164 Rechle Seite des Corso, Reste der Ebene nach den Bergen.
Huss des Wassers gedient zu haben scheint, und zwei eben-
falls antike Gnomen.
Im folgenden Zimmer sieht man ein merkwürdiges Mo-
nument des Alterthums, in dem Fragmente einer Brunnen-
mündung von pentelischem Marmor, welches sich ehemals
im Palaste der Familie Colonna zu Genazzano bei Palestrina
befand, wo es mit der neueren Ergänzung, die mehr als
die Hälfte dieses Cylinders begreift, zum Fusse eines kleinen
Tisches diente. In schöner Arbeit im Tempelstyle erscheinen,
in dem ziemlich verwitterten Marmor dieses Fragmentes,
die stehenden Figuren des Jupiter, zu dem der Adler empor-
schaut, mit dem Scepter in der Rechten, und der Ceres, die,
mit Aehren bekränzt, in der Linken ebenfalls einen Scepter
hält, indem sie Mohn und Aehren einer männlichen Figur
darreicht, von welcher der ganze obere Theil verloren ge-
gangen ist. Die Schenkel der letzteren sind mit einer unter
den Hüften gebundenen Schürze bekleidet. Die Flügel an
ihren Füssen sollten in derselben den Mercur erkennen
lassen: allein Welcker, der diese Vorstellung auf die Stistung
des Ackerbaues durch die Demeter bezieht, glaubt in ihr
wahrscheinlicher den Triptolemos zu vermuthen. Zwischen
dieser Figur und der Ceres steht die Cista mystica, aus der
sich eine Schlange erhebt. *)
*) Siehe Welcker's Zeitschrift 1. Band, p. 96, und seq. Auch
ist daselbst durch einen Kupferstich (Taf. II. no. 8) dieses
Monument bekannt gemacht. Zur Berichtigung der dabei von
Welcker angeführten Beschreibung Zoega's bemerken wir Fol-
gendes : die angebliche Laubbekränzung Jupiters ist nicht vor-
handen. Der Gott hat eine Hauptbinde, welche einem aus
zwei Reihen bestehenden Wollengessechte ähnlich scheint,
jedoch bei dem sehr verwitterten Marmor sich als ein Schmuck
dieser Art nicht für gewiss angeben lässt. Sonderbar ist, dass
Zoega in dem Scepter der Ceres eine Wurfsehaufel erkennen
wollte, weil er den Deckel der Cista mystica mit dem Stabe
dieses Scepters verbunden glaubte. Auch hat Welcker diesen
Irrthum bemerkt, obgleich er in dem schildförmigen Gegen-
stände nicht den Deckel der Cista erkannte, weil er die fehler-
hafte Zeichnung des Kupferstiches vor Augen hatte, in welchem
derselbe im Durchmesser bedeutend grösser als die Cista, und
dadurch zu ihrem Deckel unpassend erscheint. In dem Marmor
sind jedoch die Durchmesser beider Gegenstände einander
vollkommen entsprechend. Die Gestalt der Cista ist im Kupfer-
stiche ebenfalls nicht dem Originale gemäss, und viel zu hoch
Huss des Wassers gedient zu haben scheint, und zwei eben-
falls antike Gnomen.
Im folgenden Zimmer sieht man ein merkwürdiges Mo-
nument des Alterthums, in dem Fragmente einer Brunnen-
mündung von pentelischem Marmor, welches sich ehemals
im Palaste der Familie Colonna zu Genazzano bei Palestrina
befand, wo es mit der neueren Ergänzung, die mehr als
die Hälfte dieses Cylinders begreift, zum Fusse eines kleinen
Tisches diente. In schöner Arbeit im Tempelstyle erscheinen,
in dem ziemlich verwitterten Marmor dieses Fragmentes,
die stehenden Figuren des Jupiter, zu dem der Adler empor-
schaut, mit dem Scepter in der Rechten, und der Ceres, die,
mit Aehren bekränzt, in der Linken ebenfalls einen Scepter
hält, indem sie Mohn und Aehren einer männlichen Figur
darreicht, von welcher der ganze obere Theil verloren ge-
gangen ist. Die Schenkel der letzteren sind mit einer unter
den Hüften gebundenen Schürze bekleidet. Die Flügel an
ihren Füssen sollten in derselben den Mercur erkennen
lassen: allein Welcker, der diese Vorstellung auf die Stistung
des Ackerbaues durch die Demeter bezieht, glaubt in ihr
wahrscheinlicher den Triptolemos zu vermuthen. Zwischen
dieser Figur und der Ceres steht die Cista mystica, aus der
sich eine Schlange erhebt. *)
*) Siehe Welcker's Zeitschrift 1. Band, p. 96, und seq. Auch
ist daselbst durch einen Kupferstich (Taf. II. no. 8) dieses
Monument bekannt gemacht. Zur Berichtigung der dabei von
Welcker angeführten Beschreibung Zoega's bemerken wir Fol-
gendes : die angebliche Laubbekränzung Jupiters ist nicht vor-
handen. Der Gott hat eine Hauptbinde, welche einem aus
zwei Reihen bestehenden Wollengessechte ähnlich scheint,
jedoch bei dem sehr verwitterten Marmor sich als ein Schmuck
dieser Art nicht für gewiss angeben lässt. Sonderbar ist, dass
Zoega in dem Scepter der Ceres eine Wurfsehaufel erkennen
wollte, weil er den Deckel der Cista mystica mit dem Stabe
dieses Scepters verbunden glaubte. Auch hat Welcker diesen
Irrthum bemerkt, obgleich er in dem schildförmigen Gegen-
stände nicht den Deckel der Cista erkannte, weil er die fehler-
hafte Zeichnung des Kupferstiches vor Augen hatte, in welchem
derselbe im Durchmesser bedeutend grösser als die Cista, und
dadurch zu ihrem Deckel unpassend erscheint. In dem Marmor
sind jedoch die Durchmesser beider Gegenstände einander
vollkommen entsprechend. Die Gestalt der Cista ist im Kupfer-
stiche ebenfalls nicht dem Originale gemäss, und viel zu hoch