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P. unterrichtet seine Neffen Geuder 131
Geuder [der ,,Triumvir“, d. h. dritter obrister Hauptmann in Nürnberg, was
er Ostern 1515 wurde] seine Söhne gut erzogen und sie in den Wissenschaften
habe ausbilden wollen; Bl. 4 und 5: Formeln und Beispiele für logische
Schlüsse; Bl. 6: Einige lateinische Adjektive, ins Deutsche übersetzt; Bl. 7:
Bhetorische Dispositionen u. dgl. m.), Pirckh. 296, namentlich Bl. 1 (Defini-
tion der Fabel, der ,,Narratio“ usw. nach des griechischen Bhetors Aphthonius
sophista [um 400 n. Chr.] Progymnasmata [Exercitamenta]), Pirckh. 298
(Stilübungen auf Bl. 2-4, 7 und 9). Auch Pirckh.288 (2 Bl., Aufzählung von
Tugenden, lateinisch und griechisch) und 186 (P. berät einen jungen Mann
des Studiums halber) könnten hierher gehören; ob auch Pirckh. 128 (beginnt:
Inter omnia bona . . . nil aeque me ac litterae delectant), ist fraglich, dies könnte
wohl mehr ein Selbstbekenntnis sein. Die Sprache dieser Stücke ist, wo nichts
anderes bemerkt ist, durchweg lateinisch.
Über die Widmung eines Buches des Cochläus an Hans Geuder, den ältesten
und begabtesten von P.s Neffen, s. Nr. 204 Anm. 25.
2 Wegen der Datierung s. Nr. 202 Anm. 1. Aus der Aufführung einer Menge
Heilmittel auf demselben Blatte, die übrigens wohl mit anderer Tinte erfolgt
ist, kann hinsichtlich der Zeit nichts geschlossen werden.
3 So! Verschlimmbessert aus ,,homine“!
4 Auch der älteste Geuder kann nicht vor dem Jahr 1512 ins Ephebenalter
getreten sein, s. Nr. 202 Anm. 1.
5 Doch wohl: ,,nach altem Brauch.“
204
Von Johannes Cochläus Nürnberg, 21. Febr. 1512
Gedrucktes Schreiben als Einleitung bzw. Zwischenwidmung1 zu dem 2. Buch
der von Cochläus herausgegebenen drei Bücher ,,Meteororum“ d. i. der Meteoro-
logien des Aristoteles in der lateinischen Paraphrase (Umschreibung) des
Jacobus Faber Stapulensis ,2 Der genaue Titel lautet: SDteteovotogia
QlriftoteHö. Sieganti || Jacobi Fabri Stapulensis Paraphrasi explanata. ||
Comentarioqj Joannis Coclaei Norici declarata || ad foelices in philosophiae
studiis successus || Calcographiae iamprimu demandata. || Es folgt ein Holz-
schnitt mit Verbildlichung einiger der wichtigsten Naturerscheinungen (Ge-
witter, Begenbogen usw.) und darunter 5 Distichen des ,,Chelidonius Muso-
philus. Ad Lectorem.“ [am Ende, jedoch vor dem Index:] < Explicit Meteoro-
logia Aristotelis: quä Stapulensis Paraphrasi || extricauit. Coclaeus cömetario
declarauit. Impressa Norinbergae. In || officina Friderlci Peypusz. Anno
salutis. Μ. CCCCC. XII. Tertio Idus || Nouembris. [94 gez., 5 ungezählte
Blatt. 4°]. Vgl. Panzer VII 452 nr. 88. Unser Schreiben steht auf Bl. 23.
Danach hier wiedergegeben mit modernisierter Orthographie.
Fragt, ob er die im vorigen Sommer aus gearbeitete Meteorologie
des Aristoteles drucken lassen solle. Ausfälle auf die scholastische

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