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Paul-Pescatore, Anni
Der Meister der bemalten Kreuzigungsreliefs: ein Beitrag zur Geschichte der niederdeutschen Plastik im 15. Jahrhundert — Studien zur deutschen Kunstgeschichte, Heft 206: Strassburg: J.H.Ed. Heitz (Heitz & Mündel), 1918

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https://doi.org/10.11588/diglit.67612#0050
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5. ZUWEISUNG AN EINEN MEISTER.

Es ist bisher von dem «Meister» unserer Reliefs gesprochen
worden als sei er eine, wenn auch mit Namen nicht bekannte,
doch erwiesene und fest umrissene Persönlichkeit. Das ist nicht
der Fall. Die auffallende Uebereinstimmung der Werke in Dar-
stellung und Form sowie fast allen Einzelheiten veranlaßte
Goldschmidt, sie «unzweifelhaft auf dieselbe Werkstatt, wahr-
scheinlich auch auf dieselbe Hand» zurückzuführen1 und
auf Goldschmidt fußt die kurze Bemerkung bei Münzenberger-
Beissel ebenso wie die von Schlie 2. Auch in den vorstehenden
Ausführungen ist eine Künstlerpersönlichkeit vorausgesetzt, doch
mit dem Bewußtsein, daß diese Voraussetzung noch einer Be-
gründung und Rechtfertigung bedürfe.
Bei aller bis jetzt hervorgehobenen engen Verwandtschaft
der Reliefs, die die Herkunft aus derselben Werkstatt außer
Frage stellt, könnten Zweifel an derselben ausführenden Hand
noch bestehen bleiben. Die" Herstellung in einem großen, viele
Personen bei der gleichen Arbeit beschäftigenden Betriebe, wie
sie für die aus vielen einzelnen Figuren und Gruppen zusam-
1 A. Goldschmidt a. a. 0. S. 11.
3 Münzenberger-Beissel a. a. 0. Bd. II, 8. 158. Fr. Schlie, Die Kunst-
und Geschichtsdenkmäler des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin II,
S. 551.

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