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195. Von Dr. Lorenz Beheim (25. 8. 1511)

wurde Geuder Septemvir, was er auch bis zu seinem Tode 1532 blieb. Es lebten
damals und auch noch später drei hier in Betracht kommende Konrads in
Augsburg, Peutinger (zu dem P. schon 1502 in Beziehungen stand, s. Nr. 58),
Konrad Adelmann, Domherr in Augsburg von 1502 bis 1537, und der uns nur
durch einen einzigen Brief (Nr. 149) als Freund P.s bezeugte Konrad Fuchs,
wenn dieser nämlich mit dem Augsburger Briefschreiber C. Fuchs vom 12.Febr.
1507 identisch ist. Mit Konrad Adelmann, dem Bruder Bernhards, aber hat P.
unseres Wissens überhaupt nicht korrespondiert, und gegen Fuchs spricht der
Umstand, daß dieser an P. deutsch schrieb, P. ihm also wohl kaum einen
lateinischen Text zugemutet haben würde. Konrad Celtis, der unseres Wissens
zuletzt um Ostern 1507 in Augsburg war (Bupprich S. 596 ff.), kommt wohl
auch nicht in Betracht, da er bereits am 4. Febr. 1508 starb. So dürfen wir also
wohl an Peutinger denken. Für die Zeit der Abfassung des Schreibens spricht
als äußerer Grund auch, daß das Konzept, ein loses Blatt, neben einer vom
13. Dez. 1511 datierten lateinischen Übersetzung von Plutarchs ,,De his, qui
tarde a numine corripiuntur“ liegt und daß seine Wasserlinien mit dem Papier
dieser Übersetzung, die übrigens erst 1513 im Druck erschien, üb er einstimmen.
Über dem Konzept befindet sich der Anfang - nur eine Zeile - einer lateinischen
Übersetzung P.s von Lucians Charidemus. Aber auch aus inneren Gründen
möchten wir das Konzept ins Jahr 1511 setzen, da P. damals jenen argen
Konflikt mit den Älteren Herren hatte, der in Nr. 193 geschildert ist. Freilich
stand er überhaupt sein ganzes Leben lang mit verschiedenen seiner Kollegen auf
gespanntem Fuße, s. ebd. Anm. 38 und neben seiner Autobiographie von frühe-
ren Briefen etwa die an Anton Kreß, Nr. 44 und 55.
2 ,,ex te“ verbessert aus ,,te auctore“.
3 Es steht da ,,intellexi“, was aber keinen Sinn gibt.
4 Am Bande: ,,discrimen“.
5 P.s Schwester Juliana hatte am 13. Juli 1495 den Martin Geuder gehei-
ratet.
6 Die erste Hälfte des Wortes ist verkleckst.
195
Von Dr. Lorenz Beheim Bamberg, 25. Aug. 1511
Orig. 1 Bl. WZ: Ochsenkopf, die durch denselben gehende senkrechte Linie
oben mit einer Art Lanzenspitze, unten mit einer fünfblätterigen Blume verziert.
Beheim ist gebeten worden, Vorschläge für den Bau eines Turms
in Ulm zu machen. Macht solche, unterstützt sie mit Zeichnungen.'1
Über einen nicht näher bezeichneten, in Bamberg anhängigen Pro-
zeß, an dem P. und Beheim als Anwälte beteiligt sind.
Praecipuo viro domino Wilibaldo Pirckhaimer, civi Nurmber-
gensi, amico singularissimo.
 
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