Über Störungen des Ziffernschreibens bei
Aphasisehen.
Von
Otto Sittig.
In einer in dieser Zeitschrift veröffentlichten Arheit habe ich
gewisse Störungen des Ziffernschreibens bei einer Hysterika im
Dämmerzustande beschrieben. Da die gleiche Störung — wie dort
auch erwähnt wird — nach einem paralytischen Anfalle, der apha-
sische Störungen zur Folge hatte, beobachtet werden konnte, lag
die Vermutung nahe, daß diese Störung des Ziffernschreibens auch
bei organisch bedingten Hirnaffektionen vorkommen könne. Durch
die Mitteilung einiger seither beobachteter derartiger Fälle möchte
ich nun diesen Umstand des weitern belegen und noch damit einen
Beitrag zum Verständnis der Erscheinung selbst liefern.
Den ersten der angeführten Fälle habe ich in der deutschen
chirurgischen Klinik zu beobachten Gelegenheit gehabt, wofür ich
dem Vorstande derselben, Herrn Prof. Schloffer, zu Danke ver-
pflichtet bin.
U. S., 26 Jahre, ledig, erlitt anfangs November 1914 einen Tan-
gentialschuß am Hinterkopf und wurde auswärts debridiert. Später
kam es zu einem Prolaps im Bereiche des linken Hinterhauptlappens
und einem Abszeß in diesem Prolaps mit ausgesprochenen nienin-
gitischen Erscheinungen, Nackenstarre, trüber Liquor. Nach Drai-
nage des Hirnabszesses und oftmals wiederholten Lumbalpunktionen
kam es in der zweiten Hälfte des Januar zum endgültigen Bückgang
der meningitischen Erscheinungen.
Als ich den Kranken im Februar sah, bot er folgendes: keine
Fazialisdifferenz. Arme frei, ebenso die Beweglichkeit der Beine,
Patellarreflex links normal, rechts gesteigert, Andeutung von Patellar-
Aphasisehen.
Von
Otto Sittig.
In einer in dieser Zeitschrift veröffentlichten Arheit habe ich
gewisse Störungen des Ziffernschreibens bei einer Hysterika im
Dämmerzustande beschrieben. Da die gleiche Störung — wie dort
auch erwähnt wird — nach einem paralytischen Anfalle, der apha-
sische Störungen zur Folge hatte, beobachtet werden konnte, lag
die Vermutung nahe, daß diese Störung des Ziffernschreibens auch
bei organisch bedingten Hirnaffektionen vorkommen könne. Durch
die Mitteilung einiger seither beobachteter derartiger Fälle möchte
ich nun diesen Umstand des weitern belegen und noch damit einen
Beitrag zum Verständnis der Erscheinung selbst liefern.
Den ersten der angeführten Fälle habe ich in der deutschen
chirurgischen Klinik zu beobachten Gelegenheit gehabt, wofür ich
dem Vorstande derselben, Herrn Prof. Schloffer, zu Danke ver-
pflichtet bin.
U. S., 26 Jahre, ledig, erlitt anfangs November 1914 einen Tan-
gentialschuß am Hinterkopf und wurde auswärts debridiert. Später
kam es zu einem Prolaps im Bereiche des linken Hinterhauptlappens
und einem Abszeß in diesem Prolaps mit ausgesprochenen nienin-
gitischen Erscheinungen, Nackenstarre, trüber Liquor. Nach Drai-
nage des Hirnabszesses und oftmals wiederholten Lumbalpunktionen
kam es in der zweiten Hälfte des Januar zum endgültigen Bückgang
der meningitischen Erscheinungen.
Als ich den Kranken im Februar sah, bot er folgendes: keine
Fazialisdifferenz. Arme frei, ebenso die Beweglichkeit der Beine,
Patellarreflex links normal, rechts gesteigert, Andeutung von Patellar-