schaffen und das vorliegende Werk ist
die zur That gewordene Idee.
Es liegt der Herausgeberin durchaus fern, für die vorliegende
Arbeit jene Zuverlässigkeit und Lückenlosigkeit zu beanspruchen,
die sie an den vorhandenen Quellen vermisst und beklagt; sie möchte
diese Arbeit als einen Versuch gelten lassen, ein Werk zu schaffen,
welches die gerügten Mängel in möglichst geringem Masse aufweist
und als ersten Schritt zu dem Ziele, welches ihr vorschwebt. Bei
diesem ersten Schritte hat sie aber ein ernstes Streben, ein fester,
nicht ermüdender, vor keiner Schwierigkeit und keinem Hindernisse
zurückschreckender Wille geleitet, um, wenn auch nicht Vollkommenes,
so doch ein Werk zu schaffen, das auch höheren Anforderungen in
dieser Richtung entsprechen soll.
Die Herausgeberin kann es sich nicht versagen, an dieser Stelle
auszusprechen, dass sie in diesem Streben von beteiligter Seite nicht
in dem Masse unterstützt wurde, wie sie es erwartete, und wie es
die Sache als solche verdiente. Das Klagelied des mangelnden Interesses
und geringen Entgegenkommens, welches alle jene Männer und Frauen,
die ähnlichen Aufgaben sich unterworfen hatten, in den verschiedensten
Tonarten gesungen haben, könnte auch sie anstimmen. Hätten die
Damen, insbesondere aber die Herren Verleger, welche die wieder-
holten Mahnungen und Bitten um Einsendung des verlangten Materials
unberücksichtigt liessen, eine Vorstellung, welche unendliche Mühe,
Vorwort.
schon deshalb nicht zuverlässig und erschöpfend, weil eine grosse
Anzahl der schreibenden Frauen, dem Vorurteil sich beugend, oder
aus anderen Gründen nicht unter ihrem weiblichen Namen ihre
Arbeiten der Öffentlichkeit übergeben haben und weil in denselben
nur die Bücher schreibende Schriftstellerin berücksichtigt ist, die
zahlreichen Frauen der Feder aber, welche als Mitarbeiterinnen von
Zeitschriften aller Art, als Übersetzerinnen, Redaktricen u. s. w. eine
mehr oder minder ansehnliche Stellung im Reiche der Feder einnehmen,
gar keine Berücksichtigung gefunden haben. Mit der stetig zu-
nehmenden Zahl der Frauenwerke, und mit dem Wachsen der
Achtung, welche ein grosser Teil derselben selbst in der litterarischen
Welt sich zu erringen vermochte, wird hoffentlich auch die Scheu
schwinden, mit dem vollen Namen für das einzustehen, was man ge-
schrieben hat.
Die Mangelhaftigkeit der vorhandenen Behelfe irgend eine
„schreibende“ Frau aufzufinden, oder über das bisher Geleistete einer
solchen Wissenswertes zu erhalten, legten der Herausgeberin die Idee
nahe, einen solchen Behelf zu schaffen und das vorliegende Werk ist
die zur That gewordene Idee.
Es liegt der Herausgeberin durchaus fern, für die vorliegende
Arbeit jene Zuverlässigkeit und Lückenlosigkeit zu beanspruchen,
die sie an den vorhandenen Quellen vermisst und beklagt; sie möchte
diese Arbeit als einen Versuch gelten lassen, ein Werk zu schaffen,
welches die gerügten Mängel in möglichst geringem Masse aufweist
und als ersten Schritt zu dem Ziele, welches ihr vorschwebt. Bei
diesem ersten Schritte hat sie aber ein ernstes Streben, ein fester,
nicht ermüdender, vor keiner Schwierigkeit und keinem Hindernisse
zurückschreckender Wille geleitet, um, wenn auch nicht Vollkommenes,
so doch ein Werk zu schaffen, das auch höheren Anforderungen in
dieser Richtung entsprechen soll.
Die Herausgeberin kann es sich nicht versagen, an dieser Stelle
auszusprechen, dass sie in diesem Streben von beteiligter Seite nicht
in dem Masse unterstützt wurde, wie sie es erwartete, und wie es
die Sache als solche verdiente. Das Klagelied des mangelnden Interesses
und geringen Entgegenkommens, welches alle jene Männer und Frauen,
die ähnlichen Aufgaben sich unterworfen hatten, in den verschiedensten
Tonarten gesungen haben, könnte auch sie anstimmen. Hätten die
Damen, insbesondere aber die Herren Verleger, welche die wieder-
holten Mahnungen und Bitten um Einsendung des verlangten Materials
unberücksichtigt liessen, eine Vorstellung, welche unendliche Mühe,