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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0599
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Allgemeine Einleitung.

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Dio (4% 40) uns eine Besitzung des Antonius neben den Gärten
Cäsars, der jüngere Plinius (epist. IV.3) eine von Regulus Consi-
dius als weitläufig, mit Hallen und Bildsäulen geschmückt nennt.
Die berühmtesten aber waren die GärtenCäsars, welche der
Dictator dem Volke vermachte. Sie lagen am Flusse und schlos-
sen den Tempel der Fors Fortuna ein, erstreckten sich also etwa
von S. Michele bis gegen Ponte rotto. Dass sie nicht näher an der
alten Stadt lagen, geht aus der Angabe des Calendarium Ami
terninum (bei Orelli L. (, p. 392) hervor, wonach man am
ersten Meilensteine der Fors Fortuna opferte. Rechnet man
nun die Entfernung zwischen der Porta Flumentana, von wo
die Via Portuensis wahrscheinlich ausging und auf der pala-
tinischen Brücke (Ponte rotto) die Tiber überschritt, und S.
Michele, so wird ungefähr eine Millie herauskommen. Nibby
(Roma nel 1838 tom. II. p. 310 ff.), durch den Irrthum, die
Mauern der alten Stadt hätten sich bis an den Janiculus erstreckt,
verführt, setzt die Gärten freilich weit vor Porta Portese.
Neben diesen Gärten erbaute Augustus zuerst für die
nachgeahmten Seegefechte, womit man das Volk zu ergötzen
pflegte, eine Naumachie, welche noch zur Zeit der No-
titia stand, und um sie mit Wasser zu füllen, legte er die
Aqua Alsietina an, über deren schlechtes Wasser Frontinus
eben so klagt, wie die heutigen Bewohner von Trastevere über
die Acqua Paola. Man fand bei S. Francesco a Ripa und S.
Cecilia bedeutende Stücke eines Mosaikfussbodens und von
Travertinpfeilern, welche letztere sich von der Via di S.
Francesco bis S. Cecilia hinzogen, und schloss desshalb mit
grosser Wahrscheinlichkeit, dass die Naumachie, welclie durch
Cäsars Gärten von der Tiber getrennt war, den Raum zwischen
S. Francesco und S. Cecilia einnahm (S. Bartoli no. 59—61).
Vermuthlich war es auch die Aqua Alsietina, welche jene
Mühlen trieb, die in grosser Zahl am Abhange des Janiculus
lagen und einen ansehnlichen Theil des Brodbedarfs der
Stadt verschafften. Sie müssen besonders in der spätern Zeit
wichtig und zahlreich gewesen sein, da sie in der Notitia vor-
kommen, von Procopius (B. G. I. 15) ausführlich beschrieben
werden, und sich ein eigenes Edict des Fräfecten der Stadt
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