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Instytut Historii Sztuki <Danzig> [Editor]; Zakład Historii Sztuki <Danzig> [Editor]
Porta Aurea: Rocznik Instytutu Historii Sztuki Uniwersytetu Gdańskiego — 22.2023

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Lindenhayn-Fiedorowicz, Agnieszka: Die Johanniskirche in Stargard. Ein neuer Blick auf Bauchronologie und Datierung
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.72800#0052
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einst gewölbt war und der Höhe der Langhausschiffe entsprach. Der Raum
besaß einst eine üppige Farbigkeit, wie Farbfassungsreste an den Rippenanfän-
gern und Überreste figürlicher Malereien an den Turmwänden verraten (Abb. 16),
und wurde durch ein hohes Spitzbogenfenster in der Westfassade beleuchtet,
das - nachträglich zugesetzt - heute als Putzblende am Außenbau wahrnehmbar
ist (Abb. 15). Um 1464 muss der Turmbau vollendet gewesen sein, da in diesem
Jahr, wie bereits erwähnt, die älteste Glocke der Johanniskirche gegossen wurde43.

Die Johannis-
kirche
in Stargard...


Abb. 16. Stargard, Johanniskirche, Relikte farbig gefasster Gewölbeanfänger und Spuren von
Wandmalereien in der Turmhalle, Blick von Südosten, 1. Hl. d. 15. Jhs.,
Foto: Marek Fiedorowicz

Um die Mitte des 15. Jahrhunderts soll auch der vermutlich von der Witwe
des Stargarder Bürgermeisters Henning Mildenitz gestiftete zweijochige Kapel-
lenanbau an den beiden westlichen Jochen des südlichen Langhausseitenschiffs
erbaut worden sein, was jedoch urkundlich nicht zu belegen ist44. Wie die oben

43 Kalita-Skwirzyńska, Stargard Szczeciński..., S. 173; Majewski, Joannici stargardzcy...,
S. 76-77.

44 Datierung nach: Boehmer, Geschichte der Stadt..., S. 361. - In der polnischen Forschung
wird fälschlicherweise angegeben, dass diese Kapelle erst im Zuge der Restaurierung der Kirche
im Jahr 1892 abgerissen worden sei (erstmals bei Kalita-Skwirzyńska, Stargard Szczeciński...,
S. 177), sie ist jedoch bereits auf Fotografien aus der Zeit vor 1892 nicht mehr vorhanden. Carl
Schmidt berichtete hingegen bereits im Jahr 1878 davon, dass der Abriss vor der Renovierung
von 1819 erfolgte, vgl. Anm. 36. - Spuren der Mildenitz-Kapelle wurden bei einer archäologi-
schen Grabung entdeckt, die vom Archäologenteam des Archäologisch-Historischen Museums
in Stargard 2008-2009 im Rahmen einer Erneuerung der Kirchhofpflasterung durchgeführt
wurde. Damals fand man zwei Fragmente von Formsteinen (darunter eines mit Glasurresten) und

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