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Winnefeld, Hermann
Altertümer von Pergamon (Band III,2, Text): Die Friese des groszen Altars — Berlin, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.927#0167
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'57

Besehreibung.

Die Besehreibung des kleinen Frieses solgt der von Schrader, Jahrb. d. Archaol. Intl. XV
(1900) S. 97 ss. vorgeschlagenen Anordnung der Rede, um die den Platten einmal gegebenen
Nummern beibehalten zu können. Im Gegensatz zur Besehreibung des großen Frieses muß
die des kleinen vielfach unbeitimmter bleiben, als man bei einer Darlegung des Tatbeitandes
erwartet: der kleine Fries ist sehr viel lückenhaster erhalten, er umfaßt Gegenstände der aller-
verschiedenücn Art mit lehr reichen und sehr mannigfaltigen Einzelheiten, die Figurengröße
betragt nur die Hälste von der Figurengröße des anderen Frieses, gleich starke Verletzung ist
alib lehr viel Hörender, und schließlich zeigt der Fries so viele Spuren von Unsertigkeit, daß
ost auch bei unbeschädigten Stücken die Absicht des Künstlers ungewiß bleibt. Das alles zu-
sammen ergibt eine große Unsicherheit des Verständnisses vieler Einzelheiten, deren Rede, an
lieh betrachtet, mehrdeutig sind und sür deren Erklärung es nicht möglich ist, aus dem ebenso
zweiselhasten Zuiammenhang der Darltellung Anhaltspunkte zu gewinnen.

1. Platte. Tasel XXXI1.
Conze, Erster vorlaufiger Bericht S. 68. Robert P.1 Abbildungen3: Collignon, Histoire de la sculpture
grecque II S. 528 Abb. 273. Ponlrcmoli-Collignon, Pergame S.91, Winter, Kunstgeschichte in Bildern
I Taf. 72, 2.
Aus 14 Bruchstlicken zusammengesetzt, aber sehr unvoilstandig. Kleine Teile der Standssache und
der rechten Stoßssäche sind erhalten. Höhe 1,45 m, Breite 0,70 m. — Reiie von Verdübelung und Ver-
klammerung sind nicht vorhanden; ein Klammerloch in der Rückleite hat ganz gesehlt oder war weit
aus der Mitte nach dem linken Plattenrand hin verschoben. — Gesunden ist das HauptlUick am Südrande
der Altarterrasse (H 6).
Am linken Rande des Erhaltenen, ursprünglich wohl im Mittelpunkt einer größeren, auf
die links anfioßende Platte übergreifenden Kompolition, ficht eine Apollon-Statuette von vorn
gelehen auf zylindrilchem Poitamcnt mit Fuß- und Krönungsprofil; dies Postamcnt wiederum

1 Auf die Untersuchungen Roberts im Jahrb. d. Archäol. Insi, wird nur mit den Buchstaben verwiegen, mit
denen die einzelnen Platten und Gruppen dort bezeichnet lind. A—II sind Jahrgang II (1887) S. 244 ff., I—P III
(1889) S.43 ff., Q—Z ebenda S. 87 ss. behandelt.
Da die Zahlung der Platten in Schraders Abhandlung, Jahrb. d. Archiiol. Intl. XV (1900) S. 97 ff. hier über-
nommen ist, schien eine Verweisung aus Schrader im einzelnen entbehrlich.
2 Nicht einzeln angesührt werden die Umrißzeichnungen, die, mit den zur Zählung der Gruppen verwendeten
Buchstaben bezeichnet, den Robertsehen Untersuchungen beigegeben sind, ebensowenig das aus diesen Zeichnungen
zusammengestellte und durch einige neue Zeichnungen vervollständigte Überlichtsblatt Schraders Jahrb. XV Tas. 1,
das hier Beilage 7 wiederholt wird.
 
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