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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Editor]
Versteigerung einer Sammlung Gemälde aus niederrheinischem und anderem Besitz, sowie aus dem Nachlaß Théodore Gudin †: Sammlungen alter und neuer Japan- und China-Kunstgegenstände, Silbergerät u. Schmucksachen, Bronze- und Marmorfiguren, Fayencen, Porzellane und Kristalle; Perser Teppiche, Möbel, Musikinstrumente, türk. Zimmer-Einrichtungen usw.; Versteigerung am 21., 22., 23. und 24. März 1921 — Hamburg, 1921

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https://doi.org/10.11588/diglit.33117#0008

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6 -

jährige Frühjahrsschau ein lebhafles, bis auf das Äusland sich ersfreckendes Echo
gefunden hat. Man hat sich weit über die Mauern Hamburgs hinaus mit diesen
umfassenden, alle künstlerischen Gebiete streifenden Aussteliungen befreundet und
daran gewöhnt, jefet nicht nur in Berlin die Zentrale zu sehen, von der der Kunst-
markt, der deutsche wie der internafionale, Anregungen und Befruchtungen
empfängt.

Die Frühjahrsauktion, mit der das Haus Pohl an die Oeffentlichkeit fritt,
umfa&t alle Gebiete des Kunsfmarkfes, des historischen und des modernen, bis
hinab zu seinen kunstgewerblichen Ausläufern. In ihrem Miftelpunkt steht wiederum
eine Sammlung von Gemälden alter und neuer Meister, diesmal aus nieder-
rheinischem Besife, die noch eben rechtzeitig vor der neuen Besebung durch die
Entenle den Weg nach Hamburg gefunden hat. Wie die in den früheren Monaten
zur Versteigerung gelangten auswärtigen Sammlungen, zeichnet sich auch diese
durch eine Reihe ersler Namen uus. Wir weisen nur auf Hans v. Bartels,
A. Lutteroth, K. Hagemeister, Graf von Kalckreuth, A. Achenbach und H. Mad<art
hin. Auch Frife Schnihler, dem, wie die Kunstfreunde sich nocti erinnern werden,
vor kurzem hier eine eigene Ausstellung gewidmet war, ist mit hervorragenden
Werken verireten. Von ausländischen Meistern nennen wir nur Gerard Verten,
G. van Emeridi, B. Delaroche, Namen die dem Kunstsammler sofori ein Bild von
den Oualitäfen dieser Sammlung geben. Als Sonderkollektion kommen Gemälde
jean Theodore Gudin’s, des bekannlen französischen Marinemalers unter den
Hammer. Von Gudin, den die Kunstkrifik den zweiten Claude Lorraine genannf
hat, hängen in der Hamburger Kunsihalle, in der Berliner Nationalgalerie und in
der Stultgarter Gemäldesammlung Werke. Das, was man an ihm so gerühmt
hat, das feine Gefühl für die Harmonie der Töne, das schöne Kolorit, die klare
meislerlidie Gesamtwirkung, ist auch an den hier vertretenen Gemälden zu be-
merken — hir den Sammler eine werfvolle Gelegenheit, seine Kunsischälze um
einige Gudin’s zu bereidiern. Daneben werden noch Handzeichnungen, Radie-
rungen und Stidie versdiiedener Meister und verschiedener Epochen zur Ver-
steigerung gelangen.

Einen breiien Rahrnen nehmen in der Märzausslellung

Japan- und China-Kunsigegensiände

ein, deren iiberraschende Fülle und Qualiiai auch dem Nichtkenner bei einem
Gang durdi die Räume überzeugend klar wird. Befinden sidi doch Stücke
darunfer, wie sie seit Jahrzehnten nicht auf den Marki gekommen sind. Das
gili namenilich von der Sammlung alfer China-Porzellane, die in der hier
vorliegenden Reidihaltigkeit ein umfassendes Bild von der kulturhistorischen
Eniwicklung Chinas geben. Unter den PorzeJIanen, die der Sung-Ming-Kanghie
 
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