wäre denn auf
seinen lnndlichen
Szenen, wie er
deren mehrere
nach dem Muster
PhilippWouver-
manns gemalt
hast hinter dem
seine kühle und
nüchterne, por-
zellaneneMalerei
allerdings gar
weit an Geist
und Leben zurück-
bleibt. Dennoch
Peter vvn Brh
Nach einer Photographie von Franz lsanfstaengl
das Verdienst,
doch endlich wie-
der einmal ins
nnmittelbare Le-
ben umihnherum
dreist hitieinzu-
greifen, statt die
Welt durch le-
derne Ajaxe zu
langweilen. So
führt er auch
den Beschauer
zuerst wieder an
die bayerischen
Seen oder aus die
MünchenerHoch-
ebene, zeigt ihm
das malerische
Lnndvolk, speziell
Dachauer Bäuer-
innen, ja schildert
uns sogar mit
peinlicher Ge-
wissenhaftigkeit das Münchener Oktoberfest in einer großen Radierung, deren hnnderte
von Figuren nicht ohne Reiz der Auffassung sind.
Jn seiner ganzen Thätigkeit ward Kobell sreilich bald verduukelt durch seinen
genialen Nachfolger Peter Heß, (geb. zu Düsseldorf 1792, f in München 1874).
Erst Schüler seines Vaters, des Kupferstechers E. C. Christ. Heß, der als ein sehr
strenger, an den Altdeutschen gebildeter Zeichner, glücklicherweise anch seine drei
Söhne wiederum zu ihrem wie zum strengsten Naturstndium anhielt, hatte Peter
schon früh solche Fähigkeiten und zngleich eine so entschieden realistische Gesinnung
gezeigt, daß er dadurch epochemachend für die ganze Schnle geworden ist. Denn er
war der erste, dessen Realismus zu einer Anzahl in ihrer Art klassischer Leistungen
führte und der durch dieselben den Münchener Naturalisten für lange Jahre
seltsame Verwüstungen anrichtet. Wir finden deren iu der nenen Pinakothek, andere im
Schlachtensaal der Residenz und in Schleißheim. Wenn man eines gesehen hat, so kennt
man sie indes alle, da sie sich kaum von einander ^mterscheiden in ihrer nnsäglichen Pe-
danterie, die eine Schlacht genau wie eine Parade nnr vom Standpunkt eines Korporals
ansieht. Kobell versteht seine Menschen weder geschickt zu verkürzen noch überhaupt wahr
zu bewegen, hat für Grnppiernngen nnd malerischen Reiz, für Belenchtnng und Lnftper-
spektive wie für Benntzung von Zufülligkeiten aller Art wenig Auge. Dagegen gibt er
dassWesentliche einer Aktion ziemlich deutlich, in einer Art sreilich, die einen bezweifeln
lüßt, ob er die Schlachten, die er malt, auch selber gesehen und nicht vielmehr alle
in seiner Stube mit Hülfe des Gliedermannes komponiert habe.
sich van der
Meulen - mehr
zum Mnster, als
die Natur. Jn-
des hat er wenig-
stens einige kolo-
ristische Vorzüge
selbst vor Adam
voraus,wirdvor-
ab nie bunt. Es
Offenbar nahm er
hat er dabei wie
Klein und Adam
37
seinen lnndlichen
Szenen, wie er
deren mehrere
nach dem Muster
PhilippWouver-
manns gemalt
hast hinter dem
seine kühle und
nüchterne, por-
zellaneneMalerei
allerdings gar
weit an Geist
und Leben zurück-
bleibt. Dennoch
Peter vvn Brh
Nach einer Photographie von Franz lsanfstaengl
das Verdienst,
doch endlich wie-
der einmal ins
nnmittelbare Le-
ben umihnherum
dreist hitieinzu-
greifen, statt die
Welt durch le-
derne Ajaxe zu
langweilen. So
führt er auch
den Beschauer
zuerst wieder an
die bayerischen
Seen oder aus die
MünchenerHoch-
ebene, zeigt ihm
das malerische
Lnndvolk, speziell
Dachauer Bäuer-
innen, ja schildert
uns sogar mit
peinlicher Ge-
wissenhaftigkeit das Münchener Oktoberfest in einer großen Radierung, deren hnnderte
von Figuren nicht ohne Reiz der Auffassung sind.
Jn seiner ganzen Thätigkeit ward Kobell sreilich bald verduukelt durch seinen
genialen Nachfolger Peter Heß, (geb. zu Düsseldorf 1792, f in München 1874).
Erst Schüler seines Vaters, des Kupferstechers E. C. Christ. Heß, der als ein sehr
strenger, an den Altdeutschen gebildeter Zeichner, glücklicherweise anch seine drei
Söhne wiederum zu ihrem wie zum strengsten Naturstndium anhielt, hatte Peter
schon früh solche Fähigkeiten und zngleich eine so entschieden realistische Gesinnung
gezeigt, daß er dadurch epochemachend für die ganze Schnle geworden ist. Denn er
war der erste, dessen Realismus zu einer Anzahl in ihrer Art klassischer Leistungen
führte und der durch dieselben den Münchener Naturalisten für lange Jahre
seltsame Verwüstungen anrichtet. Wir finden deren iu der nenen Pinakothek, andere im
Schlachtensaal der Residenz und in Schleißheim. Wenn man eines gesehen hat, so kennt
man sie indes alle, da sie sich kaum von einander ^mterscheiden in ihrer nnsäglichen Pe-
danterie, die eine Schlacht genau wie eine Parade nnr vom Standpunkt eines Korporals
ansieht. Kobell versteht seine Menschen weder geschickt zu verkürzen noch überhaupt wahr
zu bewegen, hat für Grnppiernngen nnd malerischen Reiz, für Belenchtnng und Lnftper-
spektive wie für Benntzung von Zufülligkeiten aller Art wenig Auge. Dagegen gibt er
dassWesentliche einer Aktion ziemlich deutlich, in einer Art sreilich, die einen bezweifeln
lüßt, ob er die Schlachten, die er malt, auch selber gesehen und nicht vielmehr alle
in seiner Stube mit Hülfe des Gliedermannes komponiert habe.
sich van der
Meulen - mehr
zum Mnster, als
die Natur. Jn-
des hat er wenig-
stens einige kolo-
ristische Vorzüge
selbst vor Adam
voraus,wirdvor-
ab nie bunt. Es
Offenbar nahm er
hat er dabei wie
Klein und Adam
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